Tauchen: Nicht nur am Strand kannst Du eine gute Figur machen

Der Kandidat hier oben kann schon tauchen, jetzt bist Du dran!

Etwa 70% unseres Planeten sind mit Wasser bedeckt. Da wir Menschen beim Klimawandel ordentlich Gas geben, im wahrsten Sinne des Wortes, wird sich bestimmt bald noch mehr Wasserfläche auf unserem Planeten befinden. Vielleicht ist es daher an der Zeit, nicht nur Schwimmen, sondern auch Tauchen zu lernen.

Ernst bei Seite. Tauchen ist eine wundervolle Möglichkeit, eine völlig neue Welt zu entdecken, welche Du so nur aus Dokumentationen kennst. Wir erklären Dir, wie Du einem Orka Konkurrenz machen kannst, was Du an Ausrüstung brauchst und wie Du vielleicht sogar ohne Sauerstoffflasche lange tauchen kannst. Luft anhalten, jetzt geht’s los!

Was muss ich beachten, wenn ich tauchen will?

Eine körperliche und geistige „Grundgesundheit“ kann in keinem Falle schaden. Keine Sorge! Man muss nicht für eine Schwergewichtsweltmeisterschaft trainiert sein, um tauchen zu können, jedoch sollte man körperlich schon in der Lage sein, den eigenen Körper und auch die Tauchausrüstung (sofern man nicht frei taucht) über einen längeren Zeitraum unter Wasser kontrollieren zu können.

Wenn man gesundheitliche Einschränkungen hat, ist es sinnvoll, zunächst mit einem Arzt zu sprechen. Auch „Angst“ vor Wasser könnte ein Problem sein, wenn man tauchen möchte, wer hätte das gedacht.😉 Wenn der Wunsch dennoch stark ist, eines Tages tauchen zu können, kann mit Hilfe anderer Stück für Stück an der Angst vorm Wasser gearbeitet werden.

Insbesondere zu Beginn sollte auch das Wetter beachtet werden. Milde Temperaturen und eine ruhige See helfen dabei sich auf das Tauchen fokussieren zu können. Wenn sich irgendwann Kiemen bei Dir bemerkbar machen, kannst Du überlegen bei etwas raueren Verhältnissen zu tauchen, wobei dies auch für Profis schwer ist!

Pausen nicht vergessen! Auch zu häufiges Tauchen ist nicht ratsam, da Deine allgemeine Sauerstoffsättigung im Blut drunter leiden könnte und das Risiko einer Dekompressionskrankheit steigen kann. Pro Woche solltest Du mindestens 1-2 Tage aussetzen, Anfänger sollten noch mehr Pausen einbauen. Auch kurz vor einem Flug musst Du mindestens 24 bis 48 Stunden lang wieder aufgetaucht sein!

Lass Fische und Pflänzchen in Frieden! So sehr die Unterwasserwelt auch faszinieren mag, Du bist da Gast und sollst die Lebewesen unter Wasser in Ruhe lassen! Zudem kann es gefährlich werden, wenn Du mit Fischen oder Pflanzen in Kontakt kommst, die giftig sein könnten.

Tauchen für Anfänger

Nun geht es ans Eingemachte. Wir wollen unter Wasser! Hoffentlich ist Dir klar, dass dieser Artikel keinen Tauchlehrer ersetzt, irgendwann musst Du schon noch ins Wasser hüpfen, das kann Dir das Internet noch nicht abnehmen.😉

Mit Sicherheit findest du in Deiner Gegend Tauchschulen. Auch viele Unis bieten an, beispielsweise Forschungstauchen zu lernen, wofür Du sogar Leistungspunkte sammeln könntest. Egal ob an einer Tauchschule oder der Uni, das wird Dich erwarten:

• Einführung in Grundlegendes (Ausrüstung, Verhalten etc.)
• Wahlweise zunächst Unterricht in einem Schwimmbad
• Erste Tauchgänge unter Aufsicht

Du kannst natürlich auch direkt einen Kurs besuchen, welcher bei Abschluss mit einem Tauchschein winkt. Die Kosten hierfür sind überschaubar, jedoch kann die Ausrüstung teuer werden. Informiere Dich am besten direkt bei Deiner Tauchschule, wie es mit der Ausrüstung aussieht (einige Schulen leihen Ausrüstung auch aus).

Du willst in einen neuen Job abtauchen? Hier entlang!

Wann sollte man nicht tauchen?

Es gibt Regeln, die alle beachten sollten und leider auch Regeln, welche Menschen mit bestimmten Einschränkungen beachten müssen. Hier eine Übersicht.

• Bei Schwangerschaft auf keinen Fall tauchen!
• Alkohol und seine anderen Freunde haben beim Tauchen nichts zu suchen! Im Allgemeinen solltest Du nicht mit Hochprozentigem im Blut ins Wasser hüpfen. Die Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufzutauchen, steigt mit jedem Promille. Das gilt für jede Form von „Wahrnehmungsstörungen“😉
• Bei Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Störungen, Krampfanfällen, Beschwerden im Bereich der Ohren, des Trommelfells, oder den Nebenhöhlen.
• Bei einigen psychischen Erkrankungen sollte in jedem Fall zuvor mit einem Arzt gesprochen werden.

