Studium der Rechtswissenschaft

Studierendenleben

11.09.2023

Studium der Rechtswissenschaft

Im Studium der Rechtswissenschaften oder Jura lernst du, wie das deutsche Rechtssystem funktioniert und wie die Rechtsprechung abläuft. Besonderes Augenmerk wird während des Jurastudiums auf die Interpretation der verschiedenen Gesetzestexte gelegt. Rechts­gebiet für Rechts­gebiet arbeiten die Studie­renden während ihres Studiums durch.

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Wie ist ein Jura-Studium aufgebaut?

Grundstudium

  • In den ersten beiden Jahren des Jurastudiums werden grundlegende rechtliche Kenntnisse vermittelt.
  • Pflichtfächer sind Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht
  • Es gibt oft auch Einführungskurse in Rechtswissenschaften, die dir die Methodik des juristischen Arbeitens näherbringen.

Schwerpunktbereich

  • In diesem Abschnitt des Studiums kannst du Schwerpunkte wählen, je nachdem, welche Rechtsgebiete dich interessieren.
  • Zu den möglichen Schwerpunkten gehören beispielsweise Handels- und Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht, internationales Recht oder Medienrecht.
  • Du vertiefst dein Wissen in diesen speziellen Rechtsbereichen und studierst weiterhin die Grundlagenfächer.
  • Das Hauptstudium endet mit dem ersten juristischen Staatsexamen. Nach dem ersten Staats­examen dürfen sich die Absolven­t:innen Juristin oder Jurist nennen.

Juristisches Praktikum (Referendariat)

  • Nach dem Grundstudium und dem Schwerpunktbereich folgt das juristische Praktikum, auch als Referendariat bezeichnet.
  • Während des Referendariats arbeitest du in verschiedenen juristischen Institutionen, wie Gerichten, Anwaltskanzleien, Staatsanwaltschaften oder Unternehmensrechtabteilungen.
  • Du erhältst praktische Einblicke in die juristische Arbeit und sammelst Erfahrung in verschiedenen Rechtsgebieten.

Zweites Staatsexamen:

  • Mit dem Ende des Referendariats schreibst du das zweite Staatsexamen.
  • Das Bestehen des zweiten Staatsexamens ist Voraussetzung für die Zulassung zur Anwaltschaft, zum Richteramt oder zu anderen juristischen Berufen.

Optional: Promotion (Doktor der Rechtswissenschaften):

  • Nach dem Studium und dem zweiten Staatsexamen kannst du eine Promotion in Jura in Erwägung ziehen, wenn du deine akademische Karriere weiterverfolgen möchtest.

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Wie lange dauert ein Jura-Studium?

Die Regelstudienzeit für Jura variiert je nach Universität sowohl im Bachelor als auch im Master, beträgt jedoch in den meisten Fällen insgesamt etwa zehn Semester. Der Bachelor dauert normalerweise sechs Semester, gefolgt von etwa vier Semestern im Master.

Die Examensstudiengänge sind anders strukturiert. Die ersten vier Semester sind dem Grundstudium gewidmet, gefolgt von in der Regel sechs Semestern im Hauptstudium.

Es ist jedoch üblich, dass viele Studierende ein bis zwei Semester länger benötigen, um sich auf das erste Staatsexamen vorzubereiten. In dieser Zeit absolvieren sie ein sogenanntes Repetitorium. Daher beträgt die durchschnittliche Studiendauer in der Regel etwa elf Semester, was ungefähr fünfeinhalb Jahren entspricht. Auch für die Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen nehmen viele Jurastudierende ein Semester in Anspruch. Wenn Prüfungen nicht bestanden werden und zusätzliche Prüfungsversuche nötig sind, kann sich das Studium weiter verlängern.

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Welche Fähigkeiten sind hilfreich im Arbeitsalltag als Jurist:in?

Um erfolgreich als Jurist:in zu arbeiten, sind bestimmte persönliche Eigenschaften und Stärken von großer Bedeutung. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Analytisches Denkvermögen: Jurist:innen müssen in der Lage sein, komplexe rechtliche Dokumente zu verstehen, Gesetze zu interpretieren und juristische Argumente zu entwickeln. Ein scharfes analytisches Denkvermögen ist daher unerlässlich.
  • Kommunikationsfähigkeiten: Jurist:innen müssen effektiv schriftlich und mündlich kommunizieren können. Sie müssen klare und überzeugende Rechtsdokumente erstellen und vor Gericht argumentieren können.
  • Recherche- und Schreibfähigkeiten: Die Fähigkeit, umfassende Recherchen durchzuführen und rechtliche Schriftstücke präzise und verständlich zu verfassen, ist entscheidend.
  • Ethik und Integrität: Als Hüterinnen des Rechts sind Ethik und Integrität von größter Bedeutung. Jurist:innen müssen sich an ethische Standards halten.
  • Stressresistenz: Juristische Arbeit kann stressig sein, insbesondere während Gerichtsverhandlungen oder bei Fristen für rechtliche Dokumente. Die Fähigkeit, unter Druck ruhig zu bleiben, ist daher sehr wichtig.
  • Empathie und soziale Kompetenz: In vielen Fällen müssen Jurist:innen mit Klient:innen zusammenarbeiten, die in schwierigen Situationen sind. Empathie und soziale Kompetenz sind hilfreich, um verständnisvoll und unterstützend zu sein.
  • Verhandlungsgeschick: Jurist:innen, die in Verhandlungen involviert sind, sollten über gute Verhandlungsfähigkeiten verfügen, um für ihre Klienten die besten Ergebnisse zu erzielen.
  • Zeitmanagement: Effizientes Zeitmanagement ist entscheidend, da Jurist:innen oft mit mehreren Fällen gleichzeitig arbeiten und Fristen einhalten müssen.
  • Selbstvertrauen: Jurist:innen müssen selbstbewusst auftreten, insbesondere wenn sie vor Gericht oder bei Verhandlungen agieren.
  • Anpassungsfähigkeit: Das Recht ist einem ständigen Wandel unterworfen. Jurist:innen müssen bereit sein, sich an neue Gesetze und Vorschriften anzupassen.
  • Beharrlichkeit: Manchmal können juristische Fälle sehr lange dauern und erfordern Geduld und Durchhaltevermögen.

