Prüfungsangst: vom Herzrasen bis zum Blackout!

Studierendenleben

29.08.2023

Prüfungsangst: vom Herzrasen bis zum Blackout!

Was ist Angst?

Angst ist eine ganz natürliche emotionale Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung oder Gefahr. Es ist ein evolutionärer Überlebensmechanismus, der es uns Lebewesen ermöglicht, auf potentielle Gefahren zu reagieren und sich auf mögliche Herausforderungen vorzubereiten. Angst kann in verschiedenen Intensitäten auftreten, von leichter Besorgnis bis hin zu intensiver Angst.

Während Angst in vielen Fällen adaptiv ist und dazu beiträgt, Menschen auf Gefahren vorzubereiten, kann sie auch übermäßig oder unangemessen auftreten und zu Problemen führen. Diese anhaltende, übermäßige Form der Angst wird als Angststörung bezeichnet und kann das alltägliche Leben stark beeinträchtigen.

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Was ist der Unterschied zwischen Angst, Furcht und Panik?

Angst, Furcht und Panik sind verwandte emotionale Zustände, die jedoch unterschiedliche Merkmale und Auslöser aufweisen. Hier sind die Unterschiede zwischen diesen Begriffen:

  • Angst: Angst ist eine allgemeine Emotion, die auf eine potenzielle Bedrohung oder Gefahr reagiert, die in der Zukunft liegen kann. Sie kann in verschiedenen Intensitäten auftreten, von mildem Unbehagen bis hin zu intensiver Besorgnis. Angst kann in vielen Situationen adaptiv sein und als Warnsignal dienen, um sich auf mögliche Gefahren vorzubereiten.
  • Furcht: Furcht ist eine stärkere und oft unmittelbare Reaktion auf eine konkrete, gegenwärtige Bedrohung oder Gefahr. Sie ist eine intensive Form von Angst, die als Schutzmechanismus dient. Furcht kann körperliche Symptome wie beschleunigten Herzschlag, erhöhte Atmung und gesteigerte Wachsamkeit auslösen. Sie ist eng mit der aktuellen Situation oder einem Ereignis verbunden, das als bedrohlich wahrgenommen wird.
  • Panik: Panik ist eine intensive und plötzliche Form von Angst, die oft ohne ersichtlichen Grund oder in Reaktion auf eine gefürchtete Situation auftritt. Panikattacken gehen mit starken körperlichen und psychischen Symptomen einher, wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Übelkeit und ein Gefühl des Kontrollverlusts. Die Symptome können so überwältigend sein, dass sie das normale Funktionieren beeinträchtigen.

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Welche Ursachen hat Prüfungsangst?

Prüfungsangst ist ein weitverbreitetes Phänomen, das viele Studierende betrifft. Diese Angst kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die oft miteinander verknüpft sind. Hier sind einige Ursachen im Überblick:

  • Hoher Leistungsdruck

Erwartungen der Umgebung, zum Beispiel der Familie oder Kommiliton:innen und eigene überhöhte Ansprüche führen zu starkem Stress.

  • Mangelnde Vorbereitung

Geringes Vertrauen in die eigene, vielleicht ganz reell ungenügende, Vorbereitung führt zu Unsicherheit und Nervosität. Diese Unsicherheit kann aber auch entstehen, obwohl die Vorbereitung umfassend gewesen ist.

  • Perfektionismus

Übermäßiger Perfektionismus führt zur Angst, den eigenen hohen Standards nicht zu genügen.

  • Negative Erfahrungen

Schlechte Prüfungsergebnisse oder frühere unbefriedigende Erfahrungen verstärken die Angst und können zu einem Teufelskreis der Angst werden.

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Prüfungsangst kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten

Leichte Nervosität: Ein leichtes Gefühl der Aufregung vor einer Prüfung ist normal und kann sogar als Antrieb dienen, sich besser auf die Prüfung vorzubereiten.

Mäßige Angst: Dies beinhaltet stärkere körperliche Reaktionen wie erhöhter Herzschlag, Zittern, Schwitzen und Nervosität. Diese Symptome können jedoch noch im akzeptablen Bereich liegen.

Schwere Prüfungsangst: In schweren Fällen kann Prüfungsangst zu erheblicher körperlicher Unruhe, Angstzuständen, Panikattacken und sogar zu Blackouts führen, bei denen Informationen plötzlich vergessen werden.

Welche Symptome zeigen sich bei Prüfungsangst?

