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02.11.2020
Probleme zu lösen gehört zum Alltag des Menschen. Allerdings gibt es verschiedene Ansätze, diese Herausforderung zu meistern. Gerade Unternehmen müssen sich damit auseinandersetzen, ihre Produktivität zu steigern, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und nicht zuletzt auch die Mitarbeiter zu motivieren. Innovationen für Problemlösungsstrategien stehen daher seit vielen Jahren im Bereich der Unternehmensforschung hoch im Kurs. Sei es auf Ebene der Produktentwicklung oder in der Kommunikation: Auftretende Probleme müssen zielorientiert gelöst werden, um den Unternehmenserfolg zu sichern.
Einen Ansatz dafür zu finden, ist nicht schwer. Aber nicht jeder dieser Ansätze aus hochentwickelten und nicht selten praxisfernen Forschungsinstituten ist einfach in ein Unternehmen zu integrieren. Ein Ansatz, der auf einem einfachen Prinzip beruht und für jedes Unternehmen eine interessante Methode darstellt, ist Design Thinking. Beim Stichwort Design fallen vielen Lesern Begriffe wie Attraktivität, Luxus und Nachfrage ein. Diese Attribute müssen aber nicht nur auf ein Produkt beschränkt bleiben, sondern können auch auf einen gesamten Produktionsablauf angewandt werden. Ob Ablauf, Schnittstelle oder Nachfrage: Für jedes Problem gibt es eine Designlösung – so jedenfalls beim Design Thinking.
So modern wie sich der Begriff Design Thinking liest, ist er gar nicht. Der Sozialwissenschaftler Herbert A. Simon beschrieb bereits 1969 eine systematische Methode zur Lösung von Problemen in Unternehmen. Dieser Prozess wurde durch Simon in drei Schritte aufgeteilt:
Was auf den ersten Blick nach einer Sitzung beim Psychotherapeuten klingt, funktioniert allerdings auch auf unternehmerischer Ebene. Insbesondere der Identifikationsprozess eines Problems kann bereits einen großen Unterschied in der Bewältigung darstellen. So fand auch das Konzept Simons vielerorts, besonders aber an der Harvard Universität große Zustimmung. Der Begriff Design Thinking verbreitete sich anschließend durch eine Publikation des Harvard-Professors Peter Rowe, der 1987 das Buch mit dem Titel „Design Thinking“ veröffentlichte.
Was aber genau ist nun Design Thinking und wie funktioniert es? Bei dieser Methode wird der Nutzer eines Produktes in den Mittelpunkt gestellt. Das kann ganz klassisch der Kunde sein, der Ihr Unternehmen betritt. Es kann sich aber auch um den Mitarbeiter handeln, der Ihr Arbeitsmodell in Anspruch nimmt. Nun wird herausgefunden, was die eigentlichen Wünsche und Bedürfnisse des Nutzers sind und welche Attribute zu seiner Zufriedenheit beitragen würden.
Warum wird das Produkt genutzt und welche Bedürfnisse und Wünsche werden damit erfüllt? Damit beschäftigen sich Anwender des Design Thinking, die die Handlungsweise der Nutzer genau untersuchen. Darauf basierend werden Ideen entwickelt, um das Produkt für den Nutzer attraktiver zu gestalten. Optionen werden getestet, Innovationen im Prozess beobachtet und Unnützes unerbittlich aussortiert. Strategisch angewandtes Design Thinking erinnert daher auch an einen Forschungsprozess.
Ein wichtiger Ansatz beim Design Thinking ist Feedback, nicht nur aus der Entwicklerrunde selbst, sondern aus allen Ecken des Unternehmens. Erst wenn die Lösung oder Innovation eine wirkliche Verbesserung eines Prozesses oder Produktes darstellt, kann sie eingeführt werden.
Die Methode von Simon muss für Unternehmen strategisch weiterentwickelt werden, damit sie praxisnah umgesetzt werden kann. Inzwischen existiert viel Literatur zum Prozess Design Thinking, die teils unterschiedliche Schritte vorstellt. Der beste Ansatz ist es, so nah am Original wie möglich zu bleiben und trotzdem die Bedürfnisse des Unternehmens zu realisieren. Die folgenden vier Schritte haben sich als erfolgreich bei der Integration von Design Thinking erwiesen:
Letztlich gilt: Design Thinking ist selbstverständlich nicht die Lösung für alle Probleme. Aber die Methode ist ein Ansatz, um entsprechende Lösungen zu entwickeln. Der große Vorteil dabei ist der Fokus. Anstatt um Probleme geht es bei diesem Prozess um Lösungen. Genau das macht den Unterschied zu anderen Herangehensweisen aus. Alleine schon die Entwicklung bis zur fertigen Lösung ist für alle Beteiligten bereichernd, da die Bedürfnisse und Erwartungen von Nutzern hinterfragt werden. Was schließlich genau das ist, was den Unternehmenserfolg nach vorne bringt. Außerdem ist Design Thinking in einer sich schnell verändernden Welt ein hervorragender Prozess, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. Nicht nur die Unternehmensleitung, sondern alle Angestellten.
Eine Einschränkung, die vielen traditionellen Unternehmen direkt auffällt, ist allerdings die Anwendbarkeit. Kleine, dynamische Teams profitieren von Design Thinking, während Unternehmen mit langen Entscheidungsprozessen, die über mehrere Stufen gehen, viel Arbeit erwartet. Letztlich ist Design Thinking nichts anderes als angewandte Forschung im kleinen Stil direkt im Unternehmen. Das bringt einiges an Aufwand mit sich, der sich allerdings auszahlen kann.
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