Arbeiten an der Hochschule oder Universität: So startest du deine wissenschaftliche Karriere

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05.10.2020

Arbeiten an der Hochschule oder Universität: So startest du deine wissenschaftliche Karriere

Manche zieht es nach dem Abschluss in die freie Wirtschaft. Andere werden verbeamtet. Wiederum andere packen ihren Rucksack und fangen an, am anderen Ende der Welt zu arbeiten. Und dann gibt es noch die, denen die Uni so gut gefallen hat, dass sie bleiben wollen. Gerade in wissenschaftlich ausgerichteten Studiengängen überlegt ein hoher Prozentsatz der Absolventen, dieser Richtung treu zu bleiben und eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Auf diesem Weg warten allerdings einige Hindernisse und Chancen, die du kennen solltest.

Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es eigentlich für wissenschaftliche Nachwuchsfachkräfte? Musst du dazu an der Uni bleiben oder gibt es auch andere Möglichkeiten? Was kommt bei diesem Job auf dich zu? In welchen Bereichen kannst du als Doktorand arbeiten? Und wie sehen deine langfristigen Chancen auf Arbeit aus? Hier findest du einen ersten Ansatz, der diese Fragen beantworten kann.

Karriere an der Hochschule oder Universität: 3 gute Gründe

Eine wissenschaftliche Karriere ist für die einen das Traumziel schlechthin, für die anderen ist es eher eine Horrorvorstellung. Tatsächlich herrschen in den Köpfen der meisten Absolventen allerdings immer noch eine Menge Vorurteile über den Job an der Uni. Schließlich gibt es jedes Jahr wieder begeisterte Doktoranden, die jede Entbehrung auf sich nehmen, um in der Wissenschaft Fuß zu fassen. Und das aus gutem Grund:

  • Die Karriere in der Wissenschaft kann ein hohes Maß an Zufriedenheit mit sich bringen, wenn du dich für ein Fachgebiet begeisterst. Denn dein Job als Wissenschaftler ist es, immer mehr über dieses Fachgebiet herauszufinden und an andere zu vermitteln.
  • Eine Karriere in der Wissenschaft bringt meistens eine hohe Anzahl an Reisen mit sich. Vielleicht fängst du an deiner Heimatuni an, aber es ist gut möglich, dass du irgendwann einen Lehrstuhl am anderen Ende der Welt besetzt. Dieses Nomadenleben reizt viele Wissenschaftler.
  • Mit Engagement und Ehrgeiz stehen dir viele Möglichkeiten offen, deine eigene Forschung voranzutreiben. Stipendien und andere Programme unterstützen wissenschaftliche Forschungen. So arbeitest du nicht als Dienstleister, sondern unabhängig.

Neben diesen drei häufigen Gründen für eine Karriere an der Uni oder einer anderen Forschungseinrichtung gibt es noch eine Vielzahl von individuellen Motivationen. Die Basis ist immer die eigene Begeisterung für ein Fachgebiet.

An der Uni arbeiten: Welche Möglichkeiten gibt es?

Der Einstieg in einen Job als Wissenschaftler ist breiter, als du dir vielleicht vorstellen kannst. In der Regel schlagen die meisten Absolventen zwar früher oder später den Weg zur Dissertation ein, die Karriere selber kann aber mit unterschiedlichen Jobs beginnen.

#1 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule

Insbesondere an forschungsorientierten Universitäten und Hochschulen gibt es eine ganze Reihe an Forschungsprojekten. Manchmal ergibt sich auch während eines Studiums ein neues Projekt ganz von alleine, das von der Bildungseinrichtung gefördert wird. In diesem Fall werden Gelder bereitgestellt und Stellen dem Forschungszweck zugeordnet.

Häufig ergibt sich für Studierende die Chance, als wissenschaftliche Hilfskraft in einem Projekt mitzuarbeiten. Das kann der Einstieg sein, um auch nach deinem Abschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter von der Universität eingestellt zu werden. Ob dies der erste Schritt hin zu einer Dissertation ist, entscheidest du selber.

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#2 Dozent an der Universität: Auch ohne Titel

Wenn du dich einmal nach den Hintergründen deiner Professoren erkundigt hast, hast du vielleicht festgestellt, dass nicht jeder einen Doktortitel trägt. Immer mehr Universitäten setzen auch Fachleute aus der Wirtschaft ein, um den Studenten einen maximalen Praxisbezug zu vermitteln. Aber auch junge Nachwuchsfachkräfte mit speziellen Kenntnissen in einem Fachbereich werden von Hochschulen eingesetzt, um ihr Wissen weiterzugeben. Es lohnt sich daher, nach einer Lehrtätigkeit Ausschau zu halten, auch wenn du (noch) keinen Titel hast.

#3 Doktorand: Ein Vollzeitjob?

Der Weg zum Doktortitel ist nicht nur lang und steinig, sondern auch sehr kostenintensiv. Eigenständig an einer Dissertation zu feilen und selbstständig noch einem Job nachzugehen, ist zeitlich fast unmöglich. Besser ist es, die Dissertation selbst zum Job zu machen. Um hier die besten Angebote zu erhalten, ist eine langfristige Planung wichtig. Engagement in wissenschaftlichen Projekten während des Studiums, ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die Entwicklung in der Zukunft helfen dir dabei, das ideale Jobangebot zu finden.

Aber auch praktische Schritte auf der Suche nach dem Job als Doktorand sind wichtig. So kannst du Jobmessen besuchen, die einen fachlichen Bezug aufweisen. Du kannst dich auf Karrieremessen oder Fachmessen umschauen. Firmentage sind eine gute Möglichkeit, freie Stellen in Kooperation mit Universitäten in Erfahrung zu bringen. Oder du suchst auf geeigneten Stellenportalen für Absolventen, wie beispielsweise hier.

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#4 Think Tanks: Weg von der Hochschule

Eine Karriere in der Wissenschaft wird zum größten Teil mit einem Job an einer Universität oder Hochschule verknüpft. Und tatsächlich sind dort auch die meisten Dozenten, Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter zu finden. Aber du kannst als Forscher auch eine Arbeit in Einrichtungen finden, die sich der reinen Forschung verschrieben haben, den sogenannten Think Tanks.

Diese noch recht innovativen Institutionen, erforschen Trends und Sachverhalte verschiedenster Sachgebiete. Die Ergebnisse nutzen Firmen, öffentliche Einrichtungen, der Staat und eben auch Bildungseinrichtungen, um effizienter arbeiten zu können. Die Arbeitsbedingungen in solchen Think Tanks sind innovativ, attraktiv und sehr gut bezahlt.

Gehalt, Arbeitszeit, Aufstiegschancen: Faktencheck der Wissenschaft

Das Leben und die Arbeit eines Wissenschaftlers sind nicht immer einfach. Auch nach einer erfolgreichen Dissertation warten nicht immer der Traumjob und ein hohes Gehalt. Tatsächlich erlangt nur jeder dritte Doktorand tatsächlich den Titel.

Lange Arbeitstage am Schreibtisch, unbezahlte Überstunden und ein mageres Doktorandengehalt sind der Alltag vieler Anwärter. Eine attraktive Alternative sind dabei allerdings immer noch die subventionierten Think Tanks. Aber auch hier ist deine wissenschaftliche Karriere mit einer hohen Entbehrungs- und Reisebereitschaft verbunden. Sollte dein Fachbereich zudem in der Zukunft weniger Interesse wecken, stehst du vor einer prekären Stellensituation. Überqualifizierte Doktoranden wechseln so doch häufig unterbezahlt in die freie Wirtschaft.

Allerdings kann mit einem strategischen Ansatz und einem visionären Ziel die Karriere als Wissenschaftler auch von Erfolg gekrönt sein. Dieses Risiko einzugehen, ist für viele angesichts der Leidenschaft für Ihr Forschungsthema die richtige Entscheidung. Offene Augen und Realitätsbezug, Begeisterung, ein langer Atem sowie die richtigen Kontakte sind das beste Erfolgsrezept für einen Einstieg in die Wissenschaft.

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