Kein Studienplatz - wie geht es weiter?

Studierendenleben

27.10.2020

Kein Studienplatz - wie geht es weiter?

Nach dem Abitur oder einer erfolgreichen Ausbildung stehen dir alle Türen offen. Das sagen sie jedenfalls. Aber manchmal schließt sich eine Tür nach der nächsten, bis du schließlich gar nicht mehr weißt, wo der Weg lang geht. Statt des Starts in ein Studium steht nun Warten auf der To-Do-Liste. Absagen können ganz schön frustrierend sein. Schließlich war doch die größte Motivation in der Abiturphase das neue „Studentenleben“. Ohne einen Studienplatz sind alle diese Pläne geplatzt wie die berühmt-berüchtigte Seifenblase.

Aber wer möchte schon in einer Seifenblase leben? Vielleicht ist ein Stapel voller Absagen doch nicht das Ende der Welt. Im Gegenteil: Er kann sogar ein Anfang sein. Vor lauter Tatendrang und Lerneifer im Abitur erscheint ein Studium direkt im Anschluss nämlich häufig wie die einzig wahre Entscheidung. Dass dem nicht so ist, können dir Tausende Absolventen berichten, die nach einer Absage für einen Studienplatz das beste Jahr ihres Lebens hatten.

Auch wenn du mit der Absage in der Hand aktuell lieber Trübsal bläst: Es lohnt sich, über Alternativen nachzudenken. Studieren kannst und wirst du immer noch. Die Frage ist nur: Was ist das Beste, das du aus dieser Situation machen kannst? Auf diese Frage gibt es einige Antworten. Hier findest du ein paar Denkanstöße in verschiedene Richtungen. Vielleicht wird ja auch deine Absage schließlich zu dem Besten, was passieren konnte.

#1 Ab ins Abenteuer: Eine ganze Welt wartet

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Vom Kindergarten in die Schule. Von der Schule ins Studium. Vom Studium in den Job. Nicht selten sieht so der Ablauf eines ganz normalen Lebens in Deutschland aus. Manchmal ist dieses ganz normale Leben auch okay. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist die Absage für deinen Studienplatz genau der Startschuss, den du gebraucht hast, um noch einmal über den Tellerrand zu schauen, bevor es wieder in die Bildungsmühlen geht. Über die „Lücke“ im Lebenslauf musst du dir dabei gar keine Gedanken machen. Denn eins ist sicher: So ein Jahr im Ausland ist häufig genau die Lücke, in der du alles lernst, was du vorher verpasst hast.

Natürlich musst du jetzt nicht direkt deinen Rucksack packen, dein Flugticket buchen und in der Wüste Sahara verschwinden. Du kannst das Ganze auch ein bisschen geregelter angehen:

  • Leg dir Geld zurück. Manchmal tun es schon ein paar Monate an der Supermarktkasse, während du noch zuhause wohnst. Mit so einer Rücklage reist es sich viel entspannter.
  • Auf welches Studium wartest du? Es kann nicht schaden, im Ausland genau in dieser Richtung schon Erfahrungen zu sammeln. Nimm dir also Zeit für eine Recherche, bevor es los geht.
  • Travelbuddies. An keiner Uni findest du so gute Freunde wie auf Reisen. Und auf eins kannst du wetten: Genauso wie du haben auch nicht alle deiner Freunde einen Studienplatz bekommen. Warum reist ihr nicht zusammen?
  • Was in Filmen immer vergessen wird: Reisen bedeutet auch Papierkram. Eine ganze Menge. Visa, Mastercards, Pässe: An alles will gedacht werden.

#2 Alternative Arbeiten: Besser als gedacht

Studieren ist teuer, schließlich wird es immer noch nicht bezahlt. Mehr als die Hälfte aller Studenten muss deshalb neben der Uni arbeiten gehen. Bei manchen Studiengängen ist das gar nicht so einfach, denn das Pensum ist in den ersten Semestern enorm. Da kann es sich lohnen, das Sparschwein noch einmal ordentlich zu mästen. Und was wäre dafür besser geeignet, als die Wartezeit auf deinen Studienplatz?

Der Vorteil hierbei liegt auf der Hand: Meistens wohnst du noch zuhause. Dadurch wandert dein schwer verdientes Geld größtenteils auf dein Sparkonto und nicht in teure Mieten und Unterhaltskosten. Außerdem ist es gar nicht so verkehrt, bevor du studieren gehst, einmal die wirkliche Arbeitswelt zu beschnuppern. Vielleicht entdeckst du dabei ungeahnte Talente und bist schließlich froh über deine erste Absage?

#3 Praktikum im Ausland? Eine deiner besten Ideen

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Neben der vielgelobten Weltreise nach dem Abitur gibt es auch noch die Variante für Karrierebewusste: Den Auslandsaufenthalt mit Praxiserfahrung. Hier schlägst du dich eher weniger durch die Sahara, dafür aber durch den Firmendschungel eines internationalen Unternehmens. Das kann gerade für frischgebackene Abiturienten ziemlich herausfordernd sein. Aber eins ist sicher: Mit dem Auslandspraktikum eines renommierten Unternehmens im Lebenslauf bekommst du so schnell nicht noch eine Absage. Damit du auch das Praktikum findest, das zu dir passt, kannst du dich an den folgenden Tipps orientieren:

  • Hör dich um! Besser als die reine Suche online sind Tipps und Erfahrungen von Bekannten und Freunden. So erfährst du direkt, ob das Praktikum im Unternehmen deiner Wahl auch das hält, was es verspricht. Bist du erst zum anderen Ende der Welt geflogen, wird es schwieriger, noch einmal zu wechseln.
  • Halte Ausschau nach Stiftungen, die Auslandspraktika fördern. Das rentiert sich nicht nur bezüglich deines Sparschweins, du kommst so auch an die richtig guten Stellen. Von den Referenzen gar nicht erst zu reden.
  • Starte deine Suche möglichst nicht in Deutschland. Sondern reise in das Land deiner Wahl und bewirb dich vor Ort für Praktika. Das ist zwar unsicherer, dafür hast du lokal aber mehr Möglichkeiten. Und außerdem: Ein bisschen Abenteuer gehört im Ausland einfach dazu!

#4 FSJ: Immer noch eine gute Wahl

Immer weniger machen es, immer mehr brauchen es: Das gute alte freiwillige soziale Jahr. Gerade in Zeiten, in denen man in drei Minuten online einen Flug um die Welt buchen kann, suchen immer weniger junge Menschen ihr Glück im Dienst für andere Menschen. Aber gerade, wenn du dich für soziale Studiengänge interessierst oder später im Beruf viel mit Menschen zu tun haben wirst, kann ein FSJ dir dabei helfen, eine solide Basis zu bekommen. Zu oft verlassen Absolventen die Uni und wissen gar nicht, wie sie ihr Wissen auch praktisch am Menschen umsetzen können.

Mit einem FSJ beginnst du eigentlich schon zu studieren: Aber das, was du neben dem ganzen theoretischen Wissen wirklich brauchst. Ganz nebenbei erhöhst du so deine Chancen auf bestimmte Studiengänge enorm: Bis zu einer ganzen Note werden dir gut gerechnet. Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Deine Situation, deine Entscheidung: Was machst du draus?

Wie du vielleicht bemerkt hast: Nicht direkt nach der Schule mit dem Studium zu beginnen ist nicht die schlechteste Situation. Also hefte deine Absage in die tiefsten Tiefen irgendeines grauen Aktenordners und mach dich auf die Suche nach deinen Möglichkeiten. Spätestens nächstes Jahr liegt eine Zusage im Briefkasten und wer weiß: Vielleicht wirst du noch dankbar dafür sein.

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