Lerntypen Test – Was bringt mir das überhaupt?

Studierendenleben

11.01.2024

Lerntypen Test – Was bringt mir das überhaupt?

„Welcher Lerntyp bist du?“ – Viele werden sich mit dieser Frage vermutlich noch nie so richtig beschäftigt haben oder sie sogar für irrelevant halten. Wer braucht schon Lerntypen, wenn man die „Pomodoro Technik“, die „Loki-Methode“ oder „Mnemotechnik“ beherrscht?

Das mag für die ein- oder andere Person sogar zutreffend sein, aber welche Strategie individuell am meisten anschlägt, ist letzten Endes von der Art und Weise abhängig, wie das jeweilige Gehirn die Informationen am besten abspeichern kann. Daher soll es zunächst darum gehen, wie man seinen Lerntyp bestimmt und was man mit dieser Information anfangen kann.

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Lerntyp oder Lernstil?

Lerntyp

Beim Lerntyp geht es – im Unterschied zum Lernstil – um den Wahrnehmungskanal über den Informationen am besten aufgenommen und gespeichert werden können. Frederic Vester definierte dafür folgende vier Typen:

  • Der visuelle Typ
  • Der auditive Typ
  • Der haptische Typ
  • Der intellektuelle Typ

Neil Fleming formulierte auf dieser Basis ein neues Modell, bei dem er den Haptischen-Typ mit dem „Kinästhetischen-Typen“ – der vor Allem durch das Anwenden des Gelernten die Dinge verinnerlicht – und den Intellektuellen-Typ mit dem „Lesenden-Schreibenden-Typen“ tauschte. Wie man dem Namen entnehmen kann, schreibt sich dieser Typ beim Lesen das wichtigste heraus.

Lernstil 

Beim Lernstil hingegen, gehen die Definitionen zwar auch darauf ein, wie etwas gelernt wird, doch gehen diese Überlegungen über die Wahrnehmung hinaus. Beispielsweise im Modell von David A. Kolbe, der seine Lernstile folgendermaßen definierte:

  • „Divergierer“ (Entdecker) – lernt vor allem durch Praktische Erfahrungen und kritisches Beobachten
  • „Assimilierer“ (Denker) – lernt ebenfalls durch reflektiertes Beobachten, sowie durch abstraktere Modelle
  • „Konvergierer“ (Entscheider) – lernt wie der Assimilierer auch durch abstrakte Begriffsklärung, sowie durch aktives Experimentieren
  • „Akkomodierer“ (Praktiker) – lernt auch durch die aktiven Experimente und konkreten Erfahrungen am besten

Die Überlappung der Präferenzen der Lernstile entsteht dadurch, dass Kolb diese Lernstile in einem eigens entwickelten „Lernkreis“ darstellt. Der Lernkreis soll einen idealen Lernprozess darstellen und besteht ebenfalls wieder aus vier Phasen.

Die Populärste Auffassung von Lerntyp und Lernstil beinhaltet den Visuellen- , Auditiven-, Kommunikativen- und Motorischen Lerntyp.

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Der visuelle Typ 

Der visuelle Lerntyp hat eine gute bildliche Vorstellungskraft. Von anderen kann er  am besten lernen, wenn er sie dabei beobachtet, wie sie Probleme lösen. Menschen, die bevorzugt über den visuellen Wahrnehmungsweg lernen, können sich in der Regel gut Grafiken, Schaubilder oder Diagramme einprägen. Auch die Wissensaufnahme erfolgt bevorzugt über diesen Weg. Sprich: Bei einem Vortrag kann sich das Gesagte besonders gut eingeprägt werden, wenn der Sprechende eine ausdrucksstarke Mimik und Gestik hat oder indem Wissen über Bilder, Filme oder Videos vermittelt wird.

Wichtig ist aber, dass die Wissens-Speicherung von dem bereits bestehenden Wissensnetzwerk abhängig ist. Da sich der Lerntyp das Wissen innerlich in einer Art Schaubild zusammenbaut, können abstraktere Dinge besser gelernt werden, wenn zunächst mit ganz konkreten Darstellungen bereits die Grundlagen angeeignet wurden.

Wie lernt man am besten?

