Recruiting per Remote: So finden Sie virtuell neues Personal

Personalsuche

30.10.2020

Recruiting per Remote: So finden Sie virtuell neues Personal

Geschäfte per Handschlag, Konferenzen am runden Tisch, persönliche Verhandlungen: All das stand jahrzehntelang für den Erfolg eines Unternehmens. Durch den digitalisierten Arbeitsmarkt ist diese Einstellung allerdings immer mehr hinterfragt worden. Während Führungskräfte mit Erfahrung nach wie vor die persönliche Begegnung der digitalen vorziehen, entdecken dagegen immer mehr Nachwuchsfachkräfte die Vorteile des mobilen Arbeitens. Was damals einfach nur Homeoffice hieß und höchstens Personal mit Kindern einmal wöchentlich zugestanden wurde, setzt sich inzwischen immer öfter als gesamtes Arbeitsmodell mit dem Namen Remote durch.

Die Arbeit in der Abteilung auf die Arbeit in den eigenen vier Wänden umzustellen, birgt Herausforderungen, aber auch Chancen. Gerade im HR-Bereich stehen Personaler*innen vor der Frage, ob neue Mitarbeiter ohne direkten menschlichen Kontakt eingestellt werden können. Das obligatorische Vorstellungsgespräch ist traditionell ein wichtiger Faktor, um die Personalsuche sicherer zu gestalten. Beim Remote Recruiting dagegen läuft nicht nur die Personalsuche, sondern auch das Vorstellungsgespräch rein virtuell ab. Wie soll das funktionieren und ist ein Umdenken hinsichtlich Remote Recruiting tatsächlich nachhaltig vorteilhaft für die Unternehmensstruktur?

Das sind Fragen, die ein Unternehmen vor der Entscheidung zum Remote Recruiting beantworten muss. Sind die Vorteile in Ihrem Unternehmen durch neue Mitarbeiter, die virtuell eingestellt wurden, spürbar? Wie schaffen Ihre Mitarbeiter aus dem HR-Bereich die Umstellung auf Remote Recruiting? Gibt es besondere Hinweise für die digitale Personalsuche, die den Prozess weniger fehleranfällig gestalten? In diesem Artikel finden Sie die ersten Antworten, damit einem Versuch für die virtuelle Variante der Einstellung nichts mehr im Wege steht.

Remote Recruiting: Das sind die Vorteile

Personal ausschließlich digital zu suchen und durch ein Videointerview die Eignung der Kandidaten zu überprüfen, kann auf den ersten Blick sehr herausfordernd scheinen. Traditionelle Prozesse, wie ein persönliches Vorstellungsgespräch, gehören zu sehr in die Arbeitskultur, als das eine grundlegende Veränderung keine Schwierigkeiten hervorrufen würde. Allerdings ist diese Veränderung mit nachhaltigen Vorteilen für Ihr Unternehmen verbunden. Indem Sie diese Vorteile fokussieren, wird die Umstellung sowohl für Sie als auch für Ihre Mitarbeiter einfacher.

  • Schlankere Strukturen bei der Suche nach Mitarbeitern. HR ist häufig eine zeit- und kostenintensive Abteilung im Unternehmen. Durch die Umstellung auf Remote Recruiting sparen Sie auf lange Sicht Geld und Zeit.
  • Internationale Ausrichtung. Der Schritt zum Remote Recruiting öffnet langfristig auch weitere neue Möglichkeiten. So kann Ihre Firma neue Beziehungen zu Bewerbern und damit auch Ländern knüpfen, die vorher nicht im Radius der Personaler*innen waren.
  • Modernes und zukunftsorientiertes Employer Branding. Tradition hat ihren Stellenwert, allerdings müssen Unternehmen sich an die Wünsche und Vorstellungen der Generation Y anpassen. Unabhängigkeit, hohe Eigenverantwortung, Flexibilität: All dem entspricht Remote Recruiting.
  • Klimabilanz. Für ein Vorstellungsgespräch zwei Flüge zu buchen, ist nicht nur finanziell fragwürdig, sondern auch hinsichtlich ökologischer Gesichtspunkte. Ein Umdenken betreffend Remote Recruiting kann auch auf andere Strukturen Ihres Unternehmens ähnliche Wirkungen haben. Greta freut es, das Klima freut es und Ihr Budget ebenso.

Diese vier Punkte sind nur ein schmaler Ausblick hinsichtlich vieler Vorteile durch Remote Recruiting. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine gesteigerte Unabhängigkeit ihres Unternehmens in unsicheren Zeiten, wie etwa der Corona-Krise.

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Mitarbeiter virtuell einstellen: Ein Handlungsleitfaden

Auch wenn die Vorteile von Remote Recruiting überzeugend sind: Ohne einen konkreten Handlungsplan kann das Projekt der virtuellen Personalsuche schnell wieder im Sande verlaufen. Grund genug, Firmen zu betrachten, bei denen das Thema HR bereits seit Jahren rein digital abläuft. Obwohl die Gewinnung von Mitarbeitern in jedem Unternehmen individuelle Details erfordert, können grobe Handlungsstrukturen dabei helfen, einen eigenen Ansatz zu entwickeln. Die folgenden Schritte unterstützen dabei, den Prozess von der Bewerbung bis zum Vertragsabschluss digital zu gestalten:

  1. Videokonferenz zur Abstimmung der Anforderungen an die vakante Stelle. Beim ersten Gespräch zum Remote Recruiting sollten möglichst alle Schlüsselpersonen anwesend sein.
  2. Veröffentlichung des Stellenangebotes auf einer digitalen Plattform mit der Anforderung, die Bewerbungsunterlagen rein digital zu versenden. Durch ein Bewerbungsformular sparen Sie als Personaler oder Geschäftsführer viel Zeit.
  3. Automatisierung von Absagen. Bewerbungen, die die erste Runde nicht überstehen, erhalten direkt eine Absage per Mail.
  4. Videointerviews mit geeigneten Kandidaten und dem Personaler. Bei diesem Termin werden Softskills und wichtige Rahmenbedingungen geklärt, bevor es in die zweite Runde geht.
  5. Digitales Vorstellungsgespräch mit Experten: Lösungsorientierung, Fachwissen, weitere Hardskills. Der Bewerber muss auch hier gut abschneiden.
  6. Videokonferenz mit Präsentation der geeigneten potenziellen Mitarbeiter sowie einer gemeinsamen finalen Entscheidung.
  7. Digitaler Vertragsabschluss als letzter Meilenstein des Remote Recruitings.

Rund um diese sieben Punkte gibt es im Einzelnen noch viele Punkte zu klären, die das virtuelle Vorgehen betreffen. Remote Recruiting ist ein Prozess, der sich nach und nach bei Ihren Mitarbeitern etabliert. In der Regel zeigen sich wichtige Anpassungen und weitere Schritte direkt beim Remote Recruiting.

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Remote Recruiting: 4 Tipps zur Personalsuche

Trotz des Handlungsleitfadens zum Remote Recruiting und der Auflistung von Vorteilen, gestaltet sich die Umsetzung der Mitarbeitersuche in der Praxis häufig schwieriger als gedacht. Insbesondere das digitale Vorstellungsgespräch birgt viele Herausforderungen. Die vier folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, die Umstellung zu meistern.

#1 Strategische Planung von Remote Recruiting

Traditionelle Bewerberinnen abholen, Personalerinnen überzeugen, digitale Vorstellungsgespräche planen: Das alles geschieht nicht von heute auf morgen. Und vor allem nicht von alleine. Remote Recruiting will daher langfristig geplant und angegangen werden. Ein Sprung in das kalte Wasser ist möglich, nur müssen Sie danach kräftig weiterschwimmen.

#2 Nutzung der richtigen Software für das digitale Vorstellungsgespräch

Ein digitales Vorstellungsgespräch kann ähnlich erfolgreich geführt werden, wie ein persönliches – wenn die Übertragung stimmt! Nichts stört mehr als ständige Unterbrechungen, zeitverzögerte Übertragungen und lärmintensive Hintergründe. Ihr Unternehmen sollte daher immer über mindestens zwei erprobte Softwares verfügen.

#3 Remote Recruiting und Probearbeit: Beides ist möglich!

Google Drive, Microsoft Teams und weitere Möglichkeiten: Eine Zusammenarbeit kann auch rein digital erfolgen. Aber gilt das auch für die Probearbeit nach einem digitalen Vorstellungsgespräch? Hier können Sie kreativ werden und dem Bewerber ein vorbereitetes Paket an Routineaufgaben für einen Arbeitstag zukommen lassen. Das Stichwort Vorbereitung ist bei diesem Punkt des Remote Recruitings allerdings ausschlaggebend.

#4 Digitales Onboarding: Wie funktioniert das?

Den Arbeitsplatz einrichten, Zugänge freischalten, Aufgaben definieren: Das alles kann auch digital ablaufen. Wichtig ist dabei vor allem eins: Die lückenlose Dokumentation. Dadurch sollte der neue Mitarbeiter direkt in der Lage sein zu arbeiten. Auch ein persönlicher Ansprechpartner, der in den ersten Wochen ständig erreichbar ist, hilft beim Remote Recruiting.

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