Jobsuche
14.10.2020
Der erste Job ist ungefähr zu vergleichen mit den ersten wackeligen Schritten, dem ersten Wort und dem ersten ausgefallenen Zahn: Karrieretechnisch bist du als Berufseinsteiger nach dem Studium oder nach der Ausbildung noch ziemlich am Ende der Nahrungskette. Und trotzdem ist es ein Grund zur Freude: Deine Bewerbung war erfolgreich, ein interessanter Job und ein ganzer Haufen netter Kollegen wartet auf dich. Warum stellt sich dann trotzdem regelmäßig kurz vor Beginn des neuen Jobs ein flaues Gefühl in der Magengegend ein?
Veränderungen sind nicht leicht. Gerade wenn du als Berufseinsteiger noch nicht viel Erfahrung mitbringst, ist der reale Arbeitsalltag häufig noch ein fremdes Gewässer. Da stürzt man sich eben nicht kopfüber hinein. Und genau deshalb solltest du dir die folgende Checkliste ganz genau ansehen. Das hilft dir zwar nicht dabei, die Nervosität vor dem ersten Job komplett zu überwinden, so bist du aber wenigstens für alle Eventualitäten gewappnet. Egal, ob bezüglich des neuen Arbeitgebers, der Kollegen oder des neuen Alltags im Job: Eine gute Vorbereitung lässt dich viel entspannter starten.
Die Verwechslung von Brutto und Netto gehört zu den Klassikern im ersten Job. Brenzlig wird es, wenn das Nettogehalt fälschlicherweise für das Bruttogehalt gehalten wird. Dabei ist das Nettogehalt so etwas wie die fiese kleine Schwester vom Bruttogehalt. Letzteres wird nämlich vom Arbeitgeber und dir vertraglich festgelegt und bezeichnet die Summe vor dem Abzug von Steuern und Sozialabgaben.
Mehrere Variable nehmen dabei Einfluss darauf, wie viel von deinem Lohn abgezogen wird, allen voran die Steuerklasse. Aber auch die Höhe des Bruttogehaltes selbst, die Art des Arbeitsverhältnisses, dein Familienstand und der Wohnort bestimmen darüber, wie viel du schlussendlich auf dem Konto hast. Es lohnt sich immer, bereits vor der ersten Gehaltsverhandlung mit einem der zahlreichen Online-Rechner zu bestimmen, wie das Bruttogehalt aussehen müsste, damit du mit dem Nettogehalt gut über die Runden kommst. Hier investierte Zeit ist im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.
Studium und Ausbildung sind nicht gerade Zeiten des Überflusses. Im Gegenteil: Ohne praktische Überlebenstipps für dein Sparschwein hättest du dir wahrscheinlich noch nicht einmal das Papier für deine Bewerbung leisten können. Daher versprichst du dir vom ersten Job also nicht nur wertvolle Praxiserfahrung, sondern auch Bares in Hülle und Fülle.
Allerdings steigen mit dem Berufseinstieg auch die Erwartungen. Ein Auto muss her, im Urlaub wird plötzlich ein Hotel statt des Zeltplatzes gebucht, und warum haben eigentlich auf einmal alle Geburtstag? So schnell wie es gekommen ist, ist es auch wieder weg, das liebe Geld. Ein wichtiger Tipp zum ersten Job lautet daher: Leg dir einen Finanzplan an und behalte den Überblick über deine Ausgaben.
Mit dem ersten Job kommen auch die ersten Steuern. Diese Steuern machen einen großen Teil der Abgaben aus, die von deinem Bruttogehalt abgezogen werden. Es lohnt sich daher, zu wissen, wie und warum du in eine Steuerklasse eingeordnet wirst.
Wenn du in Deutschland deinen ersten Job beginnst, kannst du in eine von sechs Steuerklassen eingeteilt werden. Das hängt von deinem Familienstand, der Anzahl deiner Kinder und der Anzahl bezahlter Tätigkeiten ab. Als Berufseinsteiger kurz nach dem Studium oder nach der Ausbildung wird meistens die Steuerklasse 1 und damit die teuerste Steuerklasse fällig. Am besten informierst du dich vor deiner Gehaltsrecherche darüber, in welche Kategorie du fällst, damit du deinen Gehaltswunsch realistisch angeben kannst. Der beste Job nützt dir nichts, wenn du damit nicht deine Brötchen bezahlen kannst.
Neben der Lohnsteuer gibt es noch zwei weitere Abgaben. Das ist einmal der Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5% der Lohnsteuer und zum anderen gegebenenfalls die Kirchensteuer in Höhe von 8-9% der Lohnsteuer, wenn du einer Glaubensgemeinschaft angehörst. Du siehst: Es lohnt sich, hier die Zahlen im Blick zu haben.
Im Studium hast du ungefähr überall von Rabatten und Bonusprogrammen profitiert. Angefangen bei der Mitgliedschaft im Fitnessstudio über die Kontoführungsgebühren bis hin zu den Rabatten im Supermarkt. Damit ist es beim ersten Job auf einen Schlag vorbei.
Damit dir beim Ende des Studiums nicht auf einmal alle Nachzahlungen um die Ohren flattern, lautet ein wichtiger Tipp: Leg dir eine Übersicht mit deinen regelmäßigen Ausgaben an. Hier kannst du genau den Betrag ausrechnen, der sich für dich monatlich erhöht. Vielleicht lohnt sich nach dem Abschluss dann doch der Wechsel in andere Verträge oder sogar eine Kündigung von Abonnements
Neben der Lohnsteuer spielen bei den Abzügen vom Bruttolohn die Sozialabgaben eine große Rolle. Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge werden bei einem Arbeitsverhältnis automatisch von deinem Lohn einbehalten, wobei jeweils du und der Arbeitgeber einen Teil zahlen.
Im Gegensatz zu den anderen Versicherungen kannst du deine Krankenkasse selber wählen. Hier lohnt sich der Besuch von Vergleichsportalen. Je nach deinen persönlichen Präferenzen gibt es mehr oder weniger geeignete Krankenkassen. Zusätzlich werden häufig die Versicherungen gegen Berufsunfähigkeit und eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Als Berufseinsteiger bist du nicht mehr automatisch mit über deine Familie versichert und solltest daher auch mögliche Risikofälle in Betracht ziehen.
Zugegeben: Du kannst dich auf deinen ersten Tag im neuen Job noch so perfekt vorbereiten, nervös ist man trotzdem immer. Allerdings hilft es ungemein, diese Nervosität nicht noch durch eventuelle Patzer und Missgeschicke zu vergrößern. Die folgenden Tipps helfen dir dabei:
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