Jobsuche
07.10.2020
Eine interne Bewerbung ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist der Wunsch nach Weiterentwicklung immer positiv, andererseits aber wird damit auch suggeriert, dass du mit dem derzeitigen Job nicht zufrieden bist. Für das Unternehmen selber gilt dasselbe: Die Besetzung einer Stelle durch internes Personal ist vorteilhaft wegen des geringes Risikos und der verhältnismäßig kurzen Einarbeitungszeit, aber deine Stelle muss schließlich auch neu besetzt werden. Unterm Strich: Die Vorteile müssen die Nachteile überwiegen. Aber wie stellst du das an?
Ist es überhaupt sinnvoll, sich im eigenen Betrieb nach einem neuen Job zu erkundigen oder lohnt sich ein Tapeten- bzw. Betriebswechsel? Musst du dich im eigenen Betrieb ganz normal mit Anschreiben und Lebenslauf bewerben oder genügt eine formlose Mail? Was hat es mit dem Vorstellungsgespräch auf sich – schließlich kennt man sich doch schon? Und welche Tipps sind wichtig, damit keine negativen Teamdynamiken durch innerbetriebliche Bewerbungen entstehen? Rund um diese Fragen findest du hier Antworten, damit beim internen Jobwechsel nichts schiefgeht.
Auf diese Frage lässt sich keine einfache Antwort finden. Genauso unterschiedlich wie die einzelnen Unternehmen, sind auch die einzelnen Arbeitsplatzsituationen. Allerdings gibt es bestimmte Indikatoren, die anzeigen, dass eine innerbetriebliche Bewerbung erfolgreich sein kann. Und es gibt Faktoren, die davon eher abraten. Hier findest du beides.
Die interne Bewerbung ist insbesondere bei großen Betrieben eine Normalität. Hier werden Mitarbeiter sogar durch das Intranet über neue Stellenausschreibungen informiert und aktiv aufgefordert, sich zu bewerben. Es gibt aber auch kleinere Betriebe, die neue Aufgabenfelder in Teamsitzungen ansprechen. Manchmal entsteht dadurch ein gänzlich neuer Arbeitsplatz. Auch bei einem Job, der besonders für Berufseinsteiger geeignet ist, sind Weiterentwicklungen durch interne Bewerbungen keine Seltenheit. Der aktuelle Job ist schließlich für Anfänger ausgelegt.
Anders sieht es bei kleineren Unternehmen und insbesondere familiengeführten Betrieben aus. Hier hängt an jedem einzelnen Mitarbeiter eine große Verantwortung, die bei einem Wechsel des Aufgabengebietes eine große Lücke hinterlässt. Ein professionelles Bewerbungsverfahren mit Unterlagen und Vorstellungsgespräch ist da fast unmöglich. In diesen Fällen ist bei einem Wunsch nach Weiterentwicklung entweder ein offenes Gespräch im eigenen Betrieb eine externe Bewerbung die beste Wahl.
Auch hier gilt die Differenzierung zwischen großen und kleinen Unternehmen. Wenn eine neue Position mündlich in einer Teamsitzung erarbeitet wird und du der Kandidat der Wahl bist, sind Lebenslauf und Anschreiben etwas drüber. Trotzdem lohnt sich die Nachfrage, um das Angebot nicht zu riskieren.
Anders sieht es aus, wenn das Unternehmen bereits eine Stellenausschreibung verfasst hat, wofür oft sogar eine gesetzliche Pflicht besteht. In diesem Fall muss ein Bewerbungsverfahren nach dem Arbeitsschutzgesetz ordnungsgemäß durchgeführt werden, um niemanden zu benachteiligen. Ob Motivationsschreiben, einfaches Anschreiben oder Lebenslauf: Richte dich am besten nach den Richtlinien in der Stellenausschreibung.
Ein Fehler vieler Bewerber ist hier, die Bewerbung nicht ernst zu nehmen. Schließlich kennst du den Chef doch schon persönlich. Tatsache aber ist, dass sich auf eine Stellenausschreibung oft sehr interessante Kandidaten melden können.
Auch bei einer guten und kollegialen Beziehung entscheiden dein Chef oder der Personaler letztlich nach den Interessen des Unternehmens. Aus diesem Grund sollten deine Unterlagen wie Lebenslauf und Anschreiben genauso gut gestaltet werden, wie bei einer externen Bewerbung.
Im Vorstellungsgespräch geht es ganz klassisch darum, dass der Kandidat den Betrieb kennenlernt und der Betrieb den Kandidaten. Bei einer internen Bewerbung kennen sich beide Parteien bereits. Welchen Sinn hat also dieser Termin? Genau das stellen viele innerbetriebliche Bewerber in Frage und nehmen das Vorstellungsgespräch nicht ernst. Die folgenden Gründe zeigen dir, warum das keine gute Idee ist:
Diese Punkte zeigen dir nur ein paar Gründe auf, warum auch eine interne Bewerbung vom Motivationsschreiben bis hin zum Vorstellungsgespräch ernstgenommen werden sollte. Besser zu viel Zeit, als zu wenig Zeit investiert.
Neben der gründlichen Recherche des frei zu werdenden Jobs und der einwandfreien Vorbereitung des Anschreibens und anderer Unterlagen, sind auch ein paar persönliche Dinge zu beachten. Als Neuling in einem Unternehmen bist du ein weißes Blatt. Dir stehen alle Möglichkeiten offen, die Kollegen für dich zu gewinnen und den Laden zu schmeißen. Wenn du dagegen schon den einen oder anderen Patzer hinter dir hast und dieser ganz bestimmte Kollege schon seit Jahren an deinem Stuhl sägt, dann ist eine Beförderung auch ein emotionales Thema.
Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht auf Kosten des Teamklimas die Karriereleiter zu erklimmen, sondern ein paar wichtige Tipps zu beachten:
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