Wikinger: Wer waren die Herrscher aus dem Norden?

Studierendenleben

10.07.2025

Wikinger: Wer waren die Herrscher aus dem Norden?

Was kommt Dir als Erstes in den Sinn, wenn es um Wikinger geht? Äxte? Lange Bärte? Furchtlose Krieger? Odin? Mit Sicherheit hast Du schon einiges von einem der berühmtesten Völker der Weltgeschichte gehört. Was davon ist wahr, was nur Mythos? Freue Dich auf einen Artikel, welcher die wichtigsten Fragen zu den Wikingern klärt und dies wie gewöhnlich mit der nötigen Prise Humor.

Legen wir los!

Wer waren die Wikinger? Wo haben sie ihr Erbgut verstreut?

Die Wikinger sind die Vorfahren vieler Nordeuropäer und waren überwiegend im heutigen Norwegen, Schweden und Dänemark angesiedelt. Auch in weite Teile des heutigen Russlands, der Ukraine und weiterer osteuropäischer Staaten sind die Wikinger vorgedrungen. Vor dem heutigen Britannien haben sie auch keinen Halt gemacht und Island gilt noch jetzt als „Wikinger Hochburg“. Sogar Teile Frankreichs waren einige Zeit lang von Wikingern kontrolliert worden (bestimmt sagt Euch die Normandie etwas, da hört man schon den Ursprung aus dem Norden raus).

Auch Teile Norddeutschlands besiedelten sie, weshalb einige Deutsche tatsächlich unter anderem Nachkommen der Wikinger sind, zumindest in Kombination mit anderen dort lebenden Völkern.

Die Blütezeit der Wikinger war vom späten 8. bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts. Hierzu hat insbesondere der Schiffbau der Wikinger beigetragen. Mit dem Bau ihrer berühmten Langschiffe/Langboote begannen sie neue Orte auszukundschaften und letzten Endes auch einzunehmen. Sie waren sogar vor Kolumbus im heutigen Nordamerika, haben dort jedoch nicht lange dauerhaft verweilt.

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Wie lebten die Herren des Nordens? Woran glaubten sie? Waren sie wirklich so brutal und trugen Helme mit Hörnern?

Wahrscheinlich haben viele das Bild von brüllenden Männern mit Äxten und Bärten im Kopf, die bereits vor dem Frühstück die eine oder andere Rauferei ausgetragen haben. Mythen über Mythen, doch was ist wahr?

Tatsächlich sollen sie nicht mehr und nicht weniger brutal gewesen sein als andere Zeitgenossen. Wenn wir heutzutage keine Schusswaffen im Krieg verwenden würden, mit welchen aus kilometerweiter Distanz eine Fliege getroffen werden kann, so würden wir wahrscheinlich noch heute Schwerter und Äxte schwingen. Daher sind wir heute nicht weniger brutal als beispielsweise die Wikinger, wir machen es uns heutzutage mit Hilfe moderner Kriegstechnologie nur einfacher.

Auch Helme trugen die Wikinger wahrscheinlich nicht, oder nur in einfacher Form, entsprechend erst recht nicht mit Hörnern. Theaterstücke aus dem 19.Jahrhundert haben zum „Horn-Helm-Mythos“ beigetragen, weshalb wir noch heute irrtümlicherweise Wikinger mit Helmen bestücken, die sie beim Kämpfen wahrscheinlich eher aufgehalten hätten.

Bei all den Mythen gerät ein wichtiger Aspekt der Wikinger in den Hintergrund. Sie waren in erster Linie Geschäftsleute. Selbstverständlich hat sie dies nicht davon abgehalten, weite Teile Europas einzunehmen, jedoch lag ein Hauptaugenmerk auf dem Handel und nicht beispielsweise auf „die Bekehrung Ungläubiger“, wie es bei anderen Imperien unter anderem der Fall war.

Handel

Sie reisten weit in den Orient, wo sie Handel trieben, indem sie beispielsweise europäische Sklaven gegen orientalische Güter tauschten, weshalb auch verschiedene Güter aus dem gesamten asiatischen Raum ihren Weg nach Skandinavien gefunden haben.

