10 Tipps für die erste eigene Wohnung

Studierendenleben

29.10.2020

10 Tipps für die erste eigene Wohnung

Studium, Ausbildung oder einfach Umzug: Irgendwann zieht fast jeder in die erste eigene Wohnung. Mit diesem Schritt verbinden viele den Zeitpunkt des Erwachsenwerdens. Diese Illusion zerplatzt aber spätestens nach drei Tagen Wohnungssuche, in denen man sich überlegt, ob es nicht vielleicht doch eine gute Idee ist, den Wirkungsradius des gesamten zukünftigen Lebens um das Elternhaus herum zu arrangieren. Und hast du endlich eine Wohnung ergattert, werden ebenfalls nach den berüchtigten drei Tagen existenzielle Fragen gestellt: Woher kommen eigentlich die ganzen Rechnungen im Briefkasten? Haben Wohnungsschlüssel ein Eigenleben? Ist deine Wohnung mit einer besonders starken Staubproduktion ausgestattet?

So eine erste Wohnung kann ganz schön herausfordernd sein. Eine gute Nachricht an dieser Stelle: Damit bist du nicht alleine. Fast jeder frischgebackene Wohnungseinsiedler erkennt plötzlich, was im Elternhaus alles wie durch Zauberhand erledigt wurde. Und genau aus diesem Grund findest du hier eine ganze Menge Tipps rund um die Wohnungssuche, wichtige Kriterien bei der Entscheidung und ein paar Ratschläge für die ersten Wochen. Dann kann es endlich losgehen mit der großen Freiheit!

#1 Wohnungssuche: Augen zu und durch

Das Stichwort Wohnungssuche hat die Eigenschaft bei deinem Gegenüber regelmäßig eine bestimmte Reaktion auszulösen. Die Augenbrauen werden bedauernd zusammengezogen und schon folgt ein Schwall an gutgemeinten Ratschlägen, die die Odyssee vereinfachen sollen. Tun sie aber nicht. Wohnungssuche ist nicht einfach. Niemals. Außer, du suchst im hintersten Winkel Sachsens nach einer windschiefen Kate.

Otto-Normal-Student oder -Azubi dagegen zieht in eine Stadt. Die Themen Wohnungsknappheit und steigende Mieten hat er dabei geflissentlich übersehen. Bisher hat ja noch jeder eine erste Wohnung gefunden, oder etwa nicht? Damit dir das auch gelingt, sind vor allem zwei Dinge wichtig: Schnelligkeit und Hartnäckigkeit. Zehnmal bei einem Vermieter anrufen? Warum nicht. Stündlich neue Angebote checken? Minimum. Vor Ort sein? Immer.

#2 Größe: Wie viele Quadratmeter brauchst du wirklich?

Tatsache ist: Deutschlands Studenten leben im Luxus. Auch wenn du Auszubildender bist oder nach dem Studium zum ersten Mal in eine eigene Wohnung ziehst. In anderen Ländern teilen sich Studierende Gemeinschaftsräume und müssen zudem noch horrende Studiengebühren zahlen. Stockbetten und Gemeinschaftsbäder gehören da zur Allgemeinausstattung.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ist die Suche nach einer ersten Wohnung vielleicht etwas einfacher. Natürlich kannst du dir auch eine eigene Checkliste aufschreiben, die für dich persönlich wichtig ist. Helligkeit und ein gutes Raumklima sind zum Beispiel für die Gesundheit wichtig, Quadratmeter dagegen eher weniger. Ob 15 m2 oder 30 m2 – man gewöhnt sich an alles.

#3 Öffentliche Verkehrsmittel: Die Lage entscheidet

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Ein wichtiges Kriterium für die erste Wohnung ist neben der Größe auch die Lage. Es nützt dir nichts, mitten in der schönsten Natur zu wohnen, wenn du jeden Tag stundenlang in der Bahn sitzen musst und ohnehin nichts davon genießen kannst. In einer Großstadt sind Wege von einer halben Stunde allerdings normal.

Ein Kriterium, das viele anspricht, ist die Erreichbarkeit von Arbeitsstelle oder Uni von der ersten Wohnung aus mit dem Fahrrad oder zu Fuß. So umgehst du den täglichen Stress mit den Öffentlichen und bekommst noch eine Extraportion frische Luft. Das hat allerdings seinen Preis, der sich häufig in den Kosten für die Wohnungsmiete bemerkbar macht.

#4 WG oder eigene Wohnung: Du entscheidest!

Diese Frage ist für die Meisten, die sich die erste Wohnung suchen, von großer Bedeutung. Ein WG-Leben kann in jeder Hinsicht bereichernd sein, es kann aber auch dermaßen auf die Nerven gehen, dass nach ein paar Monaten wieder ein Umzug ansteht. Der beste Tipp an dieser Stelle lautet: Leg dich nicht fest.

Schau dir sowohl WGs als auch Unterkünfte an, die eine erste Wohnung nur für dich wären. Am Ende ist das Gefühl ausschlaggebend. Sagt dir die Einrichtung der WG zu? Kannst du auf Anhieb mit den derzeitigen Bewohnern der WG gut reden? Die beste Möglichkeit ist natürlich, eine eigene WG mit Freunden zu gründen. Hier werden sich außerdem direkt die Kosten für den Umzug und sonstiges geteilt. Sollte das nicht möglich sein, lohnt es sich, ganz genau hinzuschauen.

