Studierendenleben
06.08.2025
Anscheinend hat man sich zu entscheiden: Stehst Du auf Erfolg oder stehst Du auf Gemeinschaft? Schließt das eine das andere aus? Sind Kapitalismus und Kommunismus dauerhafte Lösungen, um eine Gesellschaft zu organisieren? Wie entstanden diese beiden Systeme und wie zukunftsfähig sind sie? Wir klären auf und ermöglichen einen objektiven Blick auf zwei Interessante Pole: Kapitalismus und Kommunismus.
Lustig aber war: Der Kapitalismus hat seinen größten Feind, den Kommunismus, selbst geschaffen. Während Kapitalisten immer reicher und Arbeiter immer ärmer wurden, wurden auch Ideen einer gerechteren Verteilung des Kapitals lauter. Doch was unterscheidet die beiden Systeme genau?
Kapitalismus hat oft den Ruf, herzlos zu sein. Ein Kapitalist ist ein egoistisch handelnder Mensch, welcher nur den eigenen wirtschaftlichen Erfolg vor Augen hat und über Leichen gehen würde, um diesen zu fördern und dem die Umwelt am Allerwertesten vorbeigeht. Doch ist das wirklich so?
Beim Kapitalismus handelt es sich um ein System, bei welchem eine Instanz oder Person Kapital wie Geld, Maschinen, Werkzeuge etc. besitzt. Um dieses zu mehr Geld und somit zu mehr Kapital umzuwandeln, stellt er Personen ein, die für ihn, für einen vergleichsweise geringen Lohn, arbeiten, wodurch der Kapitalist zu mehr Kapital kommt.
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Seit Beginn der industriellen Revolution gegen Ende des 18. Jahrhunderts gibt es den Kapitalismus. Zu Beginn gab es für all jene, die von den Kapitalisten abhängig waren, die Arbeiter, keine Form von Mindestlohn, Arbeitszeitenregelung oder andere Formen von Schutz. Wer nicht gearbeitet hat, hatte somit auch keine Lebensgrundlage. Erfreulicherweise ist dies heutzutage nicht mehr so stark zu spüren, auch wenn die großen Gewinne noch immer beim Kapitalisten bleiben. Unter Anbetracht der geleisteten Arbeit, verdienen Arbeiter deutlich weniger als die leitenden Kapitalisten.
Kommunisten setzen alle Menschen gleich, indem sie von anderen ihr hart erarbeitetes Hab und Gut entmachten. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Arzt und einem Kassierer, keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen und keinen Unterschied zwischen jenen, die namenhafte Vorfahren haben oder nicht. Doch stimmt das so? Und wenn dem so ist, ist dieses System auf Dauer in einer vielfältigen Gesellschaft haltbar?
Interessanterweise entstand der uns heute bekannte Kommunismus aufgrund des Kapitalismus. Als das Industriezeitalter immer mehr Kapital anhäufte, welches jedoch dem Kapitalisten gehörte und von welchem die Arbeiter, entsprechend der Großteil der Bevölkerung, kaum etwas bekam, bildete sich Unmut. Daher wollten viele Menschen, dass auch die Wirtschaft gerechter wird, weshalb Karl Marx an eine Revolution der Wirtschaft glaubte, welche zu einer besseren Gesellschaft beitragen würde.
Ein System ohne Armut und Hunger, eines, in welchem alle Menschen gleichberechtigt sein sollen. Das war die Idee von Karl Marx, welcher den Begriff des Kommunismus etablierte. Um dieses System zu erreichen, müssten sich die Arbeiter den Kapitalisten gegenüber wehren und denen ihr Kapital nehmen. Hieraufhin sollten die Arbeiter den Sozialismus einführen, welcher eine Vorstufe des Kommunismus sei und von Marx als noch unvollkommen erachtet wurde. Erst der Kommunismus sei das Ideal, welches es zu erreichen gelte.
Direkt vorneweg sollte klar sein: Es handelt sich bei beiden Systemen um vergleichsweise extreme Ideologien. Entsprechend kann keines der Systeme dauerhaft und nachhaltig vollumfänglich existieren. Wenn dauerhaft nur wenige Menschen wirtschaftlich erfolgreich sind und die Spanne zwischen arm und reich wächst, wird eine kapitalistische Regierungsweise keine dauerhafte Zukunft haben. Wenn umgekehrt eigene Mehrarbeit in der Masse untergeht und der Wunsch, individuellen wirtschaftlichen Erfolgs, gehemmt wird, so kann ebenfalls Perspektivlosigkeit folgen und zu Unmut führen.
Ein hoher wirtschaftlicher Fokus darf den Blick auf soziale Aspekte nicht ignorieren. Ein besonderes Augenmerk auf gerechte soziale Aspekte darf keine Förderung wirtschaftlichen Wachstums vernachlässigen. Auf Dauer kann Kapitalismus nur überleben, wenn die Menschen, welche diesen am Leben erhalten, leben können. Umgekehrt kann Sozialismus nur überleben, wenn wirtschaftliche Interessen eines jeden beherzigt und nicht als egoistisch aufgefasst werden.
Ohne Kohlen gibt es keinen Sozialstaat, und ohne Sozialstaat gibt es keine Kohlen. Wir brauchen beides, um dauerhaft friedlich und sicher leben zu können, ohne die Spanne zwischen arm und reich zu erhöhen und ohne die eigene Leistung uneingeschränkt der Allgemeinheit zukommen zu lassen.
In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.
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