Bewerbung
08.03.2021
„Bitte teilen Sie uns Ihre Gehaltsvorstellung und Ihren frühesten Eintrittstermin mit.“ Bisher klang die Stellenanzeige wirklich vielversprechend. Aber am Ende wartet da noch ein Satz, der für das Anschreiben eine kniffelige Aufgabe verspricht. Über Geld redet keiner gerne, aber was soll das mit dem Eintrittstermin? Schließlich weiß doch jeder, dass ein Otto-Normal-Arbeitnehmer eine dreimonatige Kündigungsfrist hat. Zwischen „Ich fange morgen an“ und „Sie müssen mindestens noch ein Quartal auf mich warten“ scheint es da kaum etwas zu geben. Und welcher der beiden Kandidaten du bist, erschließt sich doch sowieso aus den Angaben im Anschreiben. Oder etwa nicht?
Tatsächlich gibt es beim Eintrittstermin eine ganze Menge Spielraum. Vielleicht hast du bereits gekündigt und bist schon seit ein paar Wochen auf der Suche nach einem neuen Job ? Vielleicht stehst du auch kurz vor dem Abschluss und möchtest mit deinem Zeugnis in der Hand direkt mit dem ersten Job beginnen? Das Thema Eintrittstermin ist deswegen mehr als ein formelles Relikt. Für Arbeitgeber erhöht es die Planungssicherheit und zeigt nebenbei noch, wie du mit der Planung deiner Karriere umgehst. Deswegen gilt es, das Thema Eintrittstermin in deiner Bewerbung mit ein bisschen Hintergrundwissen anzugehen. Hier findest du dafür nicht nur passende Formulierungen, sondern auch Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Zugegeben: Für alle Lebenslagen passende Formulierungen in der Bewerbung zu finden, könnte ein bisschen dauern. Aber falls du nicht gerade einen Aufenthalt in der Südsahara mit anschließendem Büffelrennen in Nairobi vor Antritt deines nächsten Jobs planst, wirst du hier in Sachen Formulierungen schon einmal fündig.
Dein Lebenslauf soll so lückenlos bleiben, wie er ist? Dann gehst du am besten schon vor der letzten Prüfung auf die Suche nach einem Job. Das Datum deiner letzten Prüfung ist dabei oft entscheidender, als der Erhalt deines Abschlusszeugnisses. Dieses Vorgehen sollte allerdings in der Bewerbung klar kommuniziert werden:
Am XX.XX.XX werde ich meine Ausbildung/mein Studium mit der letzten Prüfung beenden und stehe Ihnen danach unmittelbar zur Verfügung.
Da meine letzte Prüfungsphase des Studiums XY noch bis zum XX.XX.XX dauert, möchte ich anschließend gerne bei Ihnen anfangen.
Der Klassiker. Allerdings einer mit schlechten Karten, denn ein normales Arbeitsverhältnis beinhaltet eine dreimonatige Kündigungsfrist. Diese sollte aus Loyalität zu deinem derzeitigen Arbeitgeber auch immer gewahrt und in der Bewerbung mitgeteilt werden:
Aufgrund meiner Kündigungsfrist stehe ich Ihnen gerne ab dem XX.XX.XX zur Verfügung.
Aktuell arbeite ich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und könnte daher bei Ihnen frühestens zum XX.XX.XX anfangen.
Mit dem Satz machst du klar, dass deine derzeitige berufliche Situation eben nicht der Klassiker ist. Im optimalen Fall sollte das bereits vorher in der Bewerbung und im Anschreiben thematisiert werden, damit zum Beispiel einer der folgenden Sätze keine Fragen aufwirft.
Mein Wunschtermin des Eintritts ist der XX.XX.XX, wobei auch ein früherer Beginn möglich ist.
Da ich momentan nicht gebunden bin, ist ein sofortiger Einstieg, bestenfalls zum XX.XX.XX, möglich.
Auch wenn du jetzt schon einige Ideen bekommen hast, wie du den Eintrittstermin in der Bewerbung am besten verpackst, bleiben vielleicht noch einige Fragen offen. Deswegen findest du hier Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Eintrittstermin.
Die Informationen zu deinem möglichen Eintrittstermin in der Bewerbung werden immer im Anschreiben genannt. Dabei kannst du den Satz im letzten Absatz platzieren und damit verbinden, wie sehr du dich über ein Vorstellungsgespräch freuen würdest. Das Anschreiben bildet die erste Seite vor dem Lebenslauf und weiteren Zeugnissen.
Dabei handelt es sich in der Regel um den ersten oder 15. Tag eines Monats. Je nachdem, zu wann dein derzeitiger Job ausläuft oder wann dein Studium beendet ist, nennst du einfach den passenden Tag. Manchmal nennt der Arbeitgeber in der Stellenanzeige auch selbst einen Wunschtermin. Wenn dir das auch passt, kannst du diese Angabe in deiner Bewerbung lediglich bestätigen.
Theoretisch ja. Praktisch solltest du das lieber nicht in deinem Anschreiben erwähnen. Arbeitsverhältnisse basieren auf Stabilität und guten Entscheidungen, wofür Zeit ein wichtiger Faktor ist. Deswegen ist das Wörtchen sofort mit Vorsicht zu genießen.
Der Einstellungsprozess bis zu einem neuen Job kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Deswegen lohnt es sich, schon vor dem Beginn des letzten Semesters langsam deinen Lebenslauf zu erstellen und erste Bewerbungen zu versenden. Viele Arbeitgeber schätzen Arbeitnehmer und vor allem Absolventen, die sich frühzeitig um ihre Karriere bemühen.
Genau wie bei der Bewerbung vor dem Abschluss, planst du im Idealfall ein halbes Jahr für die Suche nach einem neuen Job ein. So bleibt dir genug Zeit, um mehrere Jobangebote miteinander zu vergleichen und den besten Arbeitgeber zu finden. Ein Eintrittstermin, der sechs Monate in der Zukunft liegt, ist zudem keine Seltenheit.
In der Stellenanzeige ist die Angabe eines Eintrittstermins bei der Bewerbung ausdrücklich gewünscht? Trotzdem besteht keine Verpflichtung. Es kann aber sein, dass ein bewusstes Auslassen einer Anforderung mehr Fragen aufwirft, als deine Bewerbung beantwortet. Deswegen solltest du in diesem Fall als Arbeitnehmer dem Personaler die Arbeit erleichtern. Für beide Seiten ergibt sich so Planungssicherheit. Manchmal ist ein früher Eintrittstermin außerdem ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.
Ist in der Stellenanzeige für den Job dagegen keine Angabe des Eintrittstermins gefragt, lohnt sich diese Information eher nicht. Sowohl mit einer kurzen Zeitspanne in der Bewerbung als auch mit einer langen Kündigungsfrist: Du weißt vorher selten, was wirklich gewünscht ist. Deswegen solltest du in diesem Fall keinen potentiellen Nachteil riskieren und keine Angabe machen.
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