Arbeitslos: Es kann wirklich jeden treffen!

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15.08.2025

Arbeitslos: Es kann wirklich jeden treffen!

Einerseits Fachkräftemangel, andererseits steigende Arbeitslosenzahlen. Wie kann es sein, dass sogar gut ausgebildete, engagierte und fleißige Menschen keine Arbeit finden? Die Lösung des Problems liegt nicht nur auf Seiten der Bewerber, auch Arbeitgeber müssen handeln!

Was sollte ich bei meinen Bewerbungen beachten, was sollten Arbeitgeber beherzigen? Um das Gleichgewicht wieder in Einklang zu bringen, stellen wir in diesem Artikel die häufigsten Gründe vor, welche eine Einstellung verhindern.

Ab wann ist man Arbeitslos?

Ganz einfach, wenn man die Arbeit los ist, Tada!😉 Böser Wortwitz bei Seite. Es gibt verschiedene Gründe für Arbeitslosigkeit, die unterschieden werden müssen:

Arbeitslos aufgrund von Krankheit: Mit eine der schwersten Formen von Arbeitslosigkeit. Wenn man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls sehr lange oder sogar dauerhaft nicht in der Lage ist zu arbeiten, kann es schwer werden überhaupt wieder zu arbeiten. Auch nach einer langen Zeit der Genesung kann es schwer werden, ein Unternehmen zu finden, welches einem neue Möglichkeiten bietet, arbeiten zu können.

Arbeitslos nach Abschluss des Studiums oder Ausbildung: Leider ein weit verbreitetes Phänomen. Gut ausgebildete junge Menschen wünschen sich, ihr erlerntes Wissen in ihre berufliche Zukunft einfließen zu lassen. Trotz Engagement und Tatendrang finden sie jedoch kein Unternehmen, welches ihnen auf ihrem Weg beistehen möchte.

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Arbeitslos nach Entlassung: Manchmal bahnt sich eine Entlassung an, manchmal kommt sie urplötzlich und ohne Vorwarnung. Bei ersterem kann man als Arbeitnehmer schon mal die Augen aufhalten, bei letzterem wird man ins kalte Wasser geworfen. Egal, ob eine Kündigung berechtigt ist oder nicht, nun heißt es sich umzuorientieren.

Arbeitslos nach eigener Kündigung: Wenn jemand aus freien Stücken ein Unternehmen verlässt, hat man in der Regel einen neuen Platz in Sichtweite auserkoren. Jedoch ist dies nicht immer der Fall, wenn man beispielsweise aufgrund von unzumutbaren Bedingungen ad hoc kündigt, wirkt dies zunächst befreiend, jedoch kann eine längere Phase der Arbeitslosigkeit folgen.

Arbeitslos nach Ende der Elternzeit: Frisch gebackene Eltern haben in der Regel gute Möglichkeiten in dem Unternehmen, in welchem sie bis zur Elternzeit tätig waren, wieder anfangen zu können. Doch was geschieht, wenn das Unternehmen eine wirtschaftliche Krise zu bewältigen hat und ein Neuanfang in Gefahr sein könnte?

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Wie finde ich einen Weg aus der Arbeitslosigkeit?

Je nachdem, aus welchem Grund jemand aktuell arbeitslos ist, sind unterschiedliche Strategien gefragt, um wieder Arbeit zu finden. Man sollte weder allen anderen noch sich selbst die Schuld dafür geben, denn das ist nur Zeitverschwendung und löst das Problem nicht. Schuldzuweisungen ändern nichts, reflektiert und rational die Lage zu betrachten jedoch schon:

