Bewerbung
09.03.2021
Es gibt solche Momente, da fehlen dir die Worte. Zum Beispiel wenn du vor einem – inzwischen digitalen – weißen Blatt sitzt und aus dem Stehgreif beschreiben sollst, warum gerade du für einen Job geeignet bist. Schließlich wurde schon im Kindergarten unverblümt beigebracht, das Eigenlob stinkt. Aber wie sollst du den Recruiter überzeugen, ohne wenigstens ein bisschen von dir selbst überzeugt zu sein? Und selbst wenn du endlich etwas zu Papier gebracht hast, bleibt noch eine letzte und gleichzeitig auch die schwerste Aufgabe: Der Abschlusssatz. Zu viel Motivation schreckt ab, Professionalität kann kühl wirken und überhaupt: Freust du dich denn wirklich auf das Vorstellungsgespräch?
Wie du vielleicht merkst, ist so ein Bewerbungsschreiben also keine leichte Aufgabe, sondern mit Stolperstellen durchlöchert, wie der berüchtigte Schweizer Käse. Kommt noch eine Portion Eigenlob dazu, passt sich sogar der Geruch an. Damit dir das nicht passiert, lohnt sich eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Ganzen. Hier erfährst du das Wichtigste über einen elementaren Baustein des Bewerbungsschreibens. Den Abschlusssatz. Mit ein paar wenigen Wörtern hast du nämlich die Gelegenheit, den Kahn entweder endgültig zu versenken, doch noch Kurs auf den Job zu halten oder vielleicht sogar Wind in die Segel deiner Bewerbung zu bringen. Grund genug, den Abschlusssatz sorgfältig zu formulieren.
Aber was genau solltest du eigentlich im Abschlusssatz thematisieren, was du nicht vorher bereits erwähnt hast? Gibt es bestimmte Formulierungen, die sogar das Aus für den Job bedeuten können? Wie bringst du selbstbewusst, aber trotzdem höflich dein Interesse an einem Vorstellungsgespräch ein? Und wie gelingt es dir, alle diese Anforderungen unter einen Hut zu bringen, ohne ein leeres Wortgerüst auf die Beine zu stellen, dass vielleicht formal richtig ist aber so uninteressant wie ein Sandkorn in der Wüste? Die folgenden Tipps und Tricks geben dir Antworten auf diese Fragen. Viel Erfolg!
Kannst du dich an dein letztes Konzert erinnern? Meistens weißt du auch jetzt noch – selbst, wenn es mehrere Jahre her ist – welches Lied als aller letztes gespielt wurde. Das liegt nicht nur daran, dass die Band es wahrscheinlich sorgfältig ausgesucht hat, sondern auch daran, dass erste und letzte Eindrücke besonders einprägsam sind. Genau dieses Prinzip gilt auch für dein Bewerbungsschreiben und deinen Abschlusssatz. Hier setzt du den Schlussakkord, der die Melodie für deine weiteren Unterlagen vorgibt. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Genau wie für einen guten Akkord müssen lediglich die Komponenten aufeinander abgestimmt werden. Das gelingt dir, indem du folgende Bausteine berücksichtigst:
Diese vier Komponenten gehören bei regulären Jobs in jeden Abschlusssatz und ermöglichen neben einer ausgefeilten Rhetorik die Einordnung deiner Bewerbung in den betrieblichen Bewerbungsprozess. Nur wenn hier alles passt, geht es für dich weiter.
Auch wenn du jetzt einen groben Überblick über die wichtigsten Bausteine des Abschlusssatzes im Bewerbungsschreiben hast, ist das nur die halbe Miete. Es gibt Formulierungen, die sich zwar höflich anhören, aber trotzdem für deine Bewerbung den Effekt einer Abrissbirne haben. Die folgenden fünf No Gos zeigen dir, was du unbedingt vermeiden solltest.
Auch wenn du die elegantesten Worte für den Abschlusssatz findest: Lange Schachtelsätze müssen dreimal gelesen werden, wofür kaum ein Recruiter die Zeit hat. Aus diesem Grund hilft es manchmal, praktischen Punkten den Vorzug zu geben und die Hauptaussage in den Mittelpunkt zu stellen. Schließlich bewirbst du dich – in der Regel – nicht als die nächste Jane Austen.
Kommt dir irgendwie bekannt vor? Der Genetiv steht in einer ähnlichen Beziehung zum Dativ, wie der Konjunktiv zu deinen Einstiegschancen. Würde, hätte, könnte und das Ganze bestenfalls noch im Passiv klingt zwar höflich, macht dich aber zum Bittsteller und nicht zum selbstbewussten Bewerber.
Auch diese Aussage klingt höflich, hat aber keinen Nutzen, außer dich in eine unterlegene Position zu dirigieren. Falls du deine Bewerbung also nicht gerade persönlich als Präsentation vor begeistertem Publikum vorgetragen hast, solltest du diese Wortwahl lieber streichen.
Zu wenig Selbstbewusstsein kann schaden, zu viel allerdings auch. Wenn du deinen Abschlusssatz mit psychologischen Tricks versiehst, durchschauen das Recruiter schneller, als dir lieb ist. Damit setzt du deinen Sympathiebonus aufs Spiel. Etwas, das du im Vorstellungsgespräch noch gut gebrauchen kannst.
Du wunderst dich schon, warum du hier keine ausformulierten Beispiele für den Abschlusssatz findest? Darauf gibt es eine einfache Antwort: Dein Abschlusssatz sollte so individuell sein, wie deine ganze Bewerbung. Abgeschriebene Formulierungen sehen Recruiter immer wieder. Wie wäre es mit etwas Neuem?
Dieses nicht, jenes nicht. Dafür aber lieber solches und anderes? In diesem Artikel hast du eine Menge Tipps und Hinweise rund um den Abschlusssatz für deine Bewerbung gefunden. Manchmal ist es gar nicht so einfach, das auch konkret im Bewerbungsschreiben für den entsprechenden Job umzusetzen. Egal, ob du dich für ein Praktikum oder einen richtigen Job bewirbst, findest du hier noch einmal eine kurze Checkliste, mit der du sofort loslegen kannst:
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