Recruiting
21.05.2024
Gastbeitrag
Wer gute Mitarbeiter haben und halten möchte, der muss heute mehr anbieten als einen Obstkorb und kostenlosen Kaffee. Auch ein überdurchschnittliches Gehalt wird auf Positionen erwartet, auf welchen entsprechend überdurchschnittlich gute und qualifizierte Mitarbeiter gebraucht werden. Doch was ist es, was Ihrem Unternehmen den entscheidenden Vorteil bei der Bewerbersuche gibt? Das Zauberwort lautet in vielen Fällen: Mitarbeiter-Benefits. Wie exklusive Angebote die Bindung an das Unternehmen stärken und neue Bewerber anlocken, erfahren Sie in folgendem Artikel.
Mitarbeiter-Benefits, auch bekannt unter der Bezeichnung Corporate-Benefits, sind besondere Zusatzleistungen abseits des Gehalts, welche der Arbeitgeber seinen Angestellten zur Verfügung stellt. Ziel der Corporate-Benefits ist es, die Angestellten nachhaltig und langfristig zu motivieren und an das Unternehmen zu binden. Durch Corporate Benefits kann die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert und ein Abwandern zur Konkurrenz verhindert werden.
Einzigartige Mitarbeitervorteile sind oft sinnvoller, als das Gehalt immer wieder zu erhöhen. Das liegt daran, da durch sie ein Mehrwert geboten wird, den Ihre Angestellten bei einem Konkurrenten nicht erhalten – eine höhere monetäre Entlohnung kann hingegen von vielen konkurrierenden Unternehmen geboten werden. Hierzu ein Beispiel aus der Praxis: Ein Mitarbeiter aus der IT-Branche mit Familie hat bei der Jobsuche in seiner Stadt die Wahl zwischen zwei Unternehmen. Ein Betrieb bietet ihm 20 Prozent mehr Jahresgehalt, dafür jedoch keine Unterstützung bei der Kinderbetreuung und keine flexiblen Arbeitszeiten mit Homeoffice-Option. Ein zweiter Betrieb hat einen betriebsinternen Kindergarten sowie Gleitzeit mit unbegrenzten Tagen im Homeoffice. Wofür würden Sie sich entscheiden?
Rund 63 Prozent der Bewerber achten bei der Jobwahl auf Corporate Benefits und sehen diese als essenziell an. Dazu gehören laut Statista auch flexible Arbeitszeiten, welche für 30 Prozent der Jobsuchenden entscheidend sind, wenn es um die Wahl des zukünftigen Arbeitgebers geht. Doch nicht nur Arbeitnehmer ziehen aus den Angeboten einen Vorteil. Für Betriebe ergibt sich ebenso ein großer Mehrwert:
Mitarbeitervorteile können unterschiedlich aussehen – von Sportangeboten über Technik zur Privatnutzung bis zu Gleitzeit und Homeoffice. Beliebte und erprobte Angebote haben wir uns genauer angesehen.
Umfragen zufolge würden etwa zehn Prozent der Angestellten sofort auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten, wenn entsprechend zugeschnittene Corporate Benefits angeboten würden – und das sogar unabhängig von Alter oder Berufserfahrung. Einige Vorteile haben sich als besonders überzeugend erwiesen:
Beim Urlaubsgeld handelt es sich um eine freiwillige Zusatzzahlung des Arbeitgebers, welche einmal im Jahr ausgezahlt werden darf. Es ist unabhängig von Gehalt des Arbeitnehmers und nicht gesetzlich vorgeschrieben. In vielen Fällen ist das Urlaubsgeld vertraglich oder tarifvertraglich geregelt. Hier gibt es zwischen den Branchen und zwischen West- und Ostdeutschland große Unterschiede, was der folgenden Statistik zu entnehmen ist.
Als Arbeitgeber haben Sie die Möglichkeit, das Urlaubsgeld zu erhöhen, sofern Sie nicht an einen Tarifvertrag gebunden sind. Hierbei gibt es jedoch einige Regelungen zur Sonderzahlung zu beachten – auch und insbesondere aus steuerlicher Sicht. Trotzdem ist das Urlaubsgeld eine der beliebtesten Zusatzleistungen in Deutschland und 53 Prozent der Arbeitnehmer geben an, dass sie sich über dieses freuen würden und darauf ungern verzichten.
Wichtig: Nicht zu verwechseln ist das Urlaubsgeld mit dem Urlaubsentgelt. Dieses muss gesetzlich verpflichtend gezahlt werden und beschreibt im Wesentlichen die Lohnfortzahlung während des den Mitarbeitern zustehenden Urlaubs.
Die aktuelle Stelle ist für viele nicht die Endstation in der beruflichen Laufbahn, sondern vielmehr nur ein Sprungbrett in andere Karrieremöglichkeiten – diese sollten bestenfalls innerhalb Ihres Unternehmens liegen. Interne Weiterbildung ist deshalb ein wichtiger Faktor, um Mitarbeitern ein klares Ziel zu geben und sie zu motivieren, die Zukunft im gleichen Betrieb anzustreben. Weiterbildungen müssen nicht immer einen direkten Bezug zur Arbeit haben und können auch in Bereichen wie Stressresistenz, Persönlichkeitsentwicklung oder Motivation stattfinden. Auch Workshops in den Gebieten Kreativität und Produktivität werden immer populärer.
Laut einer PwC Millennials Studie ist Geld nicht der wichtigste Anreiz für Mitarbeiter – es sind tatsächlich die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung. Das zeigt sich auch in den großen Tech-Unternehmen dieser Welt. Google beispielsweise bietet seinen Mitarbeitern Büros auf der ganzen Welt, flexible Arbeitszeiten und keine Arbeitszeitenkontrolle an. Bei BMW und Daimler profitieren die Angestellten von Firmenfahrzeugen oder sehr attraktiven Leasingkonditionen für Neuwagen.
Menschen wollen nicht mehr ihr gesamtes Leben der Arbeit widmen – auch wenn ihnen diese in vielen Fällen Spaß macht. Die privaten Ziele und Projekte dürfen auf keinen Fall unter der beruflichen Karriere leiden. Flexible Arbeitszeiten, die Option, aus dem Homeoffice zu arbeiten und eine Unterstützung bei der Kinderbetreuung sind für viele ein wichtiges Kriterium, um die eigene Familie nicht zu vernachlässigen. Viele Betriebe unterstützen ihre Mitarbeiter beispielsweise bei der Suche nach einem Kita-Platz, verfügen über eine interne Kinderbetreuung oder bieten Versicherungen an, deren Schutz sich auch auf die Familienangehörigen ausweiten lässt.
Modernste Technik ist ein Faktor, auf den vor allem die Gen-Z bei der Jobwahl großen Wert legt. Veraltete PCs und Bildschirme mit geringer Auflösung behindern im Arbeitsalltag und kosten wertvolle Nerven, die an anderer Stelle dringender gebraucht werden. Umso attraktiver ist es, wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern diese Geräte auch zur privaten Nutzung überlassen.
Andere Sachwerte, wie Tankgutscheine, Tickets für den ÖPNV und Einkaufsgutscheine, sind ebenfalls gern gesehen und bieten den Mitarbeitern einen ganz praktischen Nutzen. In Städten sind Firmenfahrräder besonders beliebt, da deren Privatnutzung nicht versteuert werden muss.
Wichtig: Die Benefits sind immer individuell auf einzelne Mitarbeiter anzupassen. Denn nicht für alle Beteiligten ist zum Beispiel eine Kinderbetreuung relevant, während für andere ein Fahrrad keinen Sinn ergibt.
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