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Welche Berufsbereiche sind nach einem Jura-Studium möglich?

Das Studium der Rechtswissenschaft öffnet eine breite Palette von Berufsmöglichkeiten im Bereich des Rechtswesens und darüber hinaus. Hier sind einige Berufe, die man nach einem abgeschlossenen Jurastudium ausüben kann:

  • Rechtsanwält:in

Als Anwält:in vertrittst du Klient:innen in rechtlichen Angelegenheiten. Du berätst sie, erstellst rechtliche Dokumente, verhandelst in ihrem Namen und verteidigst sie vor Gericht, wenn nötig.

  • Richter:in

Richter:innen hören Fälle an und treffen Entscheidungen in Gerichtsverfahren. Sie stellen sicher, dass Verfahren fair ablaufen und die Gesetze eingehalten werden.

  • Staatsanwält:in

Staatsanwält:innen führen Ermittlungen in Strafsachen durch und vertreten die Interessen des Staates in Gerichtsverfahren. Sie stellen sicher, dass Straftäter:innen zur Rechenschaft gezogen werden.

  • Notar:in

Notar:innen bezeugen und beglaubigen rechtliche Dokumente, wie Testamente, Verträge und Grundbucheinträge. Sie gewährleisten die Echtheit dieser Dokumente.

  • Unternehmensanwält:in

Diese Anwält:innen arbeiten in Unternehmen und beraten das Unternehmen in rechtlichen Angelegenheiten. Sie verhandeln Verträge, stellen sicher, dass das Unternehmen die Gesetze einhält, und vertreten das Unternehmen vor Gericht, wenn nötig.

  • Rechtsberater:in

Rechtsberater:innen können in verschiedenen Organisationen und Regierungsbehörden arbeiten. Sie bieten rechtliche Expertise und Beratung, um sicherzustellen, dass die Organisation die geltenden Gesetze einhält.

  • Rechtsprofessor:in

Als Professor:in unterrichtest du Jura-Studierende in verschiedenen Rechtsgebieten. Du führst Seminare durch, betreibst Forschung und trägst zur akademischen Entwicklung des Rechts bei.

  • Mediator:in

Mediator:innen sind neutrale Dritte, die bei der Beilegung von Konflikten zwischen Parteien helfen. Sie erleichtern die Kommunikation und Verhandlungen, um eine Einigung zu erzielen, ohne vor Gericht zu gehen.

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  • Juristische:r Redakteur:in

Juristische Autor:innen verfassen Artikel, Bücher oder Rechtsdokumente. Redakteur:innen sorgen dafür, dass juristische Veröffentlichungen korrekt und verständlich sind.

  • Compliance-Beauftragte:r

In Unternehmen und Organisationen überwachen Compliance-Beauftragte die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Sie entwickeln und implementieren Richtlinien, um Gesetzesverstöße zu vermeiden.

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  • Menschenrechtsaktivist:in

Als Menschenrechtsaktivist:in setzt du dich für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte ein. Du könntest in gemeinnützigen Organisationen arbeiten oder als Anwält:in für Menschenrechte tätig sein.

  • Politiker:in

Politiker:innen können auf der Grundlage ihres juristischen Fachwissens Gesetze erstellen, politische Entscheidungen treffen und die Rechte ihrer Wähler:innen vertreten.

  • Insolvenzverwalter:in

Insolvenzverwalter:innen helfen Unternehmen oder Privatpersonen in finanziellen Schwierigkeiten. Sie entwickeln Sanierungspläne, verwalten Vermögenswerte und koordinieren Zahlungsabwicklungen.

FAZIT

Ein Jurastudium eröffnet zahlreiche Karrierewege im juristischen Bereich und darüber hinaus. Absolvent:innen können als Rechtsanwält:in, Richter:in, Staatsanwält:in oder Unternehmensanwält:in arbeiten. Auch in NGOs, Politik, Wissenschaft oder Unternehmensführung bieten sich interessante Möglichkeiten. Das Studium vermittelt nicht nur rechtliche Kenntnisse, sondern auch wertvolle Fähigkeiten wie analytisches Denken, Kommunikation und Ethik, die in vielen Branchen gefragt sind. Auch wenn die Arbeitsbelastung sehr hoch sein kann, bietet das Jurastudium vielfältige Chancen für diejenigen, die sich für Recht und seine Anwendungen interessieren.

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