Fortbildung im Job: Diese Weiterbildungen sind wirklich sinnvoll

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01.03.2021

Fortbildung im Job: Diese Weiterbildungen sind wirklich sinnvoll

Ernsthaft? Du hast drei Jahre Ausbildung hinter dir, vielleicht noch einmal drei Jahre studiert und nicht zu vergessen: Der Master hat ja auch zwei Jahre gedauert. Eigentlich müsstest du das reinste Theoriemonster sein. Wie um alles in der Welt kommt dein Chef oder vielleicht sogar du selbst auf die Idee, das noch weiteres Wissen in Form einer Fortbildung notwendig sei? Hapert es nicht viel mehr an der Praxiserfahrung, mit diesem einen Kollegen oder einfach an der Tatsache, dass Veränderungen im Job viel einfacher am gemütlichen Sitzplatz einer Fortbildung, als im realen Arbeitsalltag ausgefochten werden?

Wie du vielleicht bemerkt hast: Das Thema Weiterbildung löst eine ganze Reihe von Emotionen aus. Bei den übermotivierten Karriereleiter-Bergsteigern wird das Schlagwort Fortbildung direkt mit dem Überspringen von mindestens drei Sprossen assoziiert. Bei den Machern wirkt die Aussicht auf eine Woche schnöder Weiterbildung im Konferenzsaal wie eine Schlaftablette. Und die ängstlichen Kandidaten wagen sich erst gar nicht an das Thema Fortbildung heran, da danach ja neue Aufgaben im Job übernommen werden müssen.

Egal, zu welcher Gruppe du gehörst: Fortbildungen können durchaus sinnvoll sein. Können. Das hängt von diversen Faktoren ab, wie der Seriosität des Bildungsinstituts, der Kohärenz deiner Karriere, deinen Aufgaben im Job und auch deinen persönlichen Zielen, mit denen du die Fortbildung angehst. Hier findest du deswegen nicht nur wichtige Hinweise zu den besten Adressen für anerkannte Fortbildungen, sondern auch Tipps und Ratschläge, um abschätzen, ob sich diese zeitliche und finanzielle Investition tatsächlich lohnt.

Weiterbildung, aber wo? Das sind deine Anlaufstellen

Wenn du Feuer und Flamme für die nächste Fortbildung bist, musst du nur ein paar Worte bei Google eintippen und schon spuckt dir die gigantische Suchmaschine massenweise Angebote aus. Dabei ist alles von dem Highend-Angebot in der Preisklasse eines Kleinwagens bis hin zu semi-professionellen YouTubern. Das Problem an der Sache: Nicht alles, was sich interessant anhört, bringt dich im Job wirklich weiter. Hier findest du deswegen die besten Adressen für Weiterbildungen, die nachweislich deine Karriere positiv beeinflussen:

  • Industrie- und Handelskammer deiner Stadt oder deines Kreises. Hier geht es in der Regel um Hard Skills, das heißt, du lernst fachspezifische Kenntnisse in der Weiterbildung.
  • Deine lokale Bundesagentur für Arbeit. Hier findest du seltener Fortbildungen zu Hard Skills, dafür sehr viel mehr Kurse zu Soft Skills, die zum Beispiel deine Führungsqualitäten auf Vordermann bringen. Auch aktuellen Themen wie Umgang mit Mobbing oder Inklusion auf dem Arbeitsplatz wird hier Raum gegeben.
  • Berufsverbände und private Träger. Viele Unternehmen arbeiten mit diesen Anbietern zusammen, weswegen du bei Interesse an einer Weiterbildung in diesem Bereich immer mit deinem Arbeitgeber sprechen solltest.
  • Interne Weiterbildungen bei großen Konzernen. Falls du innerhalb eines Unternehmens Karriere machen möchtest, ist diese Option hervorragend geeignet, um kostenfrei neues Wissen zu sammeln.
  • Mentorenprogramme. Diese Art der „Fortbildung“ ist noch neu, gerade für Nachwuchsfachkräfte allerdings ein heißer Tipp. Hier nimmt dich eine erfahrene Führungskraft unter die Fittiche, wobei du individuell Fragen stellen kannst. Eine Referenz dieser Person kann viele klassische Weiterbildungen wettmachen.

