Studierendenleben
12.03.2021
Das Studium ist für die meisten angehenden Studenten ein völlig neuer Lebensabschnitt. Ob nach dem Abitur, nach einer Ausbildung oder nach einer bereits längeren Arbeitsphase: Die Entscheidung wieder eine Universität oder Hochschule zu besuchen, verändert die meisten Bereiche des Lebens. Umzüge stehen an, Freundeskreise ändern sich, finanzielle Herausforderungen müssen bewältigt werden. Diese Umstellung für ein Studium ist manchmal einfach nicht machbar. Genau aus diesem Grund gibt es eine Alternative, die für immer mehr angehende Studenten attraktiv wird: Das Fernstudium.
Hierbei handelt es sich um einen weiteren Vorteil der Digitalisierung: Du kannst studieren, egal wo du dich befindest. Im Gegensatz zum Präsenzstudium ist hier nicht der Vorlesungssaal oder die Bibliothek dein Revier, sondern der heimatliche Schreibtisch. Ob dieser ganz einfach in der Heimatstadt steht, in einem anderen Land oder sogar auf einem anderen Kontinent: Völlig egal. Obwohl sich das Fernstudium unter diesem Blickwinkel direkt überzeugend anhört, gibt es aber auch Nachteile. Die Entscheidung, eine Hochschule oder Universität rein digital zu besuchen, will gut überlegt werden. Hier findest du eine erste Übersicht, die dir die Entscheidung für oder gegen ein Fernstudium erleichtert.
Aber was genau bedeutet eigentlich Flexibilität bei einem Fernstudium? Schließlich musst du auch hier Prüfungen ablegen oder etwa nicht? Wie sieht es aus mit den Zulassungsvoraussetzungen? Hast du hier die Chance, trotz eines miesen Abis in deinem Traumstudiengang aufgenommen zu werden? Welche Kosten kommen auf dich zu und wie sieht es mit Förderungsmöglichkeiten aus? Wie studiert es sich so als Student ohne Universität oder Hochschule? Bist du überhaupt der Typ dafür? Hier findest du Antworten rund um diese Fragen.
Das Positive sollte immer zuerst genannt werden, auch bei deinem potentiellen Fernstudium. Die folgenden drei Vorteile sind allerdings nur eine kleine Übersicht. Individuell bietet ein Fernstudium auf mehreren Ebenen Vorteile.
Eines der schlagkräftigsten Argumente für ein Studium, das komplett online stattfindet, ist die Flexibilität. Das fängt bei der Immatrikulation an, die nicht an Semester gebunden ist und hört bei den Prüfungsterminen, die ebenfalls größtenteils online stattfinden, noch nicht auf. Im Gegensatz zu einem Präsenzstudium bestimmst du, wann, wie, wo und ob du lernst. Gerade für autodidaktisch veranlagte Menschen ist ein Fernstudium aus diesem Grund manchmal sogar besser geeignet, als ein Präsenzstudium.
Soziale Arbeit, BWL, Psychologie: Beliebte Studiengänge sind besonders an attraktiven Standorten hoffnungslos überlaufen. Für manch einen Studiengang bleibt dir daher nur die Wahl zwischen Warten oder Umziehen. Die dritte Option, der Fernstudiengang ist unter dem Strich manchmal sogar günstiger, wenn du dadurch Kosten wie Miete oder verschleudertes Geld während der Warteperiode sparst. Soziale Arbeit und BWL wirst du zwar vielleicht noch in einer anderen Stadt studieren können, bei Psychologie ist die Tür manchmal einfach zu. Zulassungsbeschränkungen sind bei einem Fernstudium ein Fremdwort: Digital gibt es keine Grenzen!
Du stehst schon voll im Berufsleben, bist an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt und der Gedanke wieder in eine WG zu ziehen und die Schulbank zu drücken, versetzt dich in Angst und Schrecken. In der Tat kann es ein großes Hindernis sein, wieder an die Hochschule oder Universität zurück zu kehren. Zeitlich ist es außerdem fast unmöglich, so weiterhin zu arbeiten. Beim Fernstudium hast du die Möglichkeit, am Wochenende oder abends deine Unterlagen durchzugehen. So ist beides möglich.
So gut sich ein Fernstudium anhört, es gibt auch Nachteile! Bevor du dich also jetzt zügig an einer digitalen Hochschule oder Universität einschreibst, solltest du dir etwas Zeit lassen. Nur nach einer gründlichen Überlegung wirst du die beste Lösung für deine individuelle Situation finden.
Ein Fernstudium ist in der Regel ein Studium an einer privaten Institution. Damit kommen monatlich hohe Kosten auf dich zu, die nicht vom Staat übernommen werden. Das können Summen zwischen 200 und 500 Euro pro Monat sein. Im Gegensatz zu einem Bachelorstudiengang sind insbesondere Masterstudiengänge sehr kostenintensiv. Zwar kannst du bei den richtigen Voraussetzungen auch hier BAföG und Stipendien beantragen, unter dem Strich wirst du aber mindestens einen fünfstelligen Betrag mehr bezahlen, als bei einem Präsenzstudium an einer staatlichen Einrichtung. Dieses Defizit sollte bei einer Entscheidung immer eine Rolle spielen.
Bei einem Präsenzstudium richtet sich dein Leben nach dem Studium aus. Nebenjobs oder Werkstudentenjobs sind das Zubrot zu deiner Hauptbeschäftigung. So bist du vom Bachelor bis zum Master hauptberuflich Student. Beim Fernstudium sieht die Lage anders aus. Hier studierst du quasi „nebenbei“, musst aber dieselbe Zeit investieren wie bei einem normalen Studiengang. Diese enorme Belastung wird schnell unterschätzt und das Studium aufgegeben. In diesem Fall verlierst du eine Menge Zeit und Geld.
Der Reiz an einem Studium besteht für viele Studenten nicht nur aus dem Vorlesungssaal und den Prüfungen. Während des Bachelors und Masters lernst du Freunde fürs Leben kennen, entdeckst neue Talente und wirst (hoffentlich) erwachsen. Diese Phase der Selbstfindung ist bei einem Fernstudium nicht mit inbegriffen. Gerade der Austausch mit Kommilitonen desselben Studiengangs oder auch Professoren ist ein wichtiger Faktor. Dieses soziale Lernen fällt beim Fernstudium weg.
Letztlich sollte sich die Entscheidung für oder gegen ein Fernstudium aus zwei Faktoren zusammensetzen: Den Rahmenbedingungen und deiner persönlichen Einstellung zum Lernen. Sprechen die Rahmenbedingungen, insbesondere finanzielle Faktoren für ein Fernstudium, gilt es trotzdem noch herauszufinden, ob dir ein Fernstudium liegt. Selbst unter den günstigsten Voraussetzungen kannst du nach einem Semester entnervt aufgeben, weil du dir das Ganze anders vorgestellt hast. Die folgenden fünf Schritte helfen dir dabei, dieses Szenario zu vermeiden:
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