Arbeitgeberbewertungen im Internet: So können Sie diese verbessern

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24.02.2021

Arbeitgeberbewertungen im Internet: So können Sie diese verbessern

Erinnern Sie sich an Ihren letzten digitalen Einkauf. Worauf haben Sie bei der Auswahl des Produkts besonders viel Wert gelegt? Höchstwahrscheinlich haben Sie mehrere Produkte hinsichtlich der Anforderungen miteinander verglichen, die Sie für Ihr Geld erwarten. Falls Sie allerdings zum Großteil der modernen Einkäufer gehören, sind die Angaben der Hersteller nicht Ihre einzige Informationsquelle gewesen. Wie sieht es mit den Kundenbewertungen aus? Tatsächlich messen Käufer diesen subjektiven Bewertungen einen großen Stellenwert bei der Kaufentscheidung zu. Diese Verschiebung hin von Owned Media durch die Verkäuferkommunikation hin zu Earned Media durch Bewertungen betrifft aber nicht nur den Verkauf von Produkten. Auch Sie als Arbeitgeber müssen diesen Trend beachten, um erfolgreiches Employer Branding zu betreiben.

Immer mehr Bewerber lesen sich bereits vor der Entscheidung zu einer Bewerbung anonyme Arbeitgeberbewertungen im Internet auf Portalen wie XING oder kununu durch. Solche Erfahrungsberichte sind oft ungeschönt und versprechen einen besseren Einblick in den realen Joballtag, als die perfektionierte Maske der Website des Unternehmens. Gerade wichtige Fragen zur Unternehmenskultur, Arbeitszeitregelungen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung werden hier kommuniziert. Themen, die jeden Bewerber besonders interessieren. Für Sie als Arbeitgeber stellen diese Arbeitgeberbewertungen im Internet gleichzeitig eine Chance und ein Risiko dar. Es kommt ganz darauf an, wie Sie sie nutzen.

Selbstverständlich ist das Markenzeichen von Arbeitgeberbewertungen Anonymität und Authentizität. Gerade bei schlechten Bewertungen ist eine reine „Fassadenverbesserung“ nicht das Mittel der Wahl. In den meisten Fällen werden Unternehmen aber eher sporadisch bewertet und lassen für den Nutzer kaum Mehrwert zu. Genau dort können Sie ansetzen, indem Sie aktiv alle Arbeitgeberbewertungen im Blick behalten, positiv Kommunikation anregen und auf Kritik konstruktiv eingehen. Wie Sie diese Chance nutzen, welche konkreten Schritte Sie gehen können und wie der gute Ton im Internet erhalten bleibt, erfahren Sie hier.

Arbeitgeberbewertungen: Eine Fundgrube für Ihr Employer Branding

Die Außenwirkung Ihres Unternehmens spielt beim Employer Branding eine große Rolle. Durch Präsenz, geplante Kampagnen und Ausschreibungen sprechen Sie eine bestimmte Zielgruppe an. Was bei solchen Projekten allerdings häufig fehlt, ist die Feedback-Komponente. Sie bemerken zwar einen Zuwachs oder auch einen Rückgang der Bewerberzahlen, konkrete Anhaltspunkte dagegen bleiben verschwommen.

Genau dieses Problem können Sie durch eine Analyse der Arbeitgeberbewertungen auf Plattformen wie XING oder kununu, aber auch in sozialen Medien angehen. Denn durch die anonymen Bewertungen erfahren Sie genau, welche Meinungen neben Ihrem selbst designten Employer Branding öffentlich zugänglich sind.

Zunächst müssen Sie für diese Analyse herausfinden, wo genau über Sie gesprochen wird. Welche Zielgruppe erstellt Arbeitgeberbewertungen, auf welchen Plattformen im Internet haben Sie darauf Zugriff? Wer nutzt diese Plattformen. Mit den Antworten auf diese Fragen können Sie einen Schritt weitergehen und in Erfahrung bringen, welche Arbeitgeberbewertungen die größte Reichweite zeigen. Auch inhaltlich lohnt es sich, das Stimmungsbild qualitativ und quantitativ auszuwerten. So bekommen Sie wertvolle Hinweise auf den Stand Ihres Unternehmens.

Arbeitgeberbewertungen im Internet verbessern: 5 praktische Tipps

Wenn Sie nun ein Stimmungsbild durch bereits vorhandene Arbeitgeberbewertungen erstellt haben und Verbesserungspotenziale ersichtlich werden, dann können Sie aktives Employer Branding auf diesen Plattformen betreiben. Dabei geht es selbstverständlich nicht um die Manipulation der Arbeitgeberbewertungen, sondern um aktives Management des Stimmungsbildes.

