Warum die Lücke im Lebenslauf nicht immer ein Nachteil sein muss

Bewerbung

09.10.2020

Warum die Lücke im Lebenslauf nicht immer ein Nachteil sein muss

Von einer Lücke im Lebenslauf spricht man, wenn die Dauer der Untätigkeit über zwei Monate beträgt. Und solche Lücken geschehen schneller als man denkt. Sie kommen in den besten Familien vor. Denn niemand ist vor möglichen Schicksalsschlägen, Depressionen oder plötzlicher Krankheit gefeit. Zudem müssen sich nicht wenige Studierende, die bislang in ihrem Leben kaum etwas anderes gemacht haben als zu lernen, gehörig umstellen, und gerade bei Studienabbrechern verläuft der Einstieg in das Arbeitsleben nicht ohne Schwierigkeiten. Da Personaler darauf geschult sind, solche Lücken bei der Bewerbung und beim Bewerbungsschreiben aufzuspüren, hilft auch kein Lügen. Das macht den Personaler erst recht misstrauisch und lässt ihn an deiner Authentizität zweifeln. Deswegen raten wir dir, mit der Lücke offensiv umzugehen und gewissermaßen Mut zur Lücke zu haben. Wir möchten dir zeigen, dass eine solche Lücke nicht immer ein Nachteil sein muss, und wie du mit diesem vermeintlichen Makel am besten umgehst und diesen am Ende in einen Vorteil verwandelst.

Auf die richtige Formulierung achten

Da das Lügen wie erläutert kontraproduktiv ist, kommt es bei der Erklärung der Lücken auf die richtige Formulierung an. Mit der richtigen Formulierung solltest du die Aufmerksamkeit des Personalers auf Eigenschaften lenken, die er hören will, z. B. auf Engagement, Weiterbildung, Soziales usw. Wenn du dich z. B. während einer längeren Arbeitslosigkeit um deine kranke Großmutter gekümmert hast, erwähne dies. Das gilt ebenso für sämtliche Aktivitäten in den Bereichen Weiterbildung und Jobsuche, die du während deiner Arbeitslosigkeit geleistet hast, und seien dies auch nur zwei Stunden die Woche. So genau braucht der Personaler das nicht zu wissen.

Lücken im und nach dem Studium erklären

Gerade Lücken nach dem Studium lassen sich offensiv am besten erklären, denn eine berufliche Orientierungsphase wird dem abgehenden Studenten in der Regel durchaus zugestanden, gerade in der heutigen Zeit, wo die lebenslange Feststellung in derselben Firma, und womöglich noch in den Fußstapfen des Vaters, unwiderruflich vorbei ist. So ist unter Studenten auch nach dem Studium ein Sabbatical mittlerweile durchaus üblich und wird oftmals als notwendig empfunden, um sich beruflich zu orientieren und Zeit für den Klärungsprozess zu finden, was man im Leben wirklich will und wie sich diese Ziele am besten erreichen lassen. Auch hier gilt es, eine solche Auszeit möglichst so zu formulieren, dass all diese Anstrengungen, die du zu diesem Ziel unternommen hast, besonders betont werden. Auf gar keinen Fall darf beim Arbeitgeber der Eindruck aufkommen, du hättest lediglich arbeitslos auf der faulen Haut gelegen. Denn unabhängig davon, ob er dich für faul oder depressiv hält, wird er dich für wenig belastbar halten und damit nicht geeignet für den Job in seiner Firma.

Das Beste daraus machen

Deshalb mache aus den Fakten bei der Bewerbung das Beste und versuche nicht, die Lücken durch Tricks zu kaschieren. Die Personaler kennen alle Tricks wie die Beschäftigungszeiträume in Jahren statt in Monaten anzugeben oder die Ersetzung des Lebenslaufes durch ein nach Wertigkeit geordnetes Erfahrungsprofil, und sie werden dich, wenn sie sich überhaupt auf ein Bewerbungsgespräch einlassen, ins Kreuzverhör nehmen. Ehrlich zu sein währt immer noch am längsten, und wer offen mit seinen Lücken umgeht, der kann zudem in puncto Authentizität und Integrität punkten, also mit Softskills, die letztendlich für das Arbeitsleben auch in den Augen der Personaler genauso wichtig sind wie die aus Arbeitsleistung und Qualitäten bestehenden harten Fakten.

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