#5 Nebenkosten: Eine versteckte Kostenfalle

Du hast eine Bude gefunden, die sich perfekt als erste Wohnung eignet? Die Lage stimmt, die Einrichtung ist super und die Kosten liegen auch gerade noch im Budget? Vorsicht! Zwischen Kaltmiete und Warmmiete herrscht meistens ein mindestens ebenso großer Unterschied wie zwischen Brutto und Netto.

Selbst wenn du die Warmmiete berechnet hast: Hier sind noch nicht alle Kosten enthalten. Bei den meisten Mietverträgen musst du monatlich noch Strom, eventuell Heizkosten und Gebühren für Telefon und Internet zahlen. Falls du kein BAföG beziehst, wird außerdem noch der Rundfunkbeitrag fällig. Pro Monat ist da schnell ein Hunderter zusätzlich weg.

#6 Erstausstattung: Hast du alles?

Gerade beim Umzug in eine Wohnung, die nur dir alleine gehört, merkst du schnell, dass zu einer kompletten Einrichtung doch ein bisschen mehr als ein Bett, ein Schreibtisch und ein Kühlschrank gehört. Das Sprichwort „Kleinvieh macht auch Mist“ bekommt im Hinblick auf die Kosten für eine Erstausstattung eine ganz neue Bedeutung.

Neben den größeren Anschaffungen musst du dir auch Gedanken über alle kleinen Alltagshelfer machen, die zu einer ersten Wohnung dazugehören. Das fängt bei Mülleimern an und hört bei den passenden Mülltüten noch längst nicht auf. Schau dich am besten nach Checklisten von Kandidaten um, die das bereits hinter sich haben.

#7 Der Umzug: Eine kleine Checkliste

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Wenn der Tag des Umzugs naht, liegen die Nerven blank. Gerade beim Auszug aus dem Elternhaus ist das Ganze nebenbei auch noch eine leicht emotional angehauchte Angelegenheit. Da kann es schon mal vorkommen, dass nur die Hälfte im Umzugswagen landet. Das sollte dir nicht passieren. Die folgende Checkliste kann dir dabei helfen:

  • Umzugshelfer organisieren! Je mehr, desto besser. Am besten planst du den Tag deines Umzugs so früh wie möglich.
  • WLAN-Mangel. Bis du in deiner neuen Wohnung WLAN hast, kann es gut bis zu zwei Monate dauern. Entweder du legst eine kreative Pause ein oder du kümmerst dich frühzeitig darum.
  • Wohnungsschlüssel, Briefkasten- und Klingelschild. Am besten änderst du direkt am ersten Tag die Namen.
  • Wohnungsübergabe. Direkt am Tag des Umzugs selber kann das stressig werden.

#8 Der Wohnungsschlüssel: Ausgesperrt?

Kaum bist du in der ersten Wohnung angekommen und hast zumindest ein paar der Umzugskartons ausgepackt, da zieht es dich auch schon ins Großstadtleben. Beziehungsweise in den Hörsaal oder eben auf die Arbeit. In einer neuen Wohnung wird dir schnell auffallen: Routinen gibt es (noch) nicht, die Handgriffe brauchen alle länger.

Aus diesem Grund passiert es nicht selten, dass gerade neu eingezogene Bewohner ihren Schlüssel vergessen. Das ist bei einer WG nur halb so wild; bei einer ersten Wohnung, die dir allein gehört, kann dagegen schnell mal das halbe Sparschwein für den Schlüsseldienst draufgehen. Von daher: Such dir direkt am ersten Abend den Nachbarn heraus, der dir am wenigsten suspekt ist und vertrau ihm deinen Ersatzschlüssel an. Du wirst sehen: Das war die beste Entscheidung deines Lebens.

#9 Deine vier Wände: Tipps zum Wohlfühlen

Heimweh ist so ein Thema unter frischgebackenen Großstadt-Einsiedlern. Es wird nie angesprochen, aber jeder kennt es. Die neuen vier Wände sind zwar endlich deine, aber trotzdem fehlt etwas. Es gibt viele Strategien, diesem Umzugs-Blues ein Schnippchen zu schlagen.

Du kannst dich zum Beispiel mit Freunden zu IKEA aufmachen und deine Einrichtung ein bisschen persönlicher gestalten. Oder du lädst neue Leute zum Kochen ein. Auch die Übernahme von Routinen und Gewohnheiten aus deinem alten Wohnort hilft dabei, sich einzuleben. Vor allem aber: Gib dir Zeit!

#10 Kommunikation mit dem Vermieter

Ein wichtiger Tipp, der bei allen Checklisten häufig übersehen wird, ist die gute Kommunikation mit deinem Vermieter. Das bedeutet nicht, dass du jetzt jeden Sonntag mit Brötchen auf der Matte stehen musst. Eine einfache Grundregel hilft dagegen dabei, von Anfang an das Mietverhältnis auf eine positive Spur zu bringen: Was würdest du erwarten, wenn du eine Wohnung vermieten würdest? Genau.

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