Vorstellungsgespräch
05.10.2020
Es gibt Situationen, die kommen so sicher wie Züge an einem Bahnhof. Selbst wenn mit massiven Verspätungen, aber sie kommen. Eine dieser Situationen ist eine ganz bestimmte Frage im Vorstellungsgespräch. Nämlich die Frage nach deiner bisherigen Laufbahn, deinen Erfahrungen und deiner Motivation. Alles zusammen versteckt in der unschuldig klingenden Aufforderung: Erzählen Sie etwas über sich. Dieser kleine Satz ist kein Eisbrecher, um dich besser kennen zu lernen. Das haben deine Bewerbungsunterlagen für dich erledigt. Im Gegenteil: Jetzt gilt es, mit einer geschliffenen Selbstpräsentation zu überzeugen.
Das allerdings klingt schwerer, als es ist. Du musst keine Rhetorikkurse besuchen, kein seitenlanges Essay schreiben und auch nicht deine Autobiografie aus der Tasche holen. Bei der Beantwortung dieser Frage geht es vielmehr darum, dich und deinen beruflichen Hintergrund sinnvoll mit der Tatsache zu verbinden, dass du in diesem Moment in genau diesem Unternehmen im Vorstellungsgespräch sitzt. Wenn dir diese Brücke gelingt, ist die Basis für das weitere Gespräch gelegt. Die Selbstpräsentation ist nicht zuletzt auch deswegen von entscheidender Bedeutung: Du hast die Möglichkeit, dem weiteren Gespräch einen positiven Dreh zu geben.
Aber welche Fragen genau hat der Personaler eigentlich im Kopf, wenn er dir diese Frage stellt? Wie kannst du dich auf die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch optimal vorbereiten? Was machst du, wenn plötzlich auch andere Bewerber mit im Gespräch sitzen und du dich gegen die Konkurrenz abheben musst? Und welche Stolperfallen solltest du besser vermeiden? Rund um diese Fragen findest du hier Antworten. So gelingt dir der Start in dein nächstes Vorstellungsgespräch!
Die wichtigste Grundregel bei der Beantwortung von Fragen lautet: Finde heraus, was dein Gegenüber wissen will. Nur so kannst du Antworten geben, die deine Gesprächspartner wirklich zufriedenstellen. Diese Basis der Kommunikation ist im Vorstellungsgespräch besonders wichtig. Hier kommt es darauf an, treffend und relevant zu antworten, um deine Zeit bestmöglich zu nutzen. Die folgenden Punkte helfen dir dabei, herauszufinden, was wirklich hinter der Aufforderung „Erzählen Sie uns etwas über sich“ steckt:
Du merkst: Es geht den Personalern darum, herauszufinden, wo du stehst, warum du eine neue Herausforderung suchst und ob du auch langfristig in diesem Job zufrieden sein wirst. Je nach Job gibt es auch spezifische Fragen, die dein Gegenüber klären muss. Hier gilt es, offene Ohren und Fingerspitzengefühl unter Beweis zu stellen.
Auch wenn du jetzt weißt, was hinter der Frage steckt, heißt das nicht automatisch, dass du die perfekte Antwort geben kannst. Besonders in der Ausnahmesituation Vorstellungsgespräch liegen die Nerven häufig blank. Um keinen Blackout zu riskieren, lohnt es sich, deine Antworten wenigstens stichpunktartig zu formulieren. Das gelingt dir am besten in drei einfachen Schritten:
Diese Drei-Schritt-Regel ist allerdings kein allgemein gültiges Kochrezept. Je nach Job ist es auch sinnvoll, noch andere Faktoren mit in deine Vorbereitung einfließen zu lassen. Zum Beispiel deine Motivation als Quereinsteiger oder eine besondere Fähigkeit. Ein Mindmap kann hier wahre Wunder wirken.
Stressfaktor Assessment Center: So hebst du dich ab
Was im normalen Vorstellungsgespräch noch einfach ist, wird spätestens in der Gruppe im Assessment Center zur echten Herausforderung. Hier gilt es nicht nur, treffend zu antworten, sondern sich gleichzeitig auch noch von anderen Kandidatinnen und Kandidaten abzuheben. Das kann manchmal ganz schön schwierig sein. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, trotzdem die Nerven zu bewahren und den bestmöglichen Auftritt hinzulegen:
✔ Schau nicht auf deine Mitbewerber. Gerade in einer Prüfungssituation vergleichst du dich schnell mit anderen. Das allerdings schadet dem Selbstbewusstsein, was nicht gerade die beste Taktik ist.
✔ Hör deiner Konkurrenz zu, wenn sie sich präsentiert und stelle (positive!) Fragen. So zeigst du, dass du dich ernsthaft für deine Umgebung interessierst und fähig bist, im Team zu arbeiten. Denn auch innerhalb eines Unternehmens gibt es Konkurrenz. Fair Play beginnt bereits in der Bewerbung.
✔ Lass dich nicht aus dem Konzept bringen. Wenn du dich gut vorbereitet hast, kannst du auch genau das präsentieren. Selbst wenn deine Konkurrenz plötzlich eine Präsentation auspackt, die auf der Vollversammlung eines Weltkonzerns gehalten werden könnte.
Bei allem guten Willen kann es trotzdem passieren, dass du in eine Falle tappst, von denen es in Vorstellungsgesprächen reichlich gibt. Gerade in der Selbstpräsentation gilt es, Fehler zu vermeiden, da du sonst alle Mühe hast, sie im restlichen Gespräch wieder auszubügeln.
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