Boreout – Kann man sich wirklich „überlangweilen“?

Studierendenleben

20.11.2023

Boreout – Kann man sich wirklich „überlangweilen“?

Es mag vielleicht ungewöhnlich klingen, insbesondere bei Prüfungsstress, Vereinbarung von Beruf, Studium, Familie und Freunde und allen anderen Verpflichtungen…

Kann man sich hierbei wirklich „überlangweilen“? Das geht tatsächlich schneller als man zunächst denkt. Was ein Boreout ist, wie Du ihn deutest und was Du dagegen tun kannst, erfährst Du hier.

Boreout – Die angenehmere Alternative zu einem Burnout?

Keineswegs! Boreout kann auch sehr belastend sein. Ein Burnout kann aber zur Erklärung eines Boreouts nützlich sein, es handelt sich hierbei nämlich um das genaue Gegenteil: Man fühlt sich stark unterfordert und die eigenen Potenziale nicht ausgeschöpft. Zudem empfindet man keine Wertschätzung beispielsweise bei der Arbeit und die eigenen Talente scheinen verborgen zu bleiben. Daher auch die Wortfindung aus dem Englischen „to bore“ sich langweilen.

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Und was ist dann der Unterschied zu „Langerweile“?

Einfach gesagt: Zu viel davon. Jeder Mensch hat sich schon mal gelangweilt, wenn dies allerdings zur Routine bei zum Beispiel der Arbeit wird, und noch folgende Symptome immer stärker werden, dann sollte man handeln:

  • Frustration
  • Erschöpfung trotz weniger Aufgaben
  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Antriebsverlust
  • Interessenverlust
  • geringe Belastbarkeit
  • Gereiztheit
  • Auch nach Feierabend bei der Arbeit

Also ist Boreout eine psychische Erkrankung?

Boreout ist keine medizinisch nachgewiesene und anerkannte Erkrankung. Der Begriff wurde erstmals 2007 von zwei Wissenschaftlern etabliert, allerdings nicht in der Medizin oder Psychologie. Daher kann ein Mensch durch die Folgen eines Boreouts zwar verschiedene Verhaltensmuster wie Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit und Interessenverlust aufweisen, Boreout selbst ist jedoch nicht wissenschaftlich erforscht.

Allerdings können psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen die Folge sein.

Fühlst auch Du Dich unterfordert bei der Arbeit? Vielleicht findest Du hier etwas Interessantes

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Und wie kommt es zu einem Boreout?

Zu wenige Aufgaben, eintönige Aufgaben und nicht beachtet zu werden, beziehungsweise sich nicht ernst genommen zu fühlen sind mit Hauptauslöser eines Boreouts. Das Interesse an der Arbeit schwindet immer mehr, sodass man das Gefühl hat, man vegetiere bei dieser so vor sich hin. Dies kann soweit gehen, dass man sich körperlich ausgelaugt fühlt, obwohl man keine für sich nennenswerte Arbeit geleistet hat.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, empfiehlt sich einmal zu testen ob auch Du betroffen bist.

Ich bin höchstwahrscheinlich betroffen und …

… habe den wichtigsten Schritt geschafft! Sich eines Boreouts bewusst zu sein ist der erste und wichtigste Schritt, um eine Lösung zu finden. Mach Dir bewusst, was genau Dich an Deinen Aufgaben unterfordert. Ist es immer die gleiche eintönige Aufgabe, die Du zu erfüllen hast? Ist es der Wunsch eines Wechsels der allgemeinen Aufgabengebiete? Sind es die Arbeitszeiten?

Hier bist Du nicht allein. Sprich mit deinen Kollegen und Deinen Vorgesetzten. Schildere ihnen Deine Situation, welche Aufgaben Du hast, welche Du als eintönig empfindest, was Du gerne ändern würdest und Deine Ideen mehr Abwechslung in Deinen Arbeitsalltag zu bringen. Falls jemand kein Verständnis hierfür haben sollte, kann dieser jemand gerne gekonnt ignoriert werden, in einem solchen Fall kannst Du gerne etwas egoistischer sein, es geht immerhin um Deine Gesundheit!

Ein ehrliches Gespräch kann dabei helfen mit Deinen Vorgesetzten Lösungen zu finden: Andere Arbeitszeiten, neue Aufgaben etc.

Ein ehrliches Gespräch kann aber auch dabei helfen einzusehen, dass der aktuelle Arbeitsplatz eventuell doch nicht der Richtige ist. Dann können neue Arbeitgebende die bessere Alternative sein.

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Wie kann ich einen Boreout verhindern?

Sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende sollten Interesse daran haben einen Boreout nicht erst entstehen zu lassen. Unterforderung bei der Arbeit schadet nicht nur dem einzelnen Individuum, sondern dem gesamten Unternehmen. Unmotivierte Mitarbeitende, eine schlechte Arbeitsatmosphäre und das ausschließliche Abhaken von Aufgaben sorgen für Unmut und können sogar der Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens schaden.

Deshalb gilt für beide Seiten:

  1. Nehmt das Problem ernst! Wenn sich ein Kollege unterfordert fühlt und dies ehrlich mitteilt, wie viele andere sind dann noch betroffen? Die Dunkelziffer kann viel höher sein!
  2. Seitens der Arbeitnehmenden: Realistische Ideen vorschlagen! Wenn eine Anwesenheitspflicht nicht umgangen werden kann, da man physisch vor Ort sein muss, können vielleicht schon andere Arbeitszeiten eine Lösung sein.
  3. Seitens der Arbeitgebenden: Auf die Ideen der betroffenen Personen eingehen und abwägen, was möglich ist, also wirklich möglich ist und sich in die Situation der Arbeitnehmenden versetzen.

Ihr habt keine Lösung mit Euren Vorgesetzten finden können? Hier findest Du einen neuen Job

Es gibt leider keine Lösung bei meiner aktuellen Arbeit, aber ich möchte meinen Arbeitsplatz nicht wechseln, was mache ich dann?

Dann versuche außerhalb Deiner Arbeit für Abwechslung zu sorgen. Eventuell kannst Du bei Deiner Hauptarbeit einige Stunden abziehen und stattdessen einen zusätzlichen Minijob in einem ganz anderen Bereich machen. Auch Routinen im Alltag können Dir dabei helfen, die Symptome des Boreouts wie zum Beispiel Stress zu lindern.

Großartige Minijobs findest Du hier

Ein Ritual während Deiner Arbeit, welches Dich aus einer akuten Tiefphase rausholt kann auch sein, einmal rauszugehen und ein Lied einzustimmen. Ist doch egal, ob Du Pavarotti Konkurrenz machst oder eher wie ein Dieselmotor im Winter klingst, singen tut Dir gut, dann können andere ja mal die Ohren zu halten, es handelt sich immerhin um eine Gesundheitsmaßnahme 😉

Weitere Inspirationsquellen für Deinen Alltag haben wir hier  

Also: Langeweile ist eventuell während Deines Studiums ein eher kleineres Problem, allerdings kann diese im Laufe Deines Lebens einen großen Einfluss auf Deine Gemütslage haben. Wenn Du merkst, dass Du betroffen bist, handle! Die Welt hat ein Recht auf Dein Potenzial! Und Du hast ein Recht auf Anerkennung!

Mit diesen Worten: immer schön ruhig bleiben, aber nicht übertreiben 😉

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