Studieren in der Corona-Krise: Was kommt auf dich zu?

Studierendenleben

08.10.2020

Studieren in der Corona-Krise: Was kommt auf dich zu?

Die größten Probleme im Studium beschränkten sich vor wenigen Wochen noch auf die nächste Klausurenphase, den nervigen Mitbewohner oder vielleicht auch die Suche nach dem richtigen Nebenjob. Wer hätte gedacht, dass sich in so kurzer Zeit das Blatt wenden kann? Corona hat nicht nur der ganzen Welt Hausarrest verordnet und den offiziellen Kampf um Klopapier erklärt, sondern auch Studenten vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Einfach morgens aus dem Bett und in den Hörsaal fallen – das war einmal. Mit Kommilitonen in der Lerngruppe studieren, auch das gehört für die nächsten Monate nicht mehr zu deinem Zeitplan. Von ausgedehnten Reisen in den Semesterferien ganz zu schweigen.

Stattdessen steht studieren im Homeoffice auf dem Programm. Zugegeben: Die meisten Otto-Normal-Studenten fanden das in den ersten zwei Wochen vielleicht noch ganz amüsant. Endlich mal ausschlafen, in Jogginghose das Webinar besuchen und danach wieder ins Bett? Irgendwann nervt aber auch das. Und außerdem geht es ja auch nicht nur um die Inhalte. Was ist mit Prüfungen im Studium, mit wichtigen Praktika, mit der Betreuung deiner Abschlussarbeit?

Aber nicht nur das Studium selber sorgt in Zeiten von Corona für Kopfzerbrechen. Auch die Nebenjobs vieler Studierenden sind von heute auf morgen weggefallen. BAföG alleine reicht meistens nicht aus, um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Wie sollst du also nicht nur dein Studium trotz Corona meistern, sondern auch noch dein Bankkonto? Das sind Fragen, die aktuell viele Studierende beschäftigen. Hier findest du erste Antworten und konkrete Handlungsvorschläge.

Studieren im Homeoffice: Einfach weitermachen?

Das Sommersemester 2020 war irgendwie vorbei, noch ehe es richtig begonnen hatte. Während diese Feststellung normalerweise unter Studenten für Freude sorgt, sieht es während der Corona-Krise ganz anders aus. Aktuell ist es nämlich nichts mit Ausflügen, Reisen oder gar einer Studentenparty im Studium. Frei haben ohne frei zu sein ist eben doch nicht so schön.

Abgesehen von diesen Luxusüberlegungen macht die Corona-Krise auch bezüglich deiner Studienplanung Probleme. Vielleicht steckst du mitten in einer Abschlussarbeit, musst bestimmte Prüfungen bestehen können, um weiter zu studieren oder wolltest dieses Semester endlich fertig werden. Aber lohnt es sich überhaupt, weiter zu lernen und für Prüfungen zu ackern, die vielleicht gar nicht stattfinden können?

Auf jeden Fall! Studierende, die sich jetzt zurücklehnen und das Studium Studium sein lassen, könnten einen hohen Preis dafür zahlen. Nämlich ein ganzes Semester. Wenn du dagegen alle Angebote im Homeoffice wahrnimmst, am Ball bleibst und deine Fächer auch ohne Vorlesungen durchziehst, stehen die Chancen gut, dass dieses Semester nicht für die Katz, sprich für Corona war. Natürlich weiß niemand, wann es weitergeht. Aber so bist du auf jeden Fall für diese Möglichkeit vorbereitet.

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Studium finanzieren: Flexibel durch die Corona-Krise

Ein anderes Problem, das vielen Studierenden schlaflose Nächte bereitet, ist das schrumpfende Sparschwein. Corona hat nicht nur das öffentliche Leben lahmgelegt, sondern auch große Teile der Wirtschaft heruntergefahren. Es kann also sein, dass du von heute auf morgen ohne Nebenjob dastehst. Im Studium auf hohe Rücklagen zurückzugreifen, ist außerdem eher selten möglich. Daher findest du hier ein paar Tipps, wie du während der Corona-Krise wenigstens finanziell auf dem grünen Ast bleibst:

  • Nicht warten, sondern handeln. Du bekommst deinen Nebenjob schon wieder? Das kann passieren, muss es aber nicht. Besser ist es, du machst dich direkt auf die Suche nach einer anderen Beschäftigung in einer Branche, die in der Corona-Krise dringend Studierende sucht.
  • Beantragung von staatlichen Hilfen. Falls du für dein Studium kein BAföG bekommst und auch keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch deine Eltern hast, kannst du dich nach diesen Möglichkeiten erkundigen. Ein Gang zum Arbeitsamt (möglichst digital!) bringt Aufklärung.
  • Erstellung eines Finanzplans. Wenn finanzielle Mittel wegfallen, ist der beste Weg der Schritt nach vorne. Erstell dir eine Übersicht, wie lange deine finanziellen Mittel für das Studium noch ausreichen und ab wann genau du wieder Einnahmen brauchst. So kannst du konkreter planen.

Die gute Nachricht an dieser Stelle lautet: Im Studium musst du in der Regel keine Eigentumswohnung, keinen Ferrari und auch keine drei Landhäuser finanzieren. Aus diesem Grund bist du Sparen beim Studieren gewohnt. Das kommt dir bei Corona endlich mal zugute!

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Zeitmanagement im Homeoffice: 4 wichtige Tipps

Die Finanzen sind geklärt, die Professoren haben sich endlich in die digitale Welt getraut und nun wartet ein Studium im Homeoffice auf dich? Was sich auf den ersten Blick himmlisch anhört, erfordert allerdings ziemlich viel Selbstdisziplin. Ohne Anwesenheitspflicht und übereifrige Kommilitonen, die ein notorisch schlechtes Gewissen verbreiten, hält sich die eigene Motivation zum Studieren in Grenzen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, trotz Corona aus den Federn und an den Schreibtisch zu kommen:

  • Schreib dir einen Tagesplan auf! Ein geregelter Tagesablauf hilft dabei, auch ohne äußere Motivation ein größeres Arbeitspensum zu erledigen und erfolgreich weiter zu studieren.
  • Mach Sport. Auch wenn das Fitnessstudio wegen Corona zu hat, ist körperliche Bewegung wichtig, um mental fit zu bleiben. Wie wäre es mit einer neuen Slackline, Laufschuhen oder einfach dem schnöden Trimm-Dich-Pfad im Stadtpark?
  • Zeitmanagement. Du möchtest bis zum Ende der Woche drei Seminare bearbeitet haben, die Hausarbeit muss in zwei Wochen stehen und der Antrag für die Abschlussarbeit steht auch noch aus? Plane konkret, bis wann du was erledigen möchtest.
  • Früh aufstehen, früh ins Bett gehen. Was zu Zeiten des normalen Studiums nie geklappt hat, könnte doch jetzt in Corona-Zeiten mal angegangen werden? Abends noch ausgehen ist sowieso (erstmal) vorbei.

Lernen von Corona? Das kannst du mitnehmen.

Natürlich: Eine Welt ohne Corona wäre sehr viel schöner als eine Welt mit Corona. Allerdings kann niemand die Zeit zurückdrehen und dein Studium wieder in den Hörsaal bringen. Noch nicht. Trotz aller Hindernisse, Unsicherheiten und Herausforderungen ist Corona aber auch eine große Chance. Wusstest du, dass ein paar der größten Persönlichkeiten, die man uns in der Schule immer vor die Nase gehalten hat, ihre Werke in Isolation verfasst haben?

Natürlich bedeutet das jetzt nicht, dass du, statt zu studieren eine neue Relativitätstheorie verfassen sollst. Aber es bedeutet, dass diese Situation für dich Potenzial mitbringt, um den Fokus neu zu setzen, deine eigene Motivation wieder zu finden und vielleicht mit einer anderen Perspektive wieder aus der Corona-Krise hervorzugehen. Nutz die Zeit!

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