Du willst lieber Segeln lernen? Hier haben wir was für Dich…

Weltrekord im Tauchen ohne Sauerstoff

Mit einer Sauerstoffflasche schaffen wir es natürlich länger unter Wasser zu bleiben als ohne, unmöglich ist es jedoch nicht. Bevor wir erklären, wie auch Du es schaffen kannst, ohne Sauerstoffflasche möglichst lange unter Wasser zu bleiben, kucken wir uns einige Rekorde an, um uns zu motivieren.

Diesbezüglich ist es recht schwierig, einen richtigen Rekord zu messen. Sogenannte „Apnoe-Taucher“ schaffen es sogar über 10 Minuten lang unter Wasser die Luft anzuhalten, jedoch bewegen sich diese Taucher währenddessen nicht. Bei zusätzlicher Bewegung wird natürlich mehr Sauerstoff verbraucht und die Zeit des Luftanhaltens verkürzt sich entsprechend.

Beim Apnoe-Tauchen in die Tiefe wird ebenfalls ohne Sauerstoff gearbeitet. Hier schwimmen die Taucher in tiefen von bis zu 120 Metern, wie der aktuelle Rekordhalter Arnaud Jerald zeigt. Hierfür brauchte er 3:35 Minuten, unglaublich!

Klick, klick, Job!

Wie kann ich Apnoe Taucher werden?

Die Faszination, ohne irgendwelche Hilfsmittel lange im Wasser zu verweilen, weckt den Wunsch in uns, selbst zu lernen, wie man lange genug die Luft anhalten kann. Wir haben hier einige Tipps für Dich, sei jedoch gewarnt: Bis Du es schaffst, lange genug die Luft anzuhalten, um ohne Hilfsmittel zu tauchen, braucht es viel Übung, Geduld und Zeit!

• Niemals allein im Wasser üben! Eine Begleitung kann dafür sorgen, rechtzeitig zu reagieren, wenn Du bewusstlos werden solltest!
• Erst die Theorie, dann die Praxis. Atemtechniken sollten zunächst gut an Land beherrscht werden können, bevor man ins Wasser springt.
• Zwerchfellatmung
• Länger aus- als einatmen

Es ist nicht unmöglich, braucht jedoch Geduld und im Idealfall eine Person, die Dir mit Rat und Tat zur Seite steht. Wenn Du nicht überstürzt ins Wasser hüpfst und fleißig die Kontrolle Deiner Atmung übst, kannst Du eines Tages mit Sicherheit auch einige Zeit unter Wasser wie ein Fischlein herumschwimmen.

Die schönsten Orte zum Tauchen

Natürlich denkt man beim Tauchen auch an traumhafte Orte wie die Karibik oder die Malediven. Da hinzukommen ist nicht nur teurer, sondern auch „nicht mal eben“ zu schaffen. Hier in Europa haben wir auch schöne Orte zum Tauchen. Auch unsere dichtesten Gewässer, die Nord- und Ostsee bieten schöne Möglichkeiten, um die Unterwasserwelt kennenzulernen.

Wir haben hier eine Auflistung der schönsten Orte zum Tauchen, aufgezählt von den dichtesten hin zu den entferntesten:

• Nordsee – Wie wäre es mit Wracktauchen  
• Ostsee – Tauchschule und Urlaub in einem. Entdecke die Ostsee auf ganz neue Weise
• Mittelmeer – Von West nach Ost, hier findest Du wundervolle Orte wie La Manga in Spanien, Höhlen und Grotten in Malta oder in Kaş in der Türkei. Hier kannst Du das Neptunriff bestaunen.
• Atlantik – Nicht nur die Westküste Afrikas und Europas, auch die nord-, mittel- und südamerikanischen Küsten bieten viele Tauchmöglichkeiten.
• Schwarzes Meer – Vielleicht in Kombi mit einem Aufenthalt in Istanbul?
• Indischer Ozean – Hier sind die berühmten Malediven!
• Karibik – Fluch der Karibik hat Dich schon immer begeistert? Dann los!
• Pazifik – Bestaune das Great Barriere Reef, solange es noch geht!

Vielleicht hast Du bereits ein Auslandsemester in Meer Nähe geplant, dann kannst Du auch dort einige Tauchgänge absolvieren.

Fazit: Unsere Meere sind im wahrsten Sinne des Wortes „fantastisch“!

Es macht einen großen Unterschied, ob man unsere Meere durch Dokumentationen entdeckt, oder selbst ins Wasser springt. Schier unendliche Weiten, Berge und Leben erwarten Dich und zeigen Dir, wie klein Du bist. Starte mit Atemübungen und such Dir eine nette Tauchschule in Deiner Nähe, es lohnt sich!

In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.