Glaube

Mit Sicherheit habt Ihr schon mal von Odin, Freya oder Walhalla gehört. Sie gehören mit zur nordischen Mythologie. Walhalla stellt eine Art „Paradies“ dar, während Odin und Freya nur zwei von mehreren mythischen Gottheiten repräsentieren. Auch im Norden der Welt haben sich die Menschen intensive Gedanken zur Entstehung der Welt gemacht. Diese Gedanken mögen teils sehr ungewöhnlich sein, sind jedoch unglaublich interessant. Mit zunehmendem Kontakt mit dem Christentum, sei es durch Handel oder Eroberungen, wurden die Wikinger Stück für Stück christlicher und haben schließlich gegen Ende Ihrer Blütezeit eigene Kirchen errichtet.

Gesellschaft

Es gab strenge Hierarchien, an welche sich die Wikinger gehalten haben. Sei es der Jarl, welcher seine Sippe kontrolliert hat, die Aufteilung von Aufgaben zwischen Mann und Frau, oder die Rechtsprechung beim Thing, bei welchem Urteile und Strafen verhängt wurden. Die Wikinger hatten entsprechend ähnliche gesellschaftlicher Strukturen, wie wir heute, nur in kleinerem Rahmen.

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Haithabu: Das Tor zur Welt in Zeiten der Wikinger

Du möchtest sehen, wie Wikinger gelebt und gehandelt haben? Dies kannst Du problemlos tun, indem Du Dich auf nach Haithabu machst. Haithabu ist mit das interessanteste Wikingermuseum, welches Du in Deutschland finden kannst. Es befindet sich in Schleswig-Holstein, nahe der dänischen Grenze und lädt in die Welt der Wikinger ein. Neben einem nachgebauten Dorf lernst Du eine Menge zur Geschichte und kannst Originalfunde bestaunen.

Während heute Städte wie Hamburg als Tor zur Welt gesehen werden, kann man zu Zeiten der Wikinger unter anderem Haithabu als Tor zur damaligen Welt betrachten. Es gibt sogar historische Überlieferungen Reisender aus aller Welt, welche ihre Faszination über Haithabu zum Ausdruck gebracht haben.

Mach Dir ein eigenes Bild von Haithabu und komm nach Schleswig-Holstein (vielleicht kombinierst Du Deinen Besuch mit Wacken 😉).

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Was ist mit ihnen geschehen? Wo sind sie geblieben?

Man sieht, die Wikinger haben große Teile der nördlichen Erdhalbkugel ausgekundschaftet, eingenommen und teilweise bis heute geprägt, doch wo sind sie nun? Bei so viel Potential, Länder problemlos einzunehmen, alles an jeden verkaufen zu können und hierbei noch Gewinne abzustauben, fragt man sich vielleicht zu Recht, wo die Nordmenschen hin sind.

Bezüglich des Endes der Wikinger halten sich verschiedene Überlegungen. Neben klimatischen oder politischen Veränderungen könnten auch Epidemien in einigen Regionen für das Aussterben der Wikinger gesorgt haben. Natürlich sind sie nicht gänzlich verschwunden, die meisten haben sich nur transformiert, indem sie sesshafter wurden.

Weitere Beispiele sehen wir in Osteuropa. So sollen Russland und die Ukraine ebenfalls von Wikingern besiedelt worden sein. Dies ist am Namen Russlands zu sehen, was auf die „Rus“ zurückzuführen sein soll, welche sich in der Region Kiews niederließen. Ob Russland wirklich nach den Wikingervorfahren bezeichnet wurde, ist jedoch nicht abschließend geklärt.

Fazit: Die Wikinger haben den Norden Europas maßgeblich geprägt!

Die Wikinger sind teils ziemlich paradox: Einerseits haben sie Ortschaften geplündert, als ob es keinen Morgen gäbe, andererseits haben sie keine Menschen dazu gezwungen, sich ihrem Glauben anzuschließen. Einerseits haben sie vergleichsweise wild und grausam gekämpft, andererseits haben sie „zivilisierten“ Handel mit der ganzen Welt getrieben.

Das zeigt: Die Wikinger sind aufgrund ihrer Vielschichtigkeit ein gutes Beispiel dafür, dass Gegensätze einander nicht immer ausschließen müssen.

In diesem Artikel wird für eine bessere Lesbarkeit und Auffindbarkeit tendenziell die männliche Bezeichnung verwendet. Wir richten uns aber an alle Geschlechter.

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