Prüfungsangst manifestiert sich oft in einer Vielzahl von psychischen und physischen Symptomen. Hier eine kurze Auflistung:

Psychische Symptome

  • Nervosität: Gefühl von Unruhe und Anspannung
  • Unruhe: Schwierigkeiten, sich zu beruhigen und zu konzentrieren
  • Negative Gedanken: Selbstzweifel und Angst vor dem Versagen
  • Gedächtnislücken: Schwierigkeiten, sich Informationen abzurufen

Physische Symptome

  • Übelkeit: Magenbeschwerden und Unwohlsein
  • Schweißausbrüche: Starkes Schwitzen aufgrund von Stress
  • Herzrasen: Beschleunigter Herzschlag und Herzklopfen
  • Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen aufgrund von Anspannung

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Extremfall der Prüfungsangst: ein Blackout

Ein Blackout in einer Prüfungssituation bezieht sich auf den plötzlichen und vorübergehenden Verlust der Fähigkeit, sich an Informationen oder Fakten zu erinnern, die man zuvor gelernt oder gewusst hat. Dieses Phänomen wird oft als "mentale Blockade" oder "Gedächtnislücke" bezeichnet und tritt häufig unter starkem Prüfungsstress oder Prüfungsangst auf. Während eines Blackouts fühlt sich die Person möglicherweise überfordert und kann sich nicht daran erinnern, was sie wissen sollte, selbst wenn sie die Informationen zuvor gründlich gelernt hat.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Blackouts in Prüfungssituationen relativ häufig auftreten können und nicht unbedingt darauf hinweisen, dass die Person das Wissen vollständig verloren hat. Stattdessen können sie auf die Auswirkungen von Stress, Angst und erhöhtem Druck zurückzuführen sein, die die Fähigkeit des Gehirns, Informationen abzurufen, vorübergehend beeinträchtigen.

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Hier sind einige Schritte, die helfen können, mit Blackouts in Prüfungssituationen umzugehen:

  • Bleib ruhig: Panik verschlimmert oft die Situation. Atme tief durch und versuche, dich zu beruhigen.
  • Lass los: Konzentriere dich auf das, was du noch weißt, anstatt dich auf das zu konzentrieren, was du vergessen hast.
  • Entspannungstechniken: Nutze Atemtechniken oder progressive Muskelentspannung, um deine körperliche Anspannung zu reduzieren.
  • Positive Selbstgespräche: Spreche dir selbst Mut zu und erinnere dich daran, dass es normal ist, gelegentlich Informationen zu vergessen.
  • Umschaltung der Gedanken: Konzentriere dich für einen Moment auf etwas anderes, um deinen Geist von der Gedächtnislücke abzulenken, bevor du erneut versuchst, dich zu erinnern.
  • Rückwärtsdenken: Versuche, Informationen von einem späteren Punkt in der Prüfung oder dem Kurs rückwärts zu rekonstruieren, um mögliche Hinweise auf das Vergessene zu finden.
  • Weitermachen: Wenn du dich nach kurzer Zeit immer noch nicht erinnern kannst, gehe vorerst zur nächsten Frage oder Aufgabe über und kehre später zu der schwierigen Frage zurück.
  • Pause: Informieren Sie den Prüfer darüber und bitten Sie ihn um eine kleine Pause.

Blackouts können natürlich sehr unangenehm sein, aber es gibt Möglichkeiten, sie zu überwinden und effektiv mit ihnen umzugehen. Eine gute Vorbereitung, Stressmanagement-Techniken und eine positive Einstellung können dazu beitragen, ihre Häufigkeit und Auswirkungen einzudämmen.

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Was hilft gegen Prüfungsangst?

Es gibt bewährte Strategien, um Prüfungsangst zu bewältigen und die Belastung zu reduzieren.

  • Entspannungstechniken

Progressive Muskelentspannung: Gezieltes Anspannen und Entspannen der Muskeln zur Entlastung.

  • Positive Selbstgespräche

Selbstvertrauen aufbauen: Ermutigende innere Dialoge, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.

  • Effektives Zeitmanagement

Aufteilung in überschaubare Einheiten: Lernprozess in kleine Schritte unterteilen, um den Druck zu mindern.

  • Gründliche Vorbereitung

Steigerung des Selbstvertrauens: Gute Vorbereitung fördert das Selbstvertrauen und mindert Unsicherheit.

  • Realistische Erwartungen

Akzeptanz der eigenen Grenzen: Verständnis dafür entwickeln, dass niemand perfekt ist.

  • Bewegung und Sport

Regelmäßige körperliche Aktivität kann Stress reduzieren und die Stimmung heben. Ein kurzer Spaziergang oder leichtes Training vor der Prüfung kann helfen, die Anspannung zu lösen.

  • Gesunde Lebensweise

Achte auf ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Eine gesunde Lebensweise trägt zur Stressreduktion bei.

  • Visualisierung

Stelle dir vor der Prüfung positive Szenarien vor. Visualisiere, wie du ruhig und erfolgreich die Prüfung bewältigst.

  • Praktische Prüfungssimulation

Übe vor der Prüfung mit Probeklausuren oder Übungsaufgaben, um dich mit der Prüfungssituation vertraut zu machen und die Angst zu verringern.

  • Professionelle Unterstützung

Wenn die Prüfungsangst sich gar nicht in den Griff bekommen lässt, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psycholog:innen und  Berater:innen können dich in Gesprächen unterstützen und beim Abbau der Prüfungsangst behilflich sein.

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