  • Analysiere den Arbeitsmarkt: Hier gibt es verschiedene Strategien. Egal ob nach Beschäftigungsort, Unternehmen oder Berufsfeld.
  • Was kannst Du wirklich? Wir können mehr als wir uns zutrauen. Manche Berufshintergründe bieten mehrere Arten von Jobmöglichkeiten. Bist Du Experte im Vertrieb, so kannst Du übergangsweise auch im Kundenservice arbeiten.
  • Den Fokus breit fächern: Auch wenn es Stellenanzeigen gibt, die zu 100% mit Deinem Profil übereinstimmen, gibt es keine Garantie gewählt zu werden. Schicke daher mehrere Bewerbungen ab und erhöhe somit Deine Chancen, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden.
  • Fortbildungen: Insbesondere Studenten wird bei Weilen vorgeworfen, zu wenig Arbeitserfahrung zu haben. Fortbildungen in beispielsweise administrativen Bereichen können Dir helfen, dieses vermeidliche Manko auszugleichen.
  • Ins Ausland: Wenn Du nach langer Zeit des Suchens mit Verzweiflung zu kämpfen hast, kannst Du vielleicht in anderen Teilen der Welt Dein Glück suchen. Hier eignet sich der DACH-Raum, wenn Du weitere Sprachen beherrschst, kann es natürlich auch woanders hingehen.
  • Werde selbstständig! Wenn niemand Dein Potential erkennen will und Du somit in Deinem beruflichen Werdegang gebremst wirst, mach Dein eigenes Ding! Es mag zunächst erschreckend wirken, wie viel Du als Selbstständiger zu beachten hast, jedoch kannst auch Du es erlernen. Mit einem guten Plan, Selbstkritik und Lernfähigkeit wirst Du es mit Sicherheit schaffen Dein eigener Boss zu werden.

Was läuft schief? Wie lösen wir das Problem?

In Bezug auf Arbeitslosigkeit ist nicht immer nur eine Seite verantwortlich. Es liegt nicht immer an den Bewerbern und nicht immer an den Arbeitgebern. Die Gründe können vielfältig und teils auch sehr individuell sein.

Daher listen wir hier einige zentrale Punkte auf, welche sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitssuchende beherzigen sollten:

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Fehler auf Seiten der Arbeitgeber und Lösungsvorschläge

Arbeitslosigkeit dient keinem, weder Arbeitgebern noch Arbeitnehmern. Auch Arbeitgeber tragen dazu bei, die Situation für viele Menschen zu verbessern.

Keine Sichtung aller Bewerbungen

Hand aufs Herz: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um jede Bewerbung, die bei Ihnen eingeht, zu überprüfen? Haben Sie von 30 Bewerbungen direkt die zweite als ansprechend empfunden, die anderen beiseitegelegt und den anderen 28 Bewerbern geschrieben „nach Einsicht Ihrer Unterlagen müssen wir Ihnen leider mitteilen…“? Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man so manchen Schatz voreilig abgesagt hat. So wie Bewerber eine Einladung von Ihnen schätzen sollten, so sollten Sie auch das Interesse an Ihrem Unternehmen schätzen.

Keine Wertschätzung der Vorerfahrungen (gerade bei geringerer Arbeitserfahrung)

Insbesondere Studenten, die viel Zeit in ihr Studium und weniger in Arbeit gesteckt haben, haben oft mit dem Vorwurf zu kämpfen, nicht gut genug auf die Arbeitswelt vorbereitet zu sein. Wie sollen Studenten überhaupt eine Chance bekommen, wenn man ihnen diese nicht gibt? Durch eine Probezeit kann man zumindest testen, wie sich der ehemalige Student schlägt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Student eine Vollkatastrophe ist, wenn es um den Arbeitsalltag geht, ist sehr gering. Natürlich braucht es ein wenig Zeit, von einem chaotischen Studienplan und stark unterschiedlichen Vorlesungszeiten, in einen geregelten Ablauf zu kommen, es ist aber nicht unmöglich.

Der „Beste der Besten“ ist gerade mal gut genug

Mehrere Berufsfelder für einen Bewerber, sehr gute Sprachkenntnisse in dutzenden Sprachen, hohe Flexibilität bei unternehmerischen Veränderungen, 24/7 Rufbereitschaft und dabei bitte noch beim Mindestlohn lächeln. Von etwa 80 Millionen Einwohnern in Deutschland trifft dieses Profil vielleicht auf einen halben Menschen zu. Arbeitgeber sollten realistisch in Bezug auf die Menge der Aufgaben und das Profil der Bewerbenden bleiben. Wenn dennoch sehr hohe Erwartungen gestellt werden, so muss auch das Gehalt stimmen.