Jetzt hast du eine grundsätzliche Idee von den Möglichkeiten einer Fortbildung. Falls du schon auf die Suche gegangen bist, hast du dich sicherlich bereits gefragt, wie du das denn bezahlen und in deinem vollgepackten Alltag unterbringen kannst?

Kosten, Dauer, Anerkennung: Die harten Fakten

Mal eben so mehrere hundert oder tausend Kröten und die dazugehörige Zeit locker zu machen, ist gar nicht so einfach. Da gerät das Projekt „Fortbildung“ direkt wieder ins Hintertreffen. Die ideale Lösung ist daher, deinen Arbeitgeber nach einer Finanzierung oder einem Zuschuss zu fragen. Für dieses Gespräch solltet du dich sorgfältig vorbereiten. Gerade bei höheren Investitionen ist die Sache nicht so schnell eingetütet. Hast du deinen Chef allerdings vom Sinn der Weiterbildung für deinen Job überzeugt, wirst du meistens sogar extra dafür freigestellt.

Gehörst du nicht zu diesen glücklichen Kandidaten, kannst du dich auch nach öffentlichen Förderprogrammen erkundigen. Die erste Anlaufstelle dafür ist die Bundesagentur für Arbeit, da eine Fortbildung häufig der erste Schritt raus aus einer Arbeitslosigkeit ist.

3 Gründe, um (k)eine Fortbildung zu machen

Du hast die richtige Adresse für dein Vorhaben gefunden und sogar dein Arbeitgeber ist positiv eingestellt? Dann gilt es jetzt, auch deine persönlichen Motivationen für eine Fortbildung zu hinterfragen. Denn nicht auf allem, wo Motivation draufsteht, ist auch wirklich Motivation drin. Ob Ängste, Ehrgeiz oder Verzweiflung: Die Spannweite an Gründen ist groß.

#1 Fortbildung statt Fortschritt

Du möchtest eigentlich schon lange Führungsverantwortung übernehmen und hast schon zahlreiche Kurse besucht? Oder dir schwirrt bereits jahrelang die Idee für eine Firmengründung im Kopf herum und deine Wände zieren zahlreiche Abschlüsse im Bereich Entrepreneurship? So, oder so ähnlich: Was dir zum letzten Schritt fehlt, ist keine nächste Fortbildung. Das Wissen, was du jetzt wirklich brauchst, findest du nur noch beim Umsetzen.

#2 Karriere durch Weiterbildungen?

Du hast bereits alle verfügbaren Fortbildungen in deiner Nische gemacht und endlich melden deine Suchaufträge neues Wissen am Horizont? Eine Frage, die sich hier stellen sollte, ist die Effizienz dieser Bemühungen. Was genau haben diese Fortbildungen bewirkt? Ist alles verfügbare Wissen bereits umgesetzt?

#3 Fortbildung ohne Ziel und Verstand

Nach mehreren Dutzend Absagen auf deine mühevollen Bewerbungen wartet ein ungeliebtes kleines Monster mit Namen Selbstzweifel nur darauf, seine Fühler auszustrecken. Sind es vielleicht die fehlenden Soft Skills, die die Personaler abschrecken? Oder hapert es doch noch gehörig an den Hard Skills? Tatsächlich könnte diese Frage positiv beantwortet werden. Allerdings sind Fortbildungen trotzdem kein Garant für den schlussendlichen Traumjob. Ein langer Atem plus Praxiserfahrung sind nicht zu unterschätzen.

Fortbildungs-Checkliste: Top oder Flop?

Selten ist die Motivation für eine Fortbildung klar zu bestimmen. Um nun nicht im Gefühlswirrwarr wie eine Biene auf dem Teller kleben zu bleiben, brauchst du einfache Kriterien für die Entscheidung. Dabei können dir die folgenden vier Fragen zur Reflektion helfen. Egal, wie du dich entscheidest: Viel Erfolg!

  1. Passt die Fortbildung zu deinen Zielen und Interessen?
  2. Sind die Qualifikationen durch eine Weiterbildung auch für dein Leben außerhalb des Jobs interessant?
  3. Wirst du dich durch die Weiterbildung auch persönlich entwickeln, d.h. deine Soft Skills trainieren?
  4. Kannst du das erworbene Wissen auch bei einem eventuellen Jobwechsel weiter einsetzen?

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