#1 Aktiv im Internet: Kommunizieren Sie!

In der Regel haben Sie als Unternehmen die Möglichkeit einer Kommentarfunktion bei Arbeitgeberbewertungen im Internet. Diese Funktionen bieten insbesondere große Plattformen wie XING oder kununu an. Damit verbessern Sie zwar nicht die Arbeitgeberbewertungen an sich, zeigen aber Interesse und einen hohen Betreuungsgrad, insbesondere bei Beschwerden.

Trotzdem sollten Sie nicht nur auf schlechte Kommentare eingehen. Insbesondere qualitativ hochwertige und positive Arbeitgeberbewertungen verdienen Aufmerksamkeit. Nutzen Sie die Chance, um auf Ihre Vorteile hinzuweisen.

#2 Regelmäßige Analyse der Arbeitgeberbewertungen

Um das Stimmungsbild nachhaltig zu verbessern, sollten Sie eine Analyse nicht nur zu Beginn, sondern in regelmäßigen Abständen durchführen. Dadurch können Sie schnell reagieren und Ihr Employer Branding immer wieder an veränderte Trends anpassen.

#3 Unternehmensprofil im Internet verbessern

Nicht nur die Arbeitgeberbewertungen im Internet alleine beeinflussen die Meinung von Bewerbern. Fast alle Kandidat*innen besuchen nach dem Lesen von Arbeitgeberbewertungen das Profil des Unternehmens selber. Hier haben Sie die Möglichkeit, positive Eindrücke zu verstärken und negative Bewertungen aufzufangen.

Genau aus diesem Grund ist eine regelmäßige Analyse ausschlaggebend: Nur so können Sie Informationen bereitstellen, die zusammen mit den Bewertungen ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Je größer die Lücke zwischen der eigenen Darstellung eines Unternehmens und den Arbeitgeberbewertungen ist, desto größer fällt das Misstrauen aus.

#4 Arbeitgeberbewertungen von Mitarbeitern

Eine Fülle von Arbeitgeberbewertungen ist für Sie von großem Vorteil – vorausgesetzt, die Mehrheit davon fällt positiv aus. Allerdings kommt es dabei nicht nur auf die Quantität an. Eine einzige detaillierte schlechte Arbeitgeberbewertung beeinflusst mehr, als zehn positive Bewertungen, die jeweils aus drei Wörtern bestehen.

Diesem Dilemma können Sie vorbeugend begegnen, indem Sie Ihre Mitarbeiter*innen bitten, sich aktiv auf Bewertungsplattformen zu beteiligen. Achten Sie allerdings darauf, dass auch hierbei die Anonymität gewährleistet wird. Ideal ist eine Zeitspanne von mehreren Monaten, damit keine Rückschlüsse gezogen werden können.

#5 Prävention bei Arbeitgeberbewertungen: Ehrlich währt am längsten

Bei allen Strategien rund um Arbeitgeberbewertungen im Internet ist die beste Strategie immer noch die nachhaltige Verbesserung von Arbeitsbedingungen in Ihrem Unternehmen, um die Bewertungen zu verbessern. Schon einfache Schritte wie Teamevents, die Erhöhung von Flexibilität oder Einbindung der Mitarbeiter sowie eine gute Feedback-Kultur können dabei helfen. Aktives Employer Branding beginnt bei der Ursache.

Bewertungsknigge: So reagieren Sie auf schlechte Bewertungen

Arbeitgeberbewertungen sollen potenziellen Kandidaten ermöglichen, schon vorab mögliche Vor- und Nachteile einzuschätzen. Schließlich kann auf der Firmenseite im Internet oder auch in der Stellenbeschreibung viel versprochen werden. Aber wie sieht die Realität aus?

Sie als Arbeitgeber müssen bei der Nutzung von Arbeitgeberbewertungsportalen daher immer auch mit schlechten Bewertungen rechnen. Ein enttäuschter ehemaliger Arbeitnehmer, jemand, der vielleicht im Team nicht klargekommen ist oder ein abgelehnter Bewerber: Menschen haben verschiedene Gründe für eine negative Bewertung, die mit der Arbeitsorganisation oder den Arbeitsabläufen in Ihrem Unternehmen vielleicht gar nichts zu tun haben.

Trotzdem gilt für Sie: Nutzen Sie dieses Potenzial und bedanken Sie sich immer für eine abgegebene Bewertung. Rechtfertigungen im Internet lassen Sie dagegen immer schlecht dastehen.

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