Zu großer Fokus auf das Alter

„Wir haben uns für die jüngere Kandidatin entschieden, um ihr eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben“, und das, bei einem Altersunterschied von drei Jahren. Auch Altersdiskriminierung kann schnell das Urteilsvermögen trüben und sollte nicht ausschlaggebend sein. Wenn ein Bewerber länger nach einem Job sucht als ein anderer, könnte das bei der Entscheidung helfen und ist wesentlich objektiver als das pure Alter.

Zu viele Aufgaben für zu wenig Personal

„Oh, in Ihren Unterlagen steht, dass Sie eine Woche lang in der Buchhaltung ausgeholfen haben. Können Sie sich vorstellen diese bei uns dauerhaft mitzubegleiten, neben Ihrer Tätigkeit in der IT und dem Personalwesen und …?“ Ja, es ist stimmt, dass einige Mitarbeiter viele verschiedene Erfahrungen in ihrem bisherigen Arbeitsleben sammeln konnten und auch Mitarbeiter, welche problemlos von einer Abteilung zur nächsten hüpfen können, jedoch darf dies nicht als selbstverständlich erachtet werden.

Es ist wesentlich schwerer, ein Multitalent in allen Unternehmensangelegenheiten zu finden als einzelne gut ausgebildete Kräfte, die ihre Arbeit verstehen. Wenn dennoch hierauf Wert gelegt wird, muss dies auch im Gehalt und anderen Vorteilen sichtbar werden.

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Fehler auf Seiten der Arbeitsuchenden und Lösungsvorschläge

Neben den zu Beginn genannten Tipps, um bei der Arbeitssuche erfolgreich zu sein, sollten auch folgende Punkte beachtet werden:

Hohe Anforderungen

Ja, es gibt sie. Seiten im Netz, welche genau sagen, wie viel Du als Arbeitnehmer verlangen kannst. Dass die Realität anders aussieht, erfährst Du spätestens, wenn ein Unternehmen nicht allen Forderungen nachkommen kann. Du darfst Dich aber auch nicht unter Preis verkaufen. Such eine sinnvolle Mitte zwischen Deinen Anforderungen und den Möglichkeiten eines Unternehmens, dann werdet Ihr Euch bestimmt einig.

Mangelnde Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch

Man sollte sich über das Unternehmen, welches einen einlädt, informieren. Insbesondere, wenn man schon lange nach Arbeit sucht, schickt man teils dutzende Bewerbungen zeitgleich raus und kann sich nicht im Detail mit jedem Unternehmen auseinandersetzen. Wenn Du jedoch eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erhältst, solltest Du grundlegendes zum Unternehmen und Deinen Aufgaben wissen.

Das Unternehmen klein reden

„Ihr Unternehmen ist meine letzte Chance, alle anderen wollten mich nicht“. Auch wenn es stimmt und Du schon lange suchst und immer verzweifelter wirst, solltest Du dennoch ein Unternehmen, welches Dich zu einem Gespräch einlädt, respektieren. Bei einem Satz wie dem obigen signalisiert Du dem Unternehmen recht klar, ich will hier eigentlich nicht sein, aber ich muss. Es ist verständlich, dass Du nach einiger Zeit des Suchens immer deprimierter wirst, jedoch darf diese Verzweiflung nicht Oberhand gewinnen. Bleib stark und zuversichtlich, auch wenn Du noch kein Licht am Horizont entdecken solltest, es wird eines Tages zu sehen sein.

Fazit: Wir können Arbeitslosigkeit nur gemeinsam bekämpfen!

Es gibt verschiedene Gründe für Arbeitslosigkeit, jedoch auch viele Lösungen. Mit Selbstkritik, Geduld und Ausdauer kann jeder seinen Weg finden. Auch wenn es immer schlimmer zu werden scheint, die Wende kommt bestimmt.

In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.

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