Studierendenleben
08.08.2025
Wir alle haben ein Recht auf Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Dies sollte allen klar sein. Jedoch haben neben gesetzlichen Aspekten auch persönliche Besonderheiten einen Einfluss darauf, wer wovon profitieren kann und wer das Nachsehen hat. Wenn öffentliche Barrieren oder mangelnde Förderung Menschen daran hindern, ein wahrer Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein, heißt es handeln!
Was kannst Du tun? Was können Uni und Arbeit machen, um Menschen mit besonderen Herausforderungen die Möglichkeit zu bieten, gleichwertig Teil der Gesellschaft zu sein? Wir klären auf und fassen zusammen, in welchen Bereichen Inklusion verstärkt werden muss und welche Wünsche und Träume Menschen haben, die einen anspruchsvolleren Alltag haben.
Oft fälschlicherweise synonym verwendete Begriffe, wir sorgen für Aufklärung:
Inklusion beschreibt die Teilhabe von Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben, indem beispielsweise Barrieren bei öffentlichen Einrichtungen minimiert oder ganz abgeschafft werden.
Der Begriff Integration beschreibt den Prozess, welchen Menschen durchlaufen, die beispielsweise neu in Deutschland sind und vorherrschende kulturelle Aspekte, politische Aspekte und allgemeine gesellschaftliche Aspekte neu kennenlernen. (Wichtig: Der Begriff „Integration“ ist teils stark kritisch zu betrachten, da dieser von verschiedenen Interessensgruppen unterschiedlich definiert wird).
Wenn man selbst keine Erfahrung mit Behinderungen verschiedenster Art hat, kann es eventuell schwierig sein zu wissen, was genau sich Menschen mit Behinderung wünschen. Jedoch sind die Wünsche mehr als nachvollziehbar:
Kurzum: Menschen mit Behinderung möchten nicht bemitleidet, sondern respektiert und anerkannt werden. Sie wollen wie andere Menschen ein gleichwertiger Teil der Gesellschaft sein.
Die UN-Behindertenrechtskonvention hat erreicht, dass Inklusion ein Menschenrecht ist und fordert hierfür Barrierefreiheit, Autonomie und Selbstbestimmung, Abbau von Sonderstrukturen und Partizipation. Leider mangelt es noch zu oft an der Umsetzung der berechtigten Forderungen, was viele verschiedene Gründe hat.
Inklusion scheitert auf verschiedenste Weisen. Egal ob Gesellschaft, Infrastruktur oder Engagement … Die Liste des Scheiterns ist lang:
Gesellschaft: Wenn bereits Schulen nicht richtig ausgestattet, Lehrkräfte nicht richtig ausgebildet sind und eine allgemeine Distanz zwischen Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen wird, dann wird es natürlich schwer Partizipation zu ermöglichen.
Infrastruktur: Hier wird eher auf andere Aspekte ein Fokus gelegt, wobei Barrierefreiheit in den Hintergrund gerät. Erfreulicherweise gibt es hier Stück für Stück Änderungen, wie es beispielsweise im U-Bahnnetz in Hamburg der Fall ist, jedoch ist auch hier mehr Planung nötig als für Menschen ohne Behinderungen.
Geld: Inklusion muss, wenn sie richtig in Gesellschaft und Infrastruktur integriert werden soll, etwas kosten. Leider scheinen Ausgaben in diesem wichtigen Bereich des Zusammenlebens immer in den Hintergrund zu rücken. In zukünftigen Projekten kann direkt von Beginn an eine inklusive Struktur etabliert werden, um Kosten zu sparen, jedoch ändert dies nichts an den bereits vorhandenen Konstruktionen, welche nicht immer bereitwillig angepasst werden.
Man sieht, das Recht auf Inklusion scheitert an verschiedenen Stellen. Hier bedarf es verschiedener Entitäten, um endlich sinnvolle Lösungen zu finden.
Erfreulicherweise kann jeder Mensch bereits durch sein alltägliches Verhalten dazu beitragen, Inklusion zu ermöglichen. Einige wichtige grundlegende Punkte sind:
Inklusion bedeutet nämlich nicht nur, arbeiten, studieren und sich in der Stadt fortbewegen zu können. Inklusion ist auch der schlichte Wunsch an Kultur teilzunehmen. Inklusion muss laut sein ermöglicht dies, indem für Menschen mit besonderen Herausforderungen die Möglichkeit geschaffen wird, einen ehrenamtlichen Buddy zu bekommen. Der Buddy hilft dann dabei, beispielsweise auf Konzerten oder Festivals alles miterleben zu können.
Genau das ist es. Wenn eine Barriere, sei es eine physische in unserer Infrastruktur oder eine körperliche Besonderheit, dafür sorgt, dass Menschen nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, dann ist etwas schiefgelaufen.
Je mehr Menschen mit unterschiedlichen Herausforderungen Teil des alltäglichen Lebens werden, desto mehr relativiert sich die Grenze zwischen Menschen, die Unterstützung brauchen und denen, die Unterstützung ermöglichen.
Wir sind alle Menschen und müssen einander unterstützen und respektieren!
In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.
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