Als visueller Lerner ist es besonders wichtig, in einer schönen und aufgeräumten Lernumgebung zu sein. Unordnung oder zu wenig Platz können sehr schnell ablenkend wirken. Dieser Typ muss sich die Erklärungen für ein Thema selbst erarbeiten und Notizen machen können und dafür zum Teil auf mehrere Literaturquellen zurückgreifen können. Hierfür kann es helfen, wenn mit unterschiedlichen Textmarker-/Markierungsfarben gearbeitet wird oder die Notizen in Form von Schaubildern, MindMpas oder Karteikarten festgehalten werden. Wenn Du Dich als visueller Lerner bezeichnen würdest, kann es hilfreich sein, sich Lernposter an die Wände zu hängen oder sich Dinge mit Bildern oder Filmen (YouTube) zu erarbeiten und zu festigen.

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Der auditive Typ 

Der auditive Typ kann vor allem verbalen Erklärungen folgen und diese direkt verarbeiten. Wenn Dinge wiederholt werden müssen, können auch innere Dialoge oder Selbstgespräche diesem Typ beim Lernen helfen. In den Austausch über den Lerninhalt gehen Menschen, die besonders gut über diesen Weg lernen können, vor allem, um das Wissen durch erneutes Sprechen und Hören weiter zu festigen. Im Gegensatz zu anderen Lerntypen, ist der auditive Typ nämlich – wie auch der visuelle Typ – nicht unbedingt auf ein Gegenüber angewiesen. Da das Wissen hauptsächlich über das Hören abgespeichert wird, ist es für diesen Typ essentiell, dass sich bei Referaten, Präsentationen oder Vorträgen ein roter Faden durchzeichnet.

Auch der auditive Typ braucht eine besondere Lernumgebung. Dabei besteht aber der Unterschied zum Visuell-Lernenden darin, dass für dieser Typ besonders empfindlich auf Umgebungsgeräusche reagiert. Achte daher beim Lernen auf

Wie lernt man am besten?

Zum Auswendiglernen kann es helfen, sich die Dinge einmal laut vorzulesen und gegebenenfalls sich dabei aufzunehmen, dass man die Aufnahme wiederholt abspielen kann. Besonders die Selbstgespräche beim Lernen – also sich selbst einen Vortrag zu halten – bringt diesen Lernenden viel. Des Weiteren kann man auch versuchen, mit klanglichen Mustern Wissen zu verknüpfen. Wenn Du in einer Lerngruppe arbeiten möchtest, versuche doch einmal ein „Frage-Antwort-Spiel“ vorzuschlagen, sodass Du sowohl in der Rolle des Fragenden, als auch in der Rolle des Antwortenden agieren musst.

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Der kommunikative Typ

Kommunikative Lernenden brauchen ein Gegenüber, mit dem sie über das Wissen diskutieren können und der ihnen widerspricht und sie zum Nachdenken anregen kann – also eine lebendige Auseinandersetzung. Durch die Diskussion mit Anderen kann dieser Typ den Sachverhalt besser verstehen und zieht seine Lernleistung besonders aus dem, im Diskurs entstehenden, Lösungsansatz.

Wie lernt man am besten?

Da dieser Typ vom Austausch mit anderen profitiert, hilft es besonders Lernpartnerschaften oder -teams zu bilden. Innerhalb der Gruppe muss jeder bereit sein, an der Diskussion teilzunehmen und aktiv zuzuhören. Dem kommunikativen Typ hilft es, seine Kommunikationskompetenzen zu steigern und Wissen durch Frage-Antwort Spiele oder Gruppenspeile zu erarbeiten.

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Der motorische Typ

Der motorische Typ muss Handlungsabläufe selbst durchführen und etwas haptisch in der Hand haben, um Dinge am besten zu begreifen. Es kann sein, dass abstrakte Inhalte diesen Lernenden öfter Probleme bereiten, aber konkrete Beispiele und Bezüge zur Praxis können über solche Schwierigkeiten hinweghelfen. Wo es nur möglich ist, versuchen diese Menschen das Wissen durch Experimentieren und Ausprobieren zu begreifen.

Wie lernt man am besten?

Wie bereits erwähnt ist die Haptik bei diesem Lerntyp enorm wichtig. Es kann also helfen, mit realen Karteikarten zu lernen oder zu versuchen durch praktisches Arbeiten zu lernen. Wenn Du dir eine Übersicht erstellen willst, versuche doch das Ganze zu bauen oder zu basteln. Wenn das alles nicht geht, versuche beim Lernen in Bewegung zu bleiben: Laufe ein paar Schritte hin und her oder probiere, ob Du beim Sport lernen kannst.

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