Personalsuche
28.10.2020
Recruiting stellt Unternehmen immer mehr vor Herausforderungen: Fachkräftemangel und zeitintensive Einstellungsverfahren rauben Ressourcen, bevor der neue Mitarbeiter überhaupt zum Unternehmenserfolg beitragen kann. Nicht selten vergehen mehrere Monate bis zu einer Neueinstellung. Dabei geht die Firma ein großes Risiko ein: Trotz Lebenslauf und einem persönlichen Gespräch kann sich der neue Mitarbeiter nach Wochen oder wenigen Monaten als Fehlbesetzung herausstellen. Diese falsche Personalentscheidung hat langwierige Konsequenzen, nicht nur aus finanzieller Perspektive.
Um Ressourcen des Unternehmens zu schonen und die Kosten im Vergleich zum Unternehmenserfolg effektiv zu managen, sind daher kluge Personalentscheidungen fundamental wichtig. Aber wie können Sie als Personaler bei der Neueinstellung das Risiko einer Fehlbesetzung minimieren? Der erste Schritt hin zu einem risikoarmen Einstellungsprozess ist die bewusste Akzeptanz der Möglichkeit einer Fehlbesetzung. Auch darüber hinaus gibt es konkrete Schritte, die Ihnen helfen, einer Fehlbesetzung vorzubeugen.
Aber was genau ist eigentlich das Risiko einer Fehlbesetzung und warum sollten Sie falsche Personalentscheidungen unbedingt vermeiden? Wie können Sie im Vorstellungsgespräch den potentiellen neuen Mitarbeiter unter die Lupe nehmen? Und welche Regeln helfen Ihnen generell im Recruiting dabei, Fehlbesetzungen vorzubeugen? Hier finden Sie konkrete Schritte und Hinweise, um zukünftig den Einstellungsprozess weniger fehleranfällig zu gestalten.
Warum stellt eine Fehlbesetzung eigentlich ein großes Risiko für das Unternehmen dar? Schließlich ist genau dafür die Probezeit gedacht. Falls es in dieser Zeit zwischen Team, Vorgesetztem und Mitarbeiter nicht passt, kann die Personalentscheidung mit einer kurzen Kündigungsfrist wieder rückgängig gemacht werden. Auch wenn das stimmt, ist eine Fehlbesetzung dennoch mit großen Kosten und auch personellen Konsequenzen verbunden. Die folgenden Gründe zeigen Ihnen, warum:
Eine Fehlbesetzung hat aus diesen Gründen nachweislich mehr negative Effekte als den Abbruch einer Probezeit. Auch aus der Sicht des neuen Mitarbeiters ist eine frühzeitige Beendigung des neuen Arbeitsverhältnisses nicht positiv. Grund genug, dem Einstellungsprozess die Aufmerksamkeit zu widmen, die er verdient.
Das wichtigste Entscheidungskriterium für den neuen Mitarbeiter ist das Vorstellungsgespräch. Hier lernen sich beide Seiten persönlich kennen. Nicht selten findet die anschließende Neueinstellung aber aufgrund subjektiver Kriterien statt, was ein großes Risiko darstellt. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, das Bewerbungsgespräch objektiv messbar zu gestalten.
Die Vorbereitung so eines Vorstellungsgespräches erfordert einiges an Zeit. Allerdings ist dies nur einmalig pro Stelle notwendig und mindert das Risiko einer Fehlbesetzung enorm. Die Kosten für diese Vorbereitung rentieren sich daher auf lange Sicht.
Neueinstellungen im Alleingang maximieren das Risiko einer Fehlbesetzung. Integrieren Sie Ihre Mitarbeiter*innen bereits bei der Formulierung der Stellenbeschreibung und Definition der Anforderungen. Auch eine Präsentation der Favoriten unter den Bewerbern und eine gemeinsame Entscheidung erhöht die Akzeptanz und den Erfolg der Einarbeitungszeit.
Statt schwammiger Beschreibungen und einer langen Anforderungsliste sollten Sie genau definieren, welche Fähigkeiten Ihr neuer Mitarbeiter unbedingt mitbringen sollte und welche optional sind. So maximieren Sie Ihre Chancen und bekommen mehr passgenaue Bewerbungen.
Interessante Stellenanzeigen sprechen interessante Bewerber an. Fügen Sie daher viele interessante Details, eine genaue Jobbeschreibung und auch Informationen über den Arbeitsalltag im Team ein. Kosten, die Sie hier investieren, zahlen sich in Form von geeigneten Mitarbeitern aus.
Langwierige Personalentscheidungen ermüden nicht nur das Team und lassen die Stelle vakant, sondern schmälern auch Ihren Bewerberpool. Sobald Ihr Favorit feststeht, sollten Sie ein Angebot aussprechen. Ansonsten müssen Sie sich mit der Zweit- oder Drittwahl abfinden.
Ein Punkt, der bei Neueinstellungen häufig unterschätzt wird, ist die Attraktivität eines konkurrenzfähigen Gehalts. So ziehen Sie Kandidaten an, die bereits in dieser Position arbeiten und dementsprechend weder über- noch unterqualifiziert sind. Beides kann zu einer Fehlbesetzung führen. Informieren Sie sich daher in Gehaltstariftabellen von Gewerkschaften oder Konkurrenzunternehmen in der Region.
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