Bewerbung
14.10.2020
Das Vorstellungsgespräch ist keine einfache Situation. Im Gegenteil. Du betrittst zum ersten Mal das Unternehmen deiner Träume, bist bis zu den Fußsohlen gestriegelt und hast alle Argumente, die für deine Einstellung sprechen, brav auswendig gelernt. Die Selbstpräsentation sitzt, die Siegerpose wurde auf der Toilette geübt und der Lebenslauf ist ebenfalls frisch frisiert. Was sollte da noch schief gehen? Wie wäre es mit Fangfragen. Diese kleinen fiesen Viecher haben die Eigenschaft, selbst den selbstbewusstesten Bewerber im Vorstellungsgespräch auf Sitzgröße schrumpfen zu lassen.
Bei Fangfragen geht es aber eigentlich gar nicht darum, unschuldige Bewerber zu ärgern. Es geht vielmehr darum, einmal hinter die perfekte Fassade, hinter auswendig gelernte Antworten und hinter hohle Phrasen zu schauen. Spätestens nach den ersten drei Arbeitstagen ist es nämlich aus mit der Selbstbeherrschung. Genau das wollen Personaler aber bereits im Vorstellungsgespräch testen. Wie reagierst du, wenn du aus der Fassung gebracht wirst? Aus diesem Grund ist es auch fast unmöglich, das Antworten auf Fangfragen zu üben. Es geht vielmehr darum, die Einstellung zu den Fragen zu verändern. Hier findest du beides, damit du im nächsten Vorstellungsgespräch genauso geschickt zurück feuern kannst.
Besser, als Antworten auf Fangfragen für das Bewerbungsgespräch auswendig zu lernen, ist die Beschäftigung mit der Gesprächsführung. Mit einer bestimmten Einstellung bist du nämlich in der Lage, auch schwierige Fangfragen zu meistern, selbst wenn du nicht die perfekte Antwort weißt. Die folgenden Tipps helfen dir bei der Vorbereitung des Bewerbungsgespräches:
Bewerbungsfragen dieser Art sind nicht selten und trotzdem nicht gerade intelligent. Mindestens 20 Jahre Leben in drei Worte zu quetschen, geht immer schief. Trotzdem verrät es einiges über deine Einstellung. Spoiler: Intelligent, selbstbewusst und erfolgreich ist nicht die beste Antwort.
Hier lauert sie, die fiese Falle. Es ist so einfach, endlich mal die Wahrheit über den Chef oder den ewigen Nörgler als Kollegen zu erzählen. Oder die miese Kantine. Oder das Gehalt. Keine gute Idee. Immer schön positiv bleiben. Negative Gründe? Völlig unbekannt.
Wieder eine Fangfrage im Bewerbungsgespräch, die ehrlich beantwortet werden will. Hier lohnt sich die Vorbereitung, denn eine kritische Selbstreflektion hilft beim Jobwechsel. Gerade bei innerbetrieblichen Bewerbungen muss eine realistische Selbsteinschätzung her.
Natürlich gibt es die! Hier ist Bescheidenheit fehl am Platz. Deine Antwort erzielt allerdings nur die gewünschte Wirkung, wenn du Erfolge nicht mechanisch aufzählst, sondern auch Details und Meilensteine erwähnst. Der wichtigste Tipp dabei: Vergiss dein Team nicht. Innerbetriebliche Bewerbungen, die auf Erfolge ohne das Team bauen, programmieren Ärger vor.
Diese kleine Frage ist fies im Vorstellungsgespräch. Kannst du kurz aus deiner Selbstpräsentation aussteigen und eine authentische, ehrliche Antwort geben? Natürlich musst du professionell bleiben, aber hier geht es ganz kurz einmal nicht um das Vorstellungsgespräch. Kleiner Tipp: Solche Bewerbungsfragen lassen sich nicht vorbereiten!
Personaler*innen sind nicht daran interessiert, deine Stelle nach zwei Jahren neu zu besetzen. Gerade innerbetriebliche Veränderungen werden langfristig angestrebt. Du darfst im Bewerbungsgespräch zwar auch Ziele und Träume anvisieren, solltest aber generell deine Zukunft im Unternehmen sehen.
Der eher bescheidene Kandidat möchte natürlich eher von den Kollegen lernen als andersherum. Allerdings geht es im Vorstellungsgespräch auch um deinen Mehrwert als neuer Mitarbeiter. Bei der Selbstpräsentation darfst du also auch ruhig auf deine Qualitäten zu sprechen kommen. Allerdings ist ein „voneinander lernen“ auf Bewerbungsfragen dieser Art die beste Antwort.
Diese Aufforderung klingt fast schon aggressiv. Außerdem hast du dein Motivationsschreiben doch schon an allen Ecken und Enden frisiert. Was bringen da jetzt neue Einsichten? Hier hilft nur die gründliche Vorbereitung. Leg dir ein paar Stichpunkte zurecht, mit denen dein Gegenüber nicht gerechnet hat.
Hätte ich gestern im Lotto gewonnen, würde ich heute trotzdem hier sitzen, ist die einzig richtige Antwort auf diese Frage. Schließlich geht es uns allen doch um unsere Werte und Ziele oder etwa nicht? Na klar. Bleib einfach ehrlich hier. Wenn dein Gegenüber das nicht versteht, sollte er sich selbst einen neuen Job suchen.
Kleiner Tipp: „Ich kenne keine guten Chefs“, ist nicht die beste Antwort. Hier geht’s darum, dein Gegenüber wissen zu lassen, unter welchen Arbeitsbedingungen du die beste Leistung lieferst. Eine ehrliche Antwort ist wichtig. Nur so kann letztlich abgeklärt werden, ob du hier auch glücklich wirst.
Auf der Suche nach einem neuen Job?
Starte deine Jobsuche hier