Das müssen Sie beachten, wenn Sie eine studentische Aushilfe einstellen

Bewerbung

05.10.2020

Das müssen Sie beachten, wenn Sie eine studentische Aushilfe einstellen

In vielen Unternehmen bleiben die Schreibtische auch dann noch voll, wenn längst Feierabend ist. Besonders die Digitalisierung und die damit verbundene Vernetzung der Arbeitswelt führt zu immer neuen Möglichkeiten und Ideen. Für die daraus erwachsenden Aufträge braucht es allerdings Zeit, um die ganzen kleinen Aufgaben abzuarbeiten, die schließlich den großen Erfolg ausmachen. Nicht selten wird da der Wunsch nach einer Unterstützung immer größer, die mehrmals pro Woche genau diese wichtigen kleinen Jobs und Aufgaben übernimmt.

Studentische Hilfskräfte sind die Arbeitskraft, die diese Lücke effizient ausfüllen können. Über die Hälfte aller Studenten muss neben dem Studium arbeiten gehen, um die steigenden Kosten in den Großstädten zu decken. Diese Situation ist allerdings für zwei Seiten auch von Vorteil: Studierende sammeln in den Aushilfsjobs wertvolle Praxiserfahrung und Unternehmen gewinnen hochmotivierte Nachwuchsfachkräfte voller innovativer Ideen und Begeisterung.

Falls Sie also gerade überlegen, ob eine studentische Aushilfe die Lösung für Ihre Abteilung sein könnte, dann hilft Ihnen dieser Artikel bei dieser Entscheidung. Sie erfahren hier nicht nur die Vorteile dieser Beschäftigungsmöglichkeit für Ihr Unternehmen, sondern auch, was eine studentische Aushilfe rechtlich gesehen eigentlich ist. Außerdem bekommen Sie wertvolle Tipps rund um den gesamten Einstellungsprozess einer Hilfskraft.

Studentische Aushilfe einstellen: Eine gute Idee?

Die Meinungen zu dieser Frage gehen auseinander. Die einen sind von der Möglichkeit, eine studentische Aushilfe zu beschäftigen, hellauf begeistert, während die anderen darin nur einen bezahlten Praktikanten sehen, der mehr Arbeit als Nutzen bringt.

Trotz vieler Einwände sind die folgenden positiven Aspekte der Beschäftigung eines Studierenden nicht von der Hand zu weisen:

  • Studentische Hilfskräfte haben zwar noch wenig Arbeitserfahrung, dafür stecken sie aber auch noch nicht im Hamsterrad. Das bedeutet ein hohes Interesse und Engagement für den Job. Besonders bei thematisch zum Studium passenden Jobs können Sie ein gesteigertes Interesse erwarten.
  • Einen Studierenden zu beschäftigen, ist gleichzeitig eine geschickte Recruitingstrategie. In Zeiten des Fachkräftemangels können Unternehmen davon profitieren, unter Studenten einen guten Ruf zu bekommen.
  • Alteingesessene Teams haben nicht selten eine eingefahrene Teamstruktur und einen Tunnelblick. Ein Frischling hat einen anderen Blick auf Probleme und kann Lösungen erkennen, auf die sonst niemand kommen würde.
  • Studentische Aushilfen haben einen unschlagbaren Vorteil: Sie sind meistens sehr flexibel und daher vielseitig für verschiedene Jobs einsetzbar.

Jetzt gilt es, die Risiken und Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Wenn Sie zum Entschluss gekommen sind, dass es einen Versuch wert ist, dann helfen Ihnen die folgenden Tipps rund um den konkreten Einstellungsprozess einer studentischen Aushilfe.

Studentische Aushilfe: Definition und Möglichkeiten

So unterschiedlich, wie die einzelnen Studiengänge, so unterschiedlich sind auch die Beschäftigungsmöglichkeiten. Es gilt, diejenige zu finden, die am besten zu den Anforderungen Ihres Unternehmens und auch zu den Vorstellungen Ihres Wunschkandidaten passt.

Die klassische Variante, eine studentische Hilfskraft einzustellen, ist die ganzjährige Beschäftigung auf 450-Euro-Basis. Dabei fallen für Studierende, abgesehen von der freiwilligen Rentenversicherung, keine Beiträge zur Sozialversicherung an. Für den Arbeitgeber werden allerdings pauschale Beiträge für die Sozialversicherung fällig.

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Daneben können Sie Studierende aber auch als ganzjährige Teilzeitkräfte auf Werkstudentenbasis beschäftigen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die wöchentliche Arbeitszeit 20 Stunden nicht überschreitet. In diesem Fall fallen für den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer Beiträge zur Sozialversicherung an. Die Lohnsteuer übernimmt der Arbeitnehmer.

Die dritte Möglichkeit besteht in der kurzfristigen Beschäftigung. Seit 2015 existieren hierfür allerdings neue Obergrenzen: Bis zu einem Zeitraum von drei Monaten oder maximal 70 Tagen pro Jahr fallen für diese Jobs keine Sozialabgaben an. Dieses Modell ist ideal, wenn Sie in Ihrer Firma saisonal bedingte Unterstützung brauchen.

Diese drei Varianten geben Ihnen einen Überblick darüber, was bei der Einstellung einer studentischen Aushilfe möglich ist. Wenn Sie nun für Ihre Firma das ideale Modell gefunden haben, dann kann es an die Ausschreibung gehen.

Die perfekte studentische Aushilfe: Wie finden Sie sie?

Gleich zu Anfang: Den perfekten Fang zu machen, ist schwierig. Gerade in Studentenstädten werden Sie auf jedes Stellenangebot eine Flut von Bewerbungen erhalten. Daher gilt es, schon im Vorhinein konkrete Anforderungen zu definieren und die richtigen Kommunikationskanäle zu nutzen. Mit den folgenden Tipps gelingt Ihnen das:

Entwickeln Sie ein Stellenangebot, das klare Muss- und Kann-Anforderungen enthält. So sortieren Sie geeignete und ungeeignete Bewerber bereits im Vorhinein aus. Nennen Sie in Ihrem Stellenangebot die Rahmenbedingungen, zu denen Sie eine studentische Aushilfe einstellen können. Dazu gehören der Eintrittstermin, der Arbeitsort, die Arbeitszeit und der Stundenlohn. Damit ersparen Sie sich und den Bewerbern viel Zeit und Nerven. Nutzen Sie studentische Stellenbörsen. Hier sprechen Sie direkt die Zielgruppe an, die Sie erreichen möchten. Auch Karrieremessen und Fachmessen sind eine gute Möglichkeit, engagierte Studenten für Ihre Firma zu finden. Außerdem ist es dort einfacher, fachlich geeignete Kandidaten zu entdecken. Die gute Nachricht ist: Eine studentische Aushilfe zu finden, ist nicht schwer. Allerdings ist studentische Aushilfe nicht gleich studentische Aushilfe. Auch hier lohnt sich ein gründlicher Einstellungsprozess, damit beide Seiten langfristig mit der Arbeit zufrieden sind.

Qualitätsmerkmal Lohn: Was kostet eine studentische Aushilfe?

Die Zeiten von wenigen Euro als Stundenlohn sind vorbei: Heute müssen Unternehmen alle studentischen Aushilfen mindestens nach Mindestlohn bezahlen. Allerdings lohnt sich für Ihre Firma eine gründliche Recherche der branchenüblichen Gehälter für Studenten. Auch regional gibt es dabei große Unterschiede.

Aufgrund der hohen Fluktuation ist die Lohnhöhe häufig ein entscheidender Faktor für Studenten. Daher ist manchmal ein höherer Stundenlohn der Ausschlag, der hoch qualifizierte und engagierte Studenten zu Ihnen bringt. Auch die Bezahlung nach Arbeitserfahrung und Fachwissen wirkt sich positiv auf die Qualität der Bewerbungen aus.

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Studentische Aushilfe gefunden? Das müssen Sie beachten, bevor es los geht.

Wenn Sie nun das geeignete Beschäftigungsmodell gefunden haben und durch einen passenden Kommunikationskanal einen geeigneten Kandidaten einstellen möchten, dann ist es an diesem Punkt wichtig, ein paar Hinweise zu beachten. Ansonsten kann die vermeintlich günstige Einstellung einer studentischen Aushilfe schnell zur kostspieligen Angelegenheit werden.

  • Verlangen Sie vor Vertragsabschluss von Ihrem Kandidaten die aktuelle Immatrikulationsbescheinigung sowie den Krankenversicherungsnachweis.
  • Studenten im Urlaubssemester oder in der Promotion genießen nicht dieselben Vorteile wie ordentlich immatrikulierte Studenten. Im Zweifelsfall lohnt sich hier immer der Gang zum Steuerberater.
  • Achten Sie darauf, wann Ihr Kandidat seinen Abschluss plant. Eine Beschäftigung kurz vor Ende der Abschlussarbeit ist zwangsläufig ein kurzes Vergnügen.
  • Auch Jobs für studentische Aushilfen brauchen einen Arbeitsvertrag, der Rechte und Pflichten auf beiden Seiten regelt. Dazu gehören insbesondere die Arbeitszeiten, Kündigungsfristen und der Stundenlohn.

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