Bewerbung
30.10.2020
Stellenanzeigen lesen sich manchmal wie die Wunschliste für den Weihnachtsmann. Aber auch nur dann, wenn das Unternehmen sehr, sehr brav gewesen ist. Im Grunde wird meistens die eierlegende Wollmilchsau gesucht in Bezug auf Kompetenzen, Persönlichkeit und Soft Skills. Auf Seiten der Personaler ist das ja auch verständlich: Wer will schon einen frischgebackenen Absolventen einstellen, der als Praxiserfahrung gerade einmal die Dönerbude von nebenan erwähnen kann? Falls du dich also gerade auf der Suche nach einem passenden Job befindest, dann gilt es nun, den goldenen Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen zu finden. Außer natürlich, du bist die eierlegende Wollmilchsau mit haufenweise Kompetenzen und den perfekten Soft Skills. Dann brauchst du eigentlich gar nicht weiterzulesen. Falls das aber nicht der Fall ist und die seitenlangen Anforderungen dich davon abhalten, eine Bewerbung zu verfassen, dann bist du hier richtig.
Auch wenn du mehr Praxiserfahrung vorweisen kannst als die typischen Studentenjobs bedeutet das nicht, dass du an allen anderen Kandidaten vorbeiziehen wirst. Gerade auf beliebte Jobs bewerben sich hunderte Absolventen. Bei gleichen Qualifikationen muss der Personaler also entweder eine Münze oder einmal einen Blick auf die Soft Skills werfen. Genau darum geht es hier. Hast du eigentlich Soft Skills? Und warum kannst du damit einen Eindruck machen, der sogar die eierlegende Wollmilchsau (keine Sorge, sie liest jetzt nicht mehr mit) aussticht?
Soft Skills sind ein bisschen wie die Stiefkinder einer Bewerbung. Irgendwie gehören sie zum guten Ton dazu, aber ernst nimmt sie keiner. Das ist eine schlechte Idee. Natürlich sind die Muss-Anforderungen in einer Stellenanzeige grundlegend für die Aufnahme deiner Bewerbung in den weiteren Prozess.
Sobald du aber mit deinen fachlichen Kompetenzen überzeugt hast, sowohl in der Bewerbung als auch im Vorstellungsgespräch, geht es einzig und allein um deine persönlichen Eigenschaften. Die folgenden fünf Gründe zeigen dir, warum:
Ganz schön viel Information. Dafür weißt du jetzt, dass deine Soft Skills nicht nur aufgrund des guten Tons in die Bewerbung gehören, sondern ein bisschen mehr Beachtung verdienen.
Zählt gute Laune auch als Eigenschaft? Manchmal ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, was die Personaler an Kompetenzen hören wollen. Mit den folgenden Tipps rund um die gefragtesten Soft Skills bist du bei deiner Bewerbung auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.
Diese Beschreibung deines Charakters ist nicht unbedingt der Klassiker, dafür unterscheidest du dich aber definitiv von anderen Bewerbern. Allerdings reicht es nicht, einfach in den Lebenslauf unter Interessen Neugierde aufzulisten.
Zeige der Firma, wie neugierig du bist. Wo bist du einmal einem Thema auf den Grund gegangen und hast dadurch vielleicht etwas positiv verändert? Gehören zu deinen Hobbies nicht nur Sport und Lesen, sondern Drachenboot fahren und japanische Literatur über Höhlenforscher? Dann bist du neugierig. Das macht wiederum den Personaler neugierig und schneller als du denkst, kommt die Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Diese Stärke bedeutet weit mehr, als die Konsistenz einer gekochten Spagetti. Du signalisierst mit dieser Kompetenz dem Leser, dass du fähig bist, auch unerwartete Situationen zu meistern. Außerdem geht Flexibilität mit hoher Motivation einher, da du für den Job auch einmal Abstriche machen würdest.
In keinem Arbeitsverhältnis läuft immer alles glatt. Erzähle also ruhig, was deine Frustrationstoleranz geprägt hat und wie du durch deine Flexibilität auch negativen Situationen gelassen begegnest. Damit beeindruckst du durch Ehrlichkeit und Reflektiertheit. So einen Mitarbeiter wünscht sich jedes Unternehmen.
Diese Kompetenz gehört zu den Klassikern unter den Soft Skills. Kein Wunder, denn die Arbeitswelt wird immer stressiger und schneller. Jemand, der einen kühlen Kopf und starke Nerven hat, ist daher für jede Firma wertvoll.
Unser Tipp: Achte allerdings darauf, auch hier nicht einfach zu behaupten, dass du belastbar bist. Die letzte stressige Klausurenphase, die du erfolgreich gemeistert hast, oder deine persönlichen Strategien in herausfordernden Zeiten sind das, was deine Bewerbung interessant macht.
Arbeitgeber suchen nicht länger nach überlasteten und hypermotivierten Mitarbeitern. Langfristige und konstante Leistung ist das, was zählt.
Ohne diese Kompetenz ist deine Bewerbung nur halb so viel wert. Empathie und Kommunikationsstärke braucht jeder Mitarbeiter, um zum Erfolg eines Unternehmens beizutragen. Ein wichtiger Tipp an dieser Stelle ist, deine Erfolge immer auch in Relation zum Team zu setzen, in dem du gearbeitet hast.
Statt also von der Publikation und Reichweite deiner Forschungsarbeit zu schwärmen, kannst du beispielsweise einen besonderen Dank an dieser Stelle für dein Team erwähnen. Den Erfolg findet der Personaler auch so heraus, deine Teamfähigkeit allerdings nicht.
Eigene Ideen, Kreativität in der Problemlösung und hohes Engagement: Das alles sind Soft Skills, die dem Arbeitgeber in deiner Bewerbung signalisieren, dass du in der Lage bist, eigenständig zu arbeiten. Statt am Schreibtisch zu schlafen, bis Anweisungen kommen, mischt du auch schon vorher die Bude auf und holst dir Arbeit.
Genau das ist es, was ein erfolgreiches Team ausmacht. Kommuniziere daher bereits im Anschreiben deiner Bewerbung, dass du dich mit den Zielen und Aufgaben des Unternehmens identifizieren kannst. Wenn das der Fall ist, bist du viel eher bereit, auch mal bei Überstunden motiviert zu bleiben.
Soft Skills sind wichtig, das sollte jetzt klar sein. Aber bei dem ganzen Hype um deine persönlichen Stärken gibt es auch ein paar Fettnäpfchen, die du gekonnt umschiffen solltest. Ansonsten fliegst du spätestens im Vorstellungsgespräch auf, was nicht unbedingt die beste Strategie ist.
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