Prokrastination im Studium überwinden – Tipps und Tricks

Studierendenleben

16.11.2020

Prokrastination im Studium überwinden – Tipps und Tricks

Jeder kennt sie, alle sprechen darüber und niemand kennt die ultimative Lösung: Aufschieberitis, auch fachlich korrekt Prokrastination genannt. Studenten sind wahre Meister dieser Disziplin. Während im ersten Semester noch fleißig Lernpläne geschrieben werden, die sowieso niemand einhält, hat Otto-Normal-Student spätestens im letzten Semester gelernt, dass diese Pläne eben doch nichts bringen, außer das schlechte Gewissen zu beruhigen. Jedenfalls, solange man diesen Plan schreibt.

Aber nicht nur Lernen wird aufgeschoben, bis das Schiff unweigerlich sinkt. Während eines Studiums bleiben auch andere edle Pläne auf der Strecke. Sport zum Beispiel. Oder der ewige Vorsatz früh aufzustehen. Oder das Erlernen einer Fremdsprache. Egal, was es ist, es gilt, die Zeit des Studiums richtig zu nutzen. Und genau das gelingt den wenigsten Studenten. Auch hier findest du nicht die ultimative Strategie, um deiner Prokrastination endlich den Kampf anzusagen. Aber du findest ein paar Tipps und Tricks für den Anfang.

#1 Richtig arbeiten, richtig entspannen. Plane deine Zeit.

Gerade aus der Schule oder der Ausbildung gekommen, fällt es vielen Studierenden schwer, den Tagesablauf selbstständig zu gestalten. Kein Wunder: Ob du in die Uni gehst, lernst oder eben doch zuhause bleibst und die Sonne genießt, ist deine freie Entscheidung. Da wir von klein auf darauf trainiert werden, irgendwohin gehen zu müssen, schlägt dir dein hinterlistiges Gehirn vor, diese Situation doch einmal richtig auszunutzen. Und genau da beginnt Prokrastination.

Es lohnt sich daher, eigene Regeln aufzustellen. Dazu gehört auch ein Zeitplan. Es ist wichtig, Zeiten für Arbeit und Zeiten für Entspannung klar voneinander abzugrenzen. Nur so kannst du auftanken und wieder motiviert dein Studium beginnen.

#2 Motivation hinterfragen: Für wen studierst du?

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Prokrastination zeigt dir vor allem eins: Mit deiner Motivation stimmt irgendetwas nicht. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist das Problem des Aufschiebens sogar eine Hilfestellung. Schließlich fängst du nicht einfach so an, dich vor Aufgaben zu drücken, weil du faul bist. Natürlich verbringen wir Zeit naturgemäß lieber entspannt mit Freunden als vor dem Schreibtisch. Aber wenn dich etwas wirklich interessiert, dann verbringst du freiwillig Zeit damit. Warum lesen wir sonst Bücher?

Es gilt also, diese Motivation wieder zu finden. Warum hast du dich entschlossen, das Studium zu beginnen? Was sind deine langfristigen Ziele? Wenn du das klar vor Augen hast, stehst du morgens von selber auf. Bei Prokrastination geht es also weniger um Tricks, sondern ums Nachdenken.

#3 Kleine Ziele, große Erfolge

Von heute auf morgen zum organisiertesten Studenten des gesamten Campus zu werden, ist in der Regel unmöglich. Auch wenn du deine Motivation wiedergefunden hast, sind Gewohnheiten sehr hartnäckige Mitbewohner. Deshalb gilt es, klein anzufangen. Zum Beispiel, einfach nur früh aufzustehen und sich anzuschauen, wie das dein Studium verändert.

Generell gilt: Erst nach drei Wochen hat sich eine neue Gewohnheit verfestigt. Gib dir also Zeit und überfall dich nicht direkt mit mehreren Zielen auf einmal. Und falls es doch einmal nicht klappen sollte, bedeutet es nicht, dass du komplett gescheitert bist, sondern, dass du morgen neu anfangen kannst.

#4 Pomodoro-Methode : Mehr Arbeit in weniger Zeit

Im digitalen Zeitalter haben wir ungefähr alles, was uns die Arbeit erleichtert. Aber eins fehlt dafür ganz besonders: Konzentration. Forscher haben herausgefunden, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne noch unter der eines Goldfisches liegt. Also unter acht Sekunden. Das bedeutet aber nicht, dass diese Entwicklung irreversibel ist. Die Begründer der Pomodoro-Methode zum Beispiel haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine Anleitung zu produktiverer Arbeitsleistung zu entwickeln.

Das Prinzip ist denkbar einfach: 25 Minuten völlige Konzentration auf eine Aufgabe, fünf Minuten Pause, und das Ganze geht wieder von vorne los. Nach fünf Durchläufen hast du 25 Minuten Pause und kannst danach erfrischt wieder loslegen. Es lohnt sich sehr, diese Methode einmal auszuprobieren!

#5 Zuhause oder in der Bibliothek: Wo lernt es sich am besten?

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Ein Studium findet nicht nur in der Uni statt: Überall wird gelernt (oder eben aufgeschoben). Ob in der WG, in der Bahn oder bei Freunden auf dem Sofa: Das schlechte Gewissen kommt gratis mit. Das Problem ist nur, dass an vielen Orten genauso viele Ablenkungen verfügbar sind.

Es gilt daher, den Platz zu finden, an dem du dich gut konzentrieren kannst. Auch wenn das bedeutet, dass du morgens erst einmal 20 Minuten in der Bahn verbringen musst, um in die Bibliothek zu kommen. Diese 20 Minuten holst du locker wieder auf, wenn du konzentriert und fokussiert arbeitest. Und noch ein Tipp: In den meisten größeren Städten gibt es richtig schöne Bibliotheken. Investiere etwas Zeit und finde deinen Lieblingslernplatz!

#6 Verbessere deine To-do-Liste

Es macht Spaß, To-do-Listen zu schreiben. Und auch, die ersten drei Punkte voller Genugtuung abzuhaken. Aber dann kommt der vierte Punkt. Da geht es lieber schnell zum fünften. Oder doch lieber zum sechsten? Was soll eigentlich diese To-do-Liste?

Das Schlüsselwort lautet: Priorisierung! Es nützt nichts, alle Aufgaben aufzuschreiben und dann nur die einfachsten zu erledigen. Besser ist es, schwierige Aufgaben in Einzelziele aufzuteilen und mit der unangenehmsten Aufgabe zu beginnen. Dann gehen dir die anderen viel leichter von der Hand! Prokrastination hat da keine Chance.

#7 Schweinehund? Werde Rudelführer!

Manchmal ist die Motivation ganz genau richtig, die To-do-Liste top priorisiert und der perfekte Lernplatz wartet schon. Und trotzdem hast du heute keine Lust auf den ganzen Zirkus. Und weißt du was? Das ist gar kein Problem! Es gilt nämlich, den inneren Schweinehund nicht zu töten, sondern zu zähmen.

Falls also einmal heute so ein Tag ist, an dem du von diesem inneren Vieh ganz besonders angekläfft wirst, dann hilft nur eins: Frag dich, was los ist. Finde es heraus. Und dann geht es weiter. Das Vieh kläfft nämlich nicht umsonst. Und das Beste an dem Ganzen: Du hörst auf, gegen dich zu kämpfen, sondern fängst an, mit dir zu kämpfen. Das ist sehr viel effektiver im Kampf gegen Prokrastination.

Studentenfutter: Ein unterschätzter Faktor

Ein Studium ist meistens nicht unbedingt förderlich für die Gesundheit: Mensaessen, Dauerstress und mangelnde Bewegung helfen dir wenig dabei, ein ausgeglichenes Lernpensum zu meistern. Die drei Stellschrauben Ernährung, Bewegung und Stress sind große Faktoren für den Erfolg deines Studiums.

Am Einfachsten ist es, bei der Ernährung zu beginnen. Meistens verändert sich dadurch auch die Einstellung zu körperlicher Bewegung und Motivation. Hier lohnt es sich, mal ein Buch zur Ernährung in die Hand zu nehmen. Das kann dein ganzes Studium verändern.

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