Studierendenleben
30.10.2020
Über 2,5 Millionen Menschen sind in Deutschland an Hochschulen, Universitäten und Fachhochschulen eingeschrieben. Jahr für Jahr werden immer wieder Studienanfänger vor die Frage gestellt, welches Studienmodell zu ihnen passt. Für die einen ist es das Teilzeitstudium und ein Werkstudentenjob. Andere studieren in Vollzeit und zahlen später ihr BAföG zurück. Dann gibt es noch die mysteriösen Ich-lebe-von-nichts-Exemplare. Und dann kommen die dualen Studenten daher. Frisch gedrillt wie eine Elitetruppe, gegen die Otto-Normal-Student wirkt wie ein lotteriger Pfadfinder, der den Pfad mal wieder nicht findet.
Aber wischen wir alle Vorurteile einmal beiseite und fragen uns ernsthaft: Was ist eigentlich dran am dualen Studium? Was motiviert jedes Jahr wieder Studienanfänger, nicht nur einen Lernmarathon, sondern auch einen Arbeitsmarathon zu beginnen? Denn eines ist sicher: Ein Spaziergang ist das duale Studium nicht. Neben dem gesamten Stoff einer Ausbildung und eines Bachelorstudienganges muss schließlich auch noch eine Teilzeitstelle geschmissen werden. Warum also finden sich immer wieder Freiwillige? Die folgenden fünf Gründe geben dir einen ersten Anhaltspunkt dafür, warum ein duales Studium vielleicht doch gar keine so schlechte Idee ist.
Das Duale Studium wurde dafür konzipiert, Absolventen direkt zwei Abschlüsse mit nach Hause zu geben. Ein klassisches Ausbildungszeugnis und ein Bachelorzeugnis. Und das Ganze in höchstens sechs Semestern, sprich drei Jahren. Normalerweise werden für diese Bildungsabschlüsse insgesamt mindestens fünf bis sechs Jahre fällig.
Aber was bringt dir ein Ausbildungszeugnis, wenn du auch ein normales Bachelorzeugnis vorweisen kannst? Das duale Studium wurde dafür konzipiert, Fachkräfte mit maximaler Praxisnähe auszubilden. Absolventen, die gerade von der Uni kommen und ihr Studium vielleicht sogar mit Bestnoten abgeschlossen haben, finden sich nicht automatisch auch im Arbeitsalltag zurecht. Selbst wenn sie in dem Fachgebiet landen, das sie im Studium gelernt haben. Studieren und arbeiten sind eben doch zwei verschiedene Welten. Bei einem dualen Studium werden sie miteinander verknüpft.
Nicht nur die Wirtschaft freut sich über Absolventinnen und Absolventen, die in ein Unternehmen neben frischem Wind auch eine Portion Erfahrung mitbringen. Auch für dich als Student bringt die Kombi aus Studieren und Arbeiten eine Menge Vorteile mit sich. Ein duales Studium ist je nach verschiedenen Studiengängen aus Praxisblöcken und Theorieblöcken zusammengesetzt. Das bedeutet, du hast die Möglichkeit das Gelernte direkt praktisch auszuprobieren. Oder du bringst Erfahrungen mit, die du durch die Theorie noch verbessern kannst. In beiden Fällen gilt: So Gelerntes vergisst du nicht.
Im Gegensatz zu einem klassischen Studium kannst du so direkt im Unternehmen Fragen stellen, dich ausprobieren und feststellen, ob die Theorie in der Arbeitswelt auch einsetzbar ist. Insbesondere für praktisch veranlagte Menschen, die gerne Neues dazulernen, ist das duale Studium daher die beste Möglichkeit, zufriedenstellend zu studieren. Wenn die reine Theorie dich langweilt, könnte das duale Studium die optimale Lösung für dich sein.
In Deutschland ist studieren so günstig wie in wenigen anderen Ländern mit vergleichbarem Bildungsstandard. Seit der Abschaffung der Studiengebühren stellen nur noch die Unterhaltskosten und die halbjährlichen Semesterbeiträge Studierende vor eine Herausforderung. Allerdings steigen die Unterhaltskosten in vielen Städten seit Jahren kontinuierlich an. Das zwingt viele Studenten so oder so zu der Suche nach einem Nebenjob in einem Unternehmen.
Unter dem Strich ist ein duales Studium mit der Kombination aus arbeiten und studieren also gar nicht so weit von jedem anderen Studentenleben entfernt. Mit einem großen Unterschied: Als dualer Student erhältst du ein Gehalt. Das Unternehmen, in dem du die Praxisanteile deines Studiums absolvierst, verpflichtet sich, dir über die gesamte Dauer des Studiums ein Ausbildungsgehalt zu zahlen. Die Höhe des Gehalts ist dabei so unterschiedlich wie die Studiengänge. Eine gründliche Recherche ist dabei wichtig, um nachher neben dem dualen Studium nicht noch einem Nebenjob nachgehen zu müssen.
Insbesondere in beliebten Studiengängen wie BWL sind die Jahrgänge der Bachelorstudiengänge häufig komplett überfüllt. Die Universitäten rechnen ohnehin mit einer hohen Abbrecherquote und füllen ihre Hörsäle mit hunderten Studenten. Eine individuelle Betreuung ist da nur in ausgefallenen Studiengängen möglich, die Otto-Normal-Anfänger gar nicht erst findet.
Im dualen Studium werden auch beliebte Studiengänge nur in kleinen Jahrgängen angeboten. Durch die individuelle Betreuung, die die Kombination aus Praxis und Theorie erfordert, stehen mehr Lehrkräfte für weniger Studenten zur Verfügung. Das verbessert die Qualität des Bachelors im Gegensatz zu normalen Studiengängen enorm. Die individuelle Betreuung zusammen mit der praktischen Erfahrung der einzelnen Studierenden in Unternehmen gewährleisten die fachliche Stärke der Absolventen von dualen Studiengängen. In anderen Worten: Wenn du das geschafft hast, schaffst du alles!
Der Fokus auf das Studium selber ist nur die eine Seite der Medaille. Schließlich geht es auch darum, nach dem Studium möglichst lange zufrieden arbeiten zu können. Das funktioniert nur, wenn du als Absolvent einen Job findest, der dir richtig Spaß macht und dich auch herausfordert. Nach einer Ausbildung oder einem Bachelorabschluss hakt es bei vielen Absolventen aber gerade an dieser Stelle. Die ernüchternde Realität ist häufig ganz anders als die sichere Blase in der Ausbildung oder im Bachelor.
In einem dualen Studium wirst du dagegen von Anfang an darauf trainiert, den Fokus auf die reale Arbeitswelt zu setzen. Du lernst, was Unternehmen von ihren Mitarbeitern erwarten und wie du erfolgreich in einem Team mitarbeiten kannst. Das verschafft dir einen großen Vorteil vor anderen Absolventen. Außerdem hat ein Unternehmen bereits während des gesamten Studiums in dich investiert: Das bedeutet beste Übernahmechancen für Absolventen!
Der ideale Kandidat für ein duales Studium bist du daher, wenn du von Anfang an nicht nur am Schreibtisch sitzen willst, sondern Gelerntes immer direkt in die Tat umsetzt. Dann ist diese Studienform vielleicht tatsächlich